Kapitel 11: Unverhofft kommt oft

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Kapitel 11: Unverhofft kommt oft

Es geschahen noch Dinge, die sich nicht vorhersehen ließen. Zum Beispiel, dass der Dolch der Hauptfamilie, Kimhan höchstselbst, nervös war - wegen einem Date. Kim wusste selbst nicht genau, was mit ihm los war. Er hatte als Wik schon Konzerte vor tausenden von Fans gegeben, war bewaffnet in Feuergefechte gestürzt - und jetzt tigerte er in seinem Appartement auf und ab. Und das alles nur, weil es nur noch wenige Augenblicke dauern konnte, bis Porchay vor seiner Tür stand. Er und Kim hatten beschlossen, dass das einfacher war, als das der Schwarzhaarige ihn abholte, sodass Porsche nicht doch die Möglichkeit hatte, sich in ihren Abend einzumischen. Kim strich sich die Haare aus seiner Stirn und verfluchte sich im nächsten Moment wieder. Jetzt hatte er bestimmt seine Frisur ruiniert, die er so kunstvoll gestaltet hatte. Es durfte heute einfach nichts schiefgehen. Seine Beziehung zu Chay stand noch auf so wackeligen Beinen, dass es fatal wäre, wenn heute nicht alles nach Plan laufen würde.

In diesem Moment klingelte es und der Schwarzhaarige warf einen hektischen Blick auf die Uhr. Das könnte er bereits sein. Mit schnellen Schritten war er an der Gegensprechanlage und sah, dass Porchay tatsächlich vor der Tür stand und sich mit der Wache dort unterhielt. Der Jüngere machte einen entspannten Eindruck. Kim wüsste zu gerne, was bei dem Gespräch mit Porsche herausgekommen war, aber außer einem ,,Alles ist gut." hatte Chay sich nicht weiter dazu geäußert. Er drückte auf den Knopf der Sprechanlage.

,,Schick ihn rauf, Don."

Er sah den Wachmann kurz nicken, dann machte er eine einladene Geste und Chay betrat das Gebäude. Mit bedacht langsamen Schritten ging Kim in Richtung des Fahrstuhls. Er beobachtete, wie die Zahlen über der Tür langsam nach oben zählten. Dann öffnete sich die Tür und der Schwarzhaarige trat heraus. Als sein Blick den von Kim kreuzte, erschien ein strahlendes Lächeln auf den Lippen des Jüngeren.

,,Hi Pup...", weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment wurde ihm die Luft schon aus den Lungen gepresst, als Chay ihn mit einer Kraft umarmte, die man ihm gar nicht zugetraut hätte. Sein Kopf schmiegte sich gegen Kims Hals und für einen Moment wusste er gar nicht, was er tun sollte. Ja, ihm war bewusst, dass für Chay Körperkontakt einfach dazu gehörte, aber für ihn war es in einem Maße ungewohnt, dass er einen Moment brauchte, um die Umarmung zu erwidern. Nach einigen Augenblicken löste sich der Jüngere von ihm, trat einen Schritt zurück und musterte ihn mit schief gelegtem Kopf.

,,Alles in Ordnung bei dir, Kim?! Du wirkst so nervös."

Oh. Er hätte nicht gedacht, dass Porchay so einfach hinter seine Fassade blicken konnte. Er zog einen Mundwinkel hoch. ,,Mach dir keine Gedanken, Puppy. Mit mir ist alles in Ordnung. Vor allem jetzt, wo du da bist."

Chays Wangen verfärbten sich leicht rosa, doch er sah nicht überzeugt aus. ,,Bist du dir sicher?!"

Kim legte seine Hände an die Wangen des Schwarzhaarigen und drückte einen Kuss auf dessen Stirn. Dann sah er ihn an und registrierte erfreut, dass seine Wangen noch röter geworden waren. Ein unsicheres Lächeln umspielte seine vollen Lippen. Er konnte nicht anders, als sich zu fragen, wie es wohl wäre, Porchay auf den Mund zu küssen. Zuerst hatte es ihn abgehalten, dass der Jüngere noch nicht volljährig war, doch jetzt hatte er Angst, ihre noch wacklige Beziehung zu zerbrechen, wenn er etwas Falsches tat. Chay sah ihn fragend an, also räusperte er sich und sagte mit einem hochgezogenen Mundwinkel: ,,Mich wundert es ja, dass dein Pitbull von Bruder zugelassen hat, dass du dich heute mit mir triffst."

Mit diesen Worten ließ er Chays Gesicht langsam los und brachte etwas Abstand zwischen sie - nicht, weil ihn die Nähe störte, sondern aus Sorge, dass Chay sich unwohl fühlen könnte. Dieser zuckte mit den Schultern.

,,Ich habe ihm gesagt, dass er es akzeptieren muss, dass ich jetzt wieder mit dir zusammen bin. Natürlich war er nicht begeistert, aber er ist auch mit Kinn zusammen, also muss er es verstehen."

Dors mon ange - KimChay (slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt