17. Abfuhr

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Kairo

Nachdem Sunas innerer Vampir wieder verschwand und Suna wieder vor mir stand, hatte ich ihn gefragt, was mit ihm los sei, doch bekam ich nur ein verächtliches Schnauben als Antwort zurück.

Das Positive daran, war aber, dass er mich ab diesem Tag an nicht mehr ignorierte und mich weiterhin beschützte.

Die Mädchen wurden ihm dann auch wieder egal, was mir zeigte, dass er wirklich nur das Blut benötigt hatte. Was mich daran aber stutzig machte, war das er eben so gut von mir trinken konnte, es aber nicht tat.

Brauchte er eine bestimmte Blutgruppe oder war ich ihm zu männlich? Naja auf jeden Fall, hatte sich dieses Ereignis nicht nochmal wiederholt und Tiffany bildete sich nur Hirngespenste ein. Sie dachte, dass sie durch dem was passiert war, nun ganz nah an Suna stand, der ihr aber stetig die kalte Schulter zeigte.

So verlief das, die ganzen restlichen Tage in der Schule und da nichts besonderes war, worum ich mir jetzt den Kopf zerbrechen müsste, konnte ich mit stolz berichten, dass ich meine Prüfungen bestanden hatte!

Zwar hatte Suna mich selbst da nicht in Ruhe gelassen, da er mitten in den schriftlichen Prüfungen auf dem Fensterbrett saß und mich angestarrt hatte. Um ehrlich zu sein, war ich auch froh darüber ihn in der Nähe zu haben.

Auch in den mündlichen Prüfungen war er mir nie von der Seite gewichen und hatte sogar den Prüfer angeknurrt, als er etwas bemängeln wollte. Tja es steckte eben doch jemand hinter dieser gefühlslosen Fassade.

,, Ey Blaubeere! Komm mal wieder zu dir, es fängt gleich an", schnaubte Suna neben mir und holte mich wieder aus meinen Gedanken. Wir waren in der Kirche, wo uns unser Abschlusszeugnis überreicht wurde und ich war so aufgeregt!

,, Wir haben uns heute hier versammelt, um eine weitere 10. Klasse zu verabschieden. Jedes dieser Zeugnisse kann sich sehen lassen und ich wünsche jeden von euch viel Erfolg im Berufsleben ", sprach der Direktor zu allen. Ein abschätziger Laut von Suna neben mir, durfte natürlich auch nicht fehlen.

Nacheinander wurden die Schüler aufgerufen und kamen entweder im Anzug oder im Kleid nach vorne gelaufen. Dort wurde ihnen dann ihr Abschlusszeugnis überreicht.

Sobald mein Name aufgerufen wurde, sprang ich schon fast auf und stolperte nach vorne zum Direktor, der bereits mein Zeugnis in der Hand hatte.

Mit ein paar lieben Worten wurde mir mein Zeugnis überreicht und der nächste war an der Reihe. Stolz zeigte ich Suna mein Zeugnis, der es mit einem Nicken zur Kenntnis nahm.

Nachdem alle ihr Zeugnis erhalten hatten, durften wir wieder gehen, um uns auf die Feier heute Abend vorzubereiten.
,, Suna kommst du auch zu unserer Abschlussfeier? ", fragte ihn Tiffany und streckte ihm ihren weiten Ausschnitt entgegen.

,, Nein ich werde nicht kommen", zischte ich sie an und verschränkte meine Arme vor der Brust. Sie tat immer so als würde ich nicht existieren, aber auch ich hatte keine Nerven aus Stahl.

,, Schnauze Schwuchtel mit dir habe ich nicht geredet ", zickte sie mich an. Dieses Mal gab ich einen abschätzigen Laut von mir und rollte mit den Augen.

,, Hör mal zu du Zicke! Ich würde mir lieber nicht so viel Schminke ins Gesicht klatschen, wenn du bei Typen wie Suna überhaupt einen Hauch einer Chance haben möchtest! Du interessierst dich doch nur für sein Aussehen anders ist es doch gar nicht oder!?", platzte es wütend aus mir heraus.

Ein Duell der bösen Blicke entstand zwischen mir und Tiffany. Derjenige der aufgab hatte verloren.
,, Komm Blauschopf. Wir verschwinden von hier", mischte sich Sunas Stimme mitten in unserem Duell ein.

Glücklich sah ich zu ihm auf und konnte erkennen wie er Tiffany am liebsten mit seinen Blicken umbringen wollte.
,, Aber Suna mein Schatz! Du verlässt mich doch nicht einfach wegen dieser Schwuchtel! ", rief sie verzweifelt und klammerte sich an Sunas Arm fest.

Meine Eifersucht schluckte ich schwer hinunter, als sie ihre Brüste an Sunas Arm presste. Sein Blick jedoch blieb der selbe, wodurch ein wenig Hoffnung in mir aufkeimte.

,, Lass mich los und verschwinde. Ich war nie mit dir zusammen und werde es auch nie sein. Du interessierst mich nicht, genauso wie die anderen Mädchen, die mich ständig belästigen! ", servierte er sie ab und löste sich aus ihrer Umklammerung.

,, Das kann doch nicht dein Ernst sein!", schrie sie ihn an, doch ihm schien das herzlich wenig auszumachen. Stumm sah er sie mit seinem mir als so bekannten kühlen Blick an und sah ihr emotionslos hinterher, als sie heulend davonrannte.

,, Lass uns gehen", meinte Suna und hob mich, mal wieder, im Brautstyl hoch und flog zurück zur Wohnung. Den ganzen Flug grinste ich wie ein Honigkuchenpferd, mein Abschlusszeugnis fest im Griff.

In der Wohnung verstaute ich mein Zeugnis an einem sicheren Platz und schmiss mich erschöpft auf die Couch.
,, Was ist eine Schwuchtel? ", fragte mich Suna plötzlich aus heiterem Himmel.

Erschrocken und gleichzeitig überrascht, setzte ich mich richtig hin und sah in die roten Augen von Suna, der es sich auf dem Sessel bequem gemacht hatte. Wie sollte ich ihm das nur erklären. Würde er mich dann aus der Wohnung rausschmeißen? Aber seine Mutter war ja auch ein Mann also...hoffen und beten.

,, Äh also das Wort Schwuchtel...wird oft als Beleidigungen benutzt und bedeutet...ähm ja das heißt, dass ein Junge oder Mann...auf das selbe Geschlecht steht und diese Sexualität nennt man schwul, wovon dieses Wort abgeleitet wurde. Bei Frauen heißt es lesbisch ", versuchte ich einem Vampir zu erklären, der mir bisher, trotz einigen Pausen geduldig zugehört hatte.

,, Also heißt das, dass du auf Männer stehst?", fragte mich Suna nochmal zum Verständnis und erhielt ein zögerliches Nicken von mir zurück.

,, Und was ist daran so schlimm?", fragte er mich kalt. War er jetzt auf meiner Seite oder der, der Mobber?
,, Keine Ahnung. Andere finden das eben ziemlich, abstoßend, ekelig oder bezeichnen es als Skandal, nett ausgedrückt", nuschelte ich kleinlaut.

Unsicher sah ich auf meine Hände, mit denen ich versuchte mich abzulenken, indem ich an den Saum meines Anzugs spielte.

,, Tz Menschen sind solch bedauernswerte Lebewesen. Sich selbst zu verachten, weil nicht jeder gleich sein konnte, war wirklich ziemlich bescheuert. Sie führten sich ja auf wie mein Onkel Ayato und meine nervenden Zwillings Halbgeschwister, Kila und Mika ", zischte Suna angefressen.

Ein großer Klotz viel mir vom Herzen, als ich bemerkte, wie Suna mich akzeptierte und es eher nicht für gut hielt, wenn sich andere Menschen in die Entscheidungen einer anderen Person einfach so einmischten.

,, D.. danke das d. du mich akzeptierst ", nuschelte ich glücklich in mich herein und hörte ein empörte Schnauben von Suna.

,, Pah! Was dachtest du denn, du Zwerg", beleidigte er mich, doch ich konnte dabei nur fröhlich auflachen. Da hatte ein Vampir mehr Akzeptanz, als ein Mensch.

Die nächste Generation (Diabolik lovers) bxbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt