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Samstag, 02. April 2023

Nur noch heute und morgen und dann wäre mein Nachsitzen fertig. Endlich. Das von heute war schon vorbei. Zum Glück. Dieser Direktor hasst mich, wortwörtlich. Aber mir ging es auch nicht anders. Ich kann es so oft erwähnen, wie ich will, aber zu beschreiben, wie sehr mein Hass ihm gegenüber war, war unbeschreiblich. Mag sein, dass ich übertreibe, aber man kann nie genug übertreiben. Da ich aber leider scheisse gebaut habe, wurde es mir verboten in den Ferien meine Familie zu besuchen. Yoongi meinte, dass man das auch ohne, dass man etwas falsch macht, nicht durfte. Deswegen war er die letzten 4 Jahre nicht in der aussen Welt, aber warum? Warum durfte man nicht? Hatten sie das Recht, so etwas zu verbieten? Nein, ganz und garnicht.

Zwischen mir und den Jungs war wieder alles okay. Heeseung war aber immer noch nicht zurückgekehrt. Mit jedem Tag erlosch meine Hoffnung Stück für Stück. Ich wollte nicht aufgeben, aber wie soll er es Bitteschön da raus schaffen? Mit diesem Monster? Zum Glück hatte er noch meinen Rucksack, welcher mit Essen und Getränke gefüllt war, doch reichte ihm das? Schliesslich war er seit zwei Wochen da drinnen. Auch wenn er sparsam war, hätte er fast nichts mehr übrig, so wenig, wie ich eingepackt hatte. Doch wenn er kein Essen mehr übrig hat, was soll er sonst essen? Knochen? Ob die schmecken? Wahrscheinlich trinkt er vom Teich, aber das bezweifle ich.

Doch die Fragen aller fragen.... Woher kennt Kim Taehyung meine Eltern? Seitdem meine Kräfte zur Geltung kamen, verschwand er endgültig. Ich sehe ihn seltener, als davor und davor hatte ich ihn vielleicht 1mal in 2 bis 3 Wochen gesehen. Er wusste, dass ich ihn suchte, denn ich hatte oft Yoongi, Namjoon und Jungkook, der sich als den Wolf vom Wald entpuppte, gefragt. Taehyung hatte es sicher mitbekommen, aber wahrscheinlich wollte er meine Fragen aus dem Weg gehen. Aber lange kann er mir nicht entkommen, hoffe ich.

Was meine Kräfte anbelangt, gerade bin ich dabei mit Sunghoon und Sunoo zu trainieren. Jeden Tag trainieren wir zwei Stunden, damit ich sie kontrollieren konnte. Ich hatte ein starkes Feuer. Sunghoon meinte, dass sich meine unbenutzte Kraft mit der Zeit aufgesammelt hatte, da ich sie erst jetzt benutzte. Je mehr ich sie benutze, je weniger die Kraft, vermutete Sunghoon. Doch ob das zu stimmen mag, werden wir erst später erfahren. Jedoch machte ich, wie im Kampf-Training, nicht so schnelle Fortschritte. Als besser zu werden, wurde ich immer schlechter. Ich verbrannte ausversehen Sunoos Lieblings Shirt und Sunghoons Trainingstasche. Oft auch meine eigene Kleidung. Zwar nicht so sehr, dass es meinen ganzen Körper entblösst, doch sie waren kaum noch zum benutzen. Viele meiner Kleidung landeten deswegen im Müll, aber zum Glück nur die hässlichsten.

Meine Hände bekamen, selbst wenn Feuer mir nichts anhaben konnte, Blasen. Sie waren immer gerötet und heiss. Da ich tagelang trainieren muss, werde ich diese Blasen auch nicht schnell los. Da half sogar Creme nicht. Solange mein Körper sich nicht dem Feuer angewöhnt, werde ich weiterhin mit Blasen zutun haben. Das einzig gute daran ist, dass Sunghoon meine Hände immer einfriert. Trotzdem hatte ich das ganze trainieren satt. Ich weiss, es ist wichtig, aber dennoch habe ich keine Lust mehr. Jay und Jake wollen mir noch aufzwingen, dass ich immernoch mit meinem Kampf-training weiter mache. Sie wollen wahrscheinlich das ich leide. Ihre Art zu zeigen, dass sie noch wegen der Sache mit Heeseung wütend sind.

"Verona geh dich ausruhen. So, wie du gerade trainierst, wird nichts. Ich werde mir noch etwas überlegen, was dich zu Fortschritten bringt.", meinte Sunoo und legte mir seine Hand auf meine Schulter. Ich nickte und nahm meine Sachen und verliess den Raum, nachdem ich mich von den Jungs verabschiedete und mich noch kurz bedankte. Ich wischte mir meinen Schweiss von der Stirn und begab mich in Richtung Zimmern. Selbt wenn mir Feuer wirklich nichts ernsthaftes antun kann, zum schwitzen brachte es mich trotzdem.

Auf dem Weg kamen mir einpaar Schüler entgegen. Einpaar begrüssten mich, einpaar ignorierten mich. Lehrpersonen waren mir glücklicherweise nicht entgegen gekommen. Auf deren Anwesenheit hatte ich keine sonderliche Lust. Ihr Gerede und ihr Gefluche gehen mir gewaltig auf die Nerven und ihren Blicken ganz zu schweigen. Falls es denen noch nicht aufgefallen ist, ich bin noch ein Kind, welches neugierig ist und Fehler macht. Doch mich weiterhin über die zu beschweren bringt mich auch nicht mehr weiter.

Ich betrat mein Zimmer und schloss meine Sachen auf mein Bett, bevor ich in Richtung Badezimmer ging. Doch kurz vor der Tür angekommen, stoppte ich. Mein Tagebuch, welches das Bild und Armband von StrayKids verbarg, lag geöffnet auf meiner Fensterbank. Ich lief dahin und nahm es. Ich konnte mich nicht daran erinnern, es geöffnet zu haben. Jemand musste in meinem Zimmer eingebrochen sein. Doch keiner wusste von den Bilder, ausser die Moniforen, also wer sollte es gewesen sein? Dieser gewisse 'ER', welchen jeder erwähnte, konnte es nicht gewesen sein. Ich hatte nie ein Wort oder gar einen Gedanken darüber verloren.

Ich schloss die Vorhänge zu und stellte sicher, dass mich keiner sehen konnte. Danach nahm ich das Bild wieder in die Hand und sah es mir genau an. Seitdem Einbruch im Keller habe ich es mir nie wieder angeschaut, in der Angst, dass es dieser 'ER' mitbekommen würde. Er jetzt fiel mir auf, dass ich angst vor einer Person hatte, die ich nicht mal kannte. Mein Blick schweifte durch die einzelnen Personen und blieb bei einem hängen. Seine schulterlangen, blonde Haare verrieten mir, dass es um diese Sirene vom See handelte.

Ohne richtig darüber nachzudenken, klappte ich mein Tagebuch zu, versteckte es wieder und begab mich nach draussen. Rennen tat ich nicht, denn ich wollte nicht gross auffallen. Diesmal hatte mein Körper Kontrolle über mich, denn er führte mich in Richtung Hinterausgang. Keine Menschenseele war weit und breit zu sehen. Dafür aber waren viele beim Trainingsplatz am trainieren, doch diese beachteten mich nicht. Desto weiter ich mich der Schule entfernte, desto schneller wurde ich, bis ich schliesslich anfing zu rennen. Ich stolperte mehrmals, als ich im Wald ankam, doch das hinderte mich nicht. Doch wo war der See schon wieder? Ich blieb stehen und schaute umher. "Wisst ihr, wo der See ist?", fragte ich die Bäume. Schon komisch, dass ich mit Bäumen sprach. An dem Gedanken werde ich mich wohl nie angewöhnen.

Keiner der Bäume antwortete mir oder kamen überhaupt zur Geltung. Ich tippte einer der Bäume an, doch er kam nicht heraus. "Einfach rechts abbiegen und geradeaus rennen, aber pass auf! ER beobachtet dich.", sprach es in meinen Kopf. Ich zog meinen Finger weg und ging einen Schritt zurück. Was zum Teufel?? Ich schüttelte meinen Kopf und fing wieder an zu rennen. Für ihn hatte ich gerade keine Zeit, auch wenn das gerade angsteinflössend war. Wieder kam diese eine Stimme in meinem Kopf, wenn ich einen Baum berührte. Aber ich war diesmal dieser Stimme dankbar, denn dank ihr war ich endlich am See angekommen. Ich rannte ins Wasser hinein, doch das war ein Fehler. Die Kälte überkam mich und es fühlte sich an, als wäre mein Inneres eingefroren. Zwar war mir heiss wegen dem Rennen, doch die plötzliche Kälte war der reinste Schock.

Ich schwamm tiefer in dem See hinein. Ich schwamm solange, bis meine Arme, sowie Beine schmerzten, doch der blondhaarige war weit und breit nicht zu sehen. Wahrscheinlich war er nicht mal hier. Es war dumm von mir gewesen, einfach drauf loszurennen, ohne jegliche Gedanken. Aber wenn ich schon hier war, konnte ich wenigstens weiter nach ihm suchen. Er hatte sicher Antworten auf meine Fragen und er weiss sicher, wer dieser 'Er' war.

Ich holte tief Luft und tauchte nach unten. Ich wollte die Augen auf machen, doch ich wurde gerissen. Die Person klammerte sich an meine Hüfte und schwamm schnell. Sehr schnell. Wenn ich mich nicht irrte, schwamm er schneller, als ein Auto, welches 200km/h fuhr. Ich klammerte mich an ihm fest und drückte meine Augen, so fest ich konnte, zu. Hatte Angst, dass muss ich gestehen. Doch vor was, wusste ich nicht. Wahrscheinlich eher Schock als Angst. Aber das war nicht das schlimmste. Mir ging die Luft aus. Mein Herz zog sich zusammen und ich geriet in leichte Panik. Meine Fingernägel vertiefte ich in seine nackte Schulter. So leid mir dieser Typ auch tat, diesen Druck, welche ich dabei setzte, half mir beim entspannen.

Eine Art welle überkam uns und wenige Sekunden später tauchten wir auf. Ich japste nach Luft und strich meine Haare vom Gesicht. Der blondhaarige hielt mich weiterhin an meiner Hüfte fest, weshalb ich ihn schnell von mir weg stoss. Ich schaute wieder zu der Richtung, von welcher wir kamen. Eine blaue Scheibe, welche endlos von rechts nach links ging, war zu sehen. Das war also die Art Welle, die ich verspürt hatte.

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Habe wiedermal etwas lange gebraucht, tut mir leid:)

~veronaishot

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Lee Heeseung || EN- ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt