Kapitel 9: Your blood like ice

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Kapitel 9: Your blood like ice

Kim wurde davon aufgeweckt, dass ihn etwas an der Nase kitzelte. Er zog sie kraus, doch es wurde dadurch nicht ser.besser. Langsam öffnete er ein Auge und sein Blick fiel auf einen Schopf dunklen Haares. Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, wer da bei ihm lag. Er spürte, wie sein Mund sich zu einem kleinen Lächeln verzog. Der Griff um seine Taille wurde noch ein bisschen fester und er konnte ein leises Seufzen hören. Chay schien diesmal wirklich noch tief und fest zu schlafen und nicht so zu tun, als ob. Langsam wanderten seine Finger zu Chays Haaren und er begann, sich eine Strähne um die Finger zu wickeln. Porchays Haar fühlte sich seidig an und er konnte das Shampoo riechen, das er benutzt hatte - sehr blumig. Der Jüngere stieß ein Brummeln aus und Kim hörte sofort auf, seine Hand zu bewegen. Doch Chay wachte nicht auf und er konnte nicht anders, als wieder durch die weichen Strähnen zu streichen. Zum ersten Mal seit fast schon Ewigkeiten fühlte er sich nicht gestresst oder auf der Flucht, sondern völlig ruhig. Er vermutete ganz stark, dass das an dem Mann neben ihm lag. Sanft drückte er einen Kuss auf Chays Scheitel und wollte gerade die Augen wieder schließen, als sein Handy ein lautes Brummen von sich gab. Es hörte nicht auf, also rollte Kim mit den Augen und nahm das Smartphone vom Nachttisch, bevor es Chay wecken konnte. Mit gesenkter Stimme meldete er sich: ,,Ja, bitte."

,,Ich bin's."

Nichtmal einmal hatte man seine Ruhe vor dieser Familie. ,,Was willst du, Kinn?"

,,Hey, zoll' deinem großen Bruder Respekt.", fauchte der Andere sofort, fing sich dann aber wieder, ,,Egal, dass kann jetzt warten. Ich habe eine Frage an dich. Weißt du zufällig, wo sich Porchay gerade aufhält?!"

,,Wer will das wissen?"

Ein genervtes Seufzen ertönte. ,,Ich, hast du doch gerade gehört. Außerdem geht Porsche gerade die Wände hoch, weil er sich um Porchays Wohlbefinden sorgt. Also, wenn du es weißt, wo er ist, sag es mir bitte."

,,Damit Porsche wie ein tollwütiger Hund hier auftaucht und mir ihn weg...ihn mitnimmt?!"

Stille kehrte ein, dann sagte Kinn in einem langsamen, gefährlich ruhigen Tonfall: ,,Er ist also bei dir, ja?!"

,,Das ist richtig."

Unwillkürlich schlang Kim den Arm enger um Chay und drückte ihn an sich. Dieser stieß einen leises Quietscher aus, was seine Augen zu ihm wandern ließ. Sein Blick wurde erwidert - jetzt hatte er ihn doch geweckt. Aus seinem Smartphone erklang ein noch längerer Seufzer. ,,Perfekt, einfach perfekt. Auch wenn ich es gutheiße, dass du dich mit Porchay anscheinend versöhnt hast, deine Beziehung zu ihm bringt mich in die Bedrouille."

,,Weil dein allerliebster Herzensschatz dann Amok läuft?!"

Kinn stieß einen undefinierbaren Laut aus. Kim hatte also einen Nerv getroffen. ,,Hör mal, Porchay ist ein eigenständiger Mensch. Und er kann wohl selbst entscheiden, wo und mit wem er seine Zeit verbringt."

Der Gegenstand der Unterhaltung sah ihn inzwischen fragend an. Kim nutzte den Moment, um ihm ein kleines, schiefes Lächeln zuzuwerfen. Sofort lief Chay rot an und verbarg sein Gesicht an Kims Schulter.

,,Das will ich auch gar nicht abstreiten.", erklärte Kinn mit immer noch bemüht ruhiger Stimme, ,,Du solltest aber bedenken, dass Porchay gerade mal 18 ist."

,,Ja, das ist mir durchaus bewusst, Bruder.", schnaubte Kim, ,,Und wenn es dich beruhigt, ich habe ihn noch nicht mal geküsst, geschweige denn, irgendwas anderes mit ihm getan."

Wieder gab es eine kurze Pause, dann stieß der Anrufer einen tiefen, erleichtert klingenden Seufzer aus. ,,Dann bin ich beruhigt. Bitte, sei behutsam mit ihm. Ich sage Porsche, wo sich sein Bruder befindet."

,,Bist du sicher, dass ihn das beruhigen wird?!"

,,Nein, aber es ihm sagen muss ich trotzdem. Wie gesagt, Porchay ist noch sehr jung und..."

Der Schwarzhaarige unterbrach ihn: ,,Ja ja, ich habe schon verstanden. Wir hören voneinander. Tschüss."

Dann legte er auf, ohne abzuwarten, ob sein Bruder noch etwas zu sagen hatte. Dann warf er einen Blick zu Chay hinüber. Dieser sah ihn inzwischen wieder an. ,,Hast du gut geschlafen?!"

Langsam nickte er und legte dann den Kopf schief. ,,Wer war das gerade am Telefon?"

,,Mein Bruder."

,,Welcher?! Tankhun oder Kinn?"

,,Kinn."

Unwillkürlich begann Kim, durch Chays Haare zu streichen. Die seidigen Strähnen unter seinen Fingern fühlten sich gut an. Der Jüngere machte keine Anstalten, den Kopf wegzuziehen, also machte er einfach weiter. Dieser fragte: ,,Und was wollte er? Es ging um mich, nicht wahr?!"

Er nickte und verdrehte dann die Augen. ,,Ja. Er wollte wissen, wo du bist, Puppy. Und war ziemlich ungehalten, als ich ihm gesagt habe, dass du bei mir bist."

Die dunklen Augen Porchays wurden riesengroß. Plötzlich setzte er sich mit so viel Schwung auf, dass die Decke zurückflog. ,,Du hast ihm gesagt, dass ich bei dir bin?"

Kims Hand fühlte sich seltsam kalt an, jetzt, wo Chay nicht mehr so nahe bei ihm war. Er legte die Stirn in Falten. ,,Ja, habe ich. Warum bist du denn so aufgeregt?"

Der Schwarzhaarige presste sich beide Hände an den Kopf und pustete mit den Lippen, dann schüttelte er heftig mit dem Kopf. So langsam begann sich Kim Sorgen zu machen. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.

,,Puppy, was ist denn?"

Er drehte langsam den Kopf zu ihm. ,,Kim, Porsche weiß nichts, gar nichts. Ich meine, er weiß nichts von uns. Weder das, was vorher war, noch das, was jetzt ist. Und wenn er erfährt, dass du der Grund warst, warum ich so schlecht drauf war und es mir nicht gut ging, wird er die Hölle über dich hereinbrechen lassen."

Kim schnaubte. ,,Also, wenn es weiter nichts ist. Ich habe keine Angst vor Porsche."

In diesem Moment legte Chay beide Hände an seine Wangen und sah ihn ernst an. ,,Das freut mich ja, dass du keine Angst hast, Kim. Aber ich habe Angst um dich."

Der Schwarzhaarige blinzelte, während er realisierte, was der Andere gerade gesagt hatte. Porchay...machte sich Sorgen um seine Sicherheit?! Um ihn, der ohne mit der Wimper zu zucken Männer umgebracht hatte, der seit seiner Kindheit wusste, wie man Waffen benutzte. Das war fast unmöglich. Doch Chays Blick zeigte, wie ernst ihm die Sache war. Langsam umfasste er eine von dessen Händen und hauchte einen Kuss auf die Innenfläche. Sofort lief dieser rot an und wandte den Blick ab. ,,Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Chay. Ich kann schon auf mich aufpassen."

,,Das glaube ich dir.", entgegnete er und sah ihn wieder an, ,,Aber in dieser Hinsicht versprich' mir eine Sache."

,,Und welche?"

,,Überlass meinen Bruder mir."

Dors mon ange - KimChay (slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt