Kapitel 8

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Morgen muss ich wieder zur Schule, wenn ich noch irgendwas an meinen Noten ändern möchte. Auch wenn die wahrscheinlich schon Hoffnungslos verloren sind. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Und irgendwie werde ich auch mit den anderen aus meiner Klasse fertig.

Schon bei dem Gedanken an die andern vergeht mir die Lust auf Schule. Aber ich weiß das ich das alles durchstehen werde wenn Taddl an meiner Seite ist. Und was mache ich wenn er sich für mich schämt und mich überhaupt nicht mag. Schnell vertreibe ich den Gedanken daran. Und gehe zur Bushalte stelle um nach Hause zu fahren.


Ich setze mich in den überfüllten Bus und verstaue meine vollen Tüten so, dass sich jemand noch neben mich setzen kann. Ich lehne mich an die kühle Scheibe und versuche alles was in den letzten Tagen passiert ist noch mal Revue passieren zu lassen.


Es ist unglaublich wie schnell sich mein Leben immer von einer Sekunde auf die andere verändert. Nur ein Abend an dem ich zu dieser Party gegangen bin. Dort wo ich das erste mal Alkohol getrunken habe. Nur ein mal wurde ich schwach meinem Ex-bestem Freund gegenüber und schon gerät meine Welt aus seinen Angeln.

Nur ein Moment in dem ich in Gedanken vertieft war und gegen Taddl gelaufen bin. Und das hat mich von meinem vermeintlich letztem Ausweg abgehalten. Ein einziger Moment von der ganzen Zeit die ich auf der Welt verbringen werde, kann mein Leben so komplett verändern und das Beweist mir, dass nichts für die Ewigkeit anhält. Auch wenn es mir noch so ausweglos schient hat sich doch irgendwie alles zum guten verändert. Und ja ich bin, wenn es mir gut geht eine Optimistin und, wenn es mir schlecht geht eine Pessimistin wie sie im Buche steht.


Kurz bevor ich bei meiner Station ankam, stand ich mit meinen ganzen Tüten auf. Auf einmal bremste der Bus und ich flog durch den halben Bus. Leider waren da keine zwei starken Arme die Taddl gehören und mich vor dem Aufprall hätten retten können. Zum zweiten mal in zwei Tagen schlug ich hart mit meinem Kopf auf dem Boden auf. Da war das unglaublich laute dröhnen auch schon wieder. So eine scheiße! Als der Bus hielt, stieg ich aus und lief in die Richtung meines Hauses.


Auf halber Strecke kamen mir Ardy und Taddl entgegen. Ich erkannte die beiden erst als sie kurz vor mir standen. Gespannt wartete ich auf die Reaktion der zwei Jungs zu meinen Haaren. Aber zu meiner Enttäuschung viel es ihnen irgendwie nicht auf. Sie verhielten sich allgemein sehr komisch mir gegen über. Hatten sie vorhin etwa nur so getan als ob sie mich mögen. Sie mussten die ganze Zeit grinsen und kichern. Wie konnte ich mich nur so in ihnen Täuschen, Autsch! So was tut echt weh. Das passiert wenn man Andere an sich heran lässt.


Lebenszeiten (Taddl ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt