Kapitel 30

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Georges PoV

Vier Tage vergingen seit dem Geburtstag von Clays Mutter. Vier Tage, in denen ich mehr als glücklich mit allem und jedem war. Das Verhältnis zu meiner Mutter hatte sich schlagartig gebessert. Natürlich sprach man ab und zu noch an sich vorbei, doch war das nicht normal zwischen Mutter und einem Teenager Sohn?
Es lief sozusagen alles perfekt, doch natürlich durfte es nicht so bleiben.

Dieses Wochenende schlief Clay bei mir, daher war er das Erste, was ich sah, nachdem ich am morgigen Samstag aufgewacht war. Es fühlte sich so vertraut und zugleich so neu an. Natürlich war es nicht das erste Mal, doch das erste Mal seit sehr langer Zeit.

Zart fuhr ich mit meinen Fingern über sein Gesicht.
Mir fiel erst jetzt wieder auf, wie schön es eigentlich war.
Jedes Mal musste ich daran zurückdenken, wie es vor ein paar Wochen noch zwischen uns war.
Niemals hätte ich gedacht, dass es sich zwischen uns noch einmal ändern würde.

Er fing an, seine Augen langsam zu öffnen.
Sobald er mich sah, fing er sanft an zu lächeln, was mich wiederum zum Lächeln brachte.
,,Stalker'' kam es mit seiner morgigen rauen Stimme von ihm.
Ich errötete, als ich sie hörte.
Viel zu lange war es schon her, dass ich ihn so gehört oder gesehen hatte.

Seine Haare waren zerzaust, was ihm dennoch unglaublich gut stand.
Oberkörper frei lag er neben mir, wodurch ich ihn musterte, als sich die Decke weiter nach unten zog.

Er grinste und lachte auf.
,,Du tust so, als würdest du mich das erste Mal so sehen'' kam es von ihm.
,,Das erste Mal nach langer Zeit, ja'' grinste ich. Er schaute mir in die Augen.
,,Komm her'' murmelte er, während er seine Hand sanft an meinen Hinterkopf packte und mich in einen Kuss zu sich hineinzog.

Als er die Decke hochhob, da sie zu stören schien, ergriff ich den Moment und setzte mich auf ihn, da ich ihn so leichter und intensiver Küssen konnte.
,,Da hält sich jemand nicht zurück'' hörte ich ihn grinsend murmeln.
,,Wieso sollte ich?'' entgegnete ich provokant.

Der Moment erschien perfekt und das war er auch, bis mein Handy anfing zu klingeln.
Ich reagierte zunächst nicht, da ich den Kuss und den Moment nicht unterbrechen wollte, doch es fing erneut an zu klingeln.

Clay wagte einen Blick zu meinem Handy.
,,Du solltest herangehen, es ist dein Vater'' sagte er.
Ruckartig weiteten sich meine Augen, während ich nach meinem Handy schnappte, dabei jedoch auf ihm sitzen blieb.

,,Dad?'' entgegnete ich in den Hörer.
,,Guten Morgen, hier spricht das Sana-Krankenhaus. Spreche ich mit George Donovan?'' ertönte eine weibliche Stimme am Telefon. Schockiert starrte ich Clay an und war wie in Trance.

,,Spreche ich mit George Donovan?'' fragte sie ein weiteres Mal.
,,Ja...'' entfuhr es mir endlich.
,,Was ist passiert? Geht es meinem Vater gut?'' fragte ich nun standhafter nach.
,,Ihr Vater wurde vor circa einer Stunde eingeliefert. Er bat mich, Sie anzurufen und sie herzubeten. Der Gesundheitszustand ihres Vaters sieht nicht gut aus.''

Mein Kiefer spannte sich an, während ich bemerkte, wie sich letzte Woche erst, nachdem ich von seiner Krankheit erfahren hatte, immer wieder meine Augen mit Tränen anfingen zu füllen.
,,Ich mache mich sofort auf den Weg'' entgegnete ich der Frau am Telefon.

Nachdem ich aufgelegt hatte, bemerkte ich erst, wie sehr ich am ganzen Körper zitterte. Clay sprach mit mir, doch ich nahm kaum wahr, was er sagte.
,,George'' hörte ich seine Stimme nun deutlicher.

,,Mit wem hast du gesprochen?'' fragte er.
,,Das Sana-Krankenhaus...mein Vater wurde vor circa einer Stunde eingeliefert. Die Frau am Telefon meinte, dass sein Zustand nicht gut aussehen würde...'' erzählte ich ihm, während mir die Tränen nur so herunterkullerten.

Clay strich sie sanft mit seinem Finger von meiner Wange und nahm mich in den Arm.
,,Weiß deine Mutter davon?'' fragte er, ich schüttelte meinen Kopf.
,,Er wollte nicht, dass sie davon etwas weiß...'' antwortete ich.

Nach kurzem Überlegen entschied ich mich dazu meine Mutter einzuweihen.
Ich hatte mehr oder weniger keine andere Wahl und es fühlte sich so an, als sollte sie es nun einfach wissen. Meine Eltern konnten sich vielleicht nicht besonders leiden, doch die Sache war ernst.


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Denkt ihr, sein Vater stirbt? 🤔🧐

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt