7. Hilferuf

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Suna

Über eine Stunde warteten mein Appa und ich nun darauf, dass mein Pa zu uns kommt und uns erlaubte aus diesem nervigen Zimmer zu kommen. Es herrschte eine Stille, die ich von zuhause nur zu gut kannte.

Selten erzählten ich und Appa über etwas beliebiges. Für uns war das unsinnige Zeitverschwendung, so sagte es mein Appa immer zu mir als ich ein kleiner Vampir war.

,, Wo hast du den Jungen gefunden ", fragte er mich trotzdem in dieser vertrauten Stille. Skeptisch beäugte ich meinen Appa, der jedoch wie immer keine nützlichen Emotionen zeigte.

Wieso wollte er das wissen!? Das ging ihm doch gar nichts an. Doch mein Appa war stärker, also hätte ich die schlechteren Karten, wenn ich mich widersetzte.

,, Wir sind uns begegnet, als ich spazieren war ",antwortete ich kühl und ohne mir etwas anmerken zu lassen. Ich empfand es als dumm ihm zu sagen, dass er gegen mich gelaufen war, denn wer weiß wie er reagieren würde.

,, Man begegnet vielen beim spazieren, aber du würdest dich nicht mit jeder beliebigen Person, die dir über den Weg läuft anfreunden ",schlussfolgerte er unbekümmert und wollte mich somit weiter dazu zwingen ihm alles Preis zu geben.

,, Wir sind nicht befreundet", knurrte ich wütend. Er sollte mich in Ruhe lassen, so wie er es sonst auch immer tat!
,, Also ist es doch mehr ", sagte eher zu sich selbst, schaute mich dennoch dabei an.

,, Was willst du damit sagen", fauchte ich ihn an und zeigte ihm meine Eckzähne. Bei Vampiren war diese Reaktion eine Warnung an andere Vampire, die sich dann lieber entfernen sollten oder damit aufhören sollten was auch immer sie gerade taten.

,, Interessierst du dich vielleicht für diesen Menschen? ", fragte mich Subaru, mein Appa, schon wieder und es kam mir so vor, dass er mir alles aus der Nase ziehen wollte was nur ging.

,, Hör auf mich auszufragen!", zischte ich ihn genervt an. Unbeeindruckt sah er mich an, dachte sich sein Teil still.
,, Du brauchst nicht zu antworten. Ich weiß auch so", schnaubte er angepisst und verschränkte seine Arme vor der Brust.

,, Du weißt gar nichts ", fauchte ich ihn an. Mein Kiefer spannte sich an, während ich meinen Appa wütend ansah. Er saß lediglich entspannt auf einem Stuhl, der sich in meinem Gästezimmer befand.

Es war genau das Zimmer, wo ich die Blaubeere zum ausruhen hingelegt hatte und das Zimmer trug noch leicht seinen Körpergeruch. Zimt und Rosen eine wundervolle Kombination aus zwei verschiedenen Düften. Sie ließen mich Stück für Stück entspannen.

,, Und wie ich weiß was hier vor sich geht ", schnaubte Subaru belustigt und sah mich provozierend an. Ich war kurz davor ihn anzufallen, da öffnete sich die Tür.

,, Seit ihr jetzt fertig?", seufzte mein Pa, der genervt im Türrahmen stand. Abwartend blickte er uns an und hatte seine Arme stur vor seiner Brust verschränkt.

,, Eigentlich nicht, aber die Informationen reichen mir", antwortete mein Appa zufrieden und trat gelassen aus dem Zimmer raus. Wohin ging er?! Er sollte sich lieber von der Blaubeere fern halten, sonst würde ich ihm die Arme abhacken!

Angespannt wollte ich das Zimmer verlassen, um nach der Blaubeere zu sehen, doch wurde ich aufgehalten, als ich aus der Tür schreiten wollte.

Genervt blickte ich meinem Pa ins Gesicht, der mich gutherzig anlächelte. Pah! Menschliche Gefühle.
,, Höre auf dein Herz mein Sohn. Wenn du für den Jungen Gefühle hegst, ist das vollkommen okay. Du musst es nur zulassen ", gab mir mein Pa einen liebevollen Ratschlag, bei dem ich hätte würgen können.

Ich Gefühle? Tz nichts da! Mein Herz war tot, es schlägt nicht. Wieso sollte ich also Gefühle für irgendwen haben? Die einzigen Gefühle die ich haben konnte waren, Wut und Freude daran andere leiden zu sehen. Ich war ein Vampir, wie sollte es anders sein.

,, Mein Herz ist tot, Pa! ", zischte ich ihn an und sah ihm in seine türkis schimmernden Augen. Stumm sah er mich an, suchte nach etwas bestimmtem und ließ mich zögerlich gehen.

Unbeirrt ging ich schnellen Schrittes zu der Couch, wo die Blaubeere friedlich schlief. Sein Gesicht sah nun behandelt aus, durch kleine weiße längliche Dinger die ihm auf dem Gesicht klebten.

Von meinem Appa war keine Spur zu sehen, was auch besser so war.
,, Er hat viele innere Blutergüsse im Bauchbereich, einige Prellungen und Kratzer. Am besten wäre es, wenn er sich ausruht und sich nicht zu sehr belastet ", teilte mir mein Pa mit, der gerade in das Wohnzimmer kam.

Stumm nickte ich und würde diesen Ratschlag meines Pa's sicherlich befolgen, doch sagte ich ihm das nicht.
Grummelnd bewegte sich die Blaubeere und schlug langsam seine Augen auf.

Gespannt sah ich zu, wie er sich verwundert umsah und erschrocken die Augen weitete als er mich sah.
,, D.. Du...",fing er an einen Satz zu stottern, brach ihn dann aber ab.

,, Alles in Ordnung. Du brauchst keine Angst zu haben", versuchte mein Pa ihn zu beruhigen und kniete sich vor die Couch, wo die Blaubeere lag.

Nickend entspannte er wieder und versuchte sich im nächsten Augenblick abzustützen, um sich aufzusetzen. Zischend sank er allerdings wieder in seine vorherige liege Position zurück.

,, Bewege dich erstmal nicht, du hast viele Prellungen und blaue Flecken ", riet mein Pa ihm, was der Menschenjunge nickend zur Kenntnis nahm.

,, Erzähl mal. Wie ist das passiert?", fragte er die Blaubeere vertraut und sah ihn mit einem liebevollem Lächeln an, was in mir wieder ein komisches Gefühl erweckte.

,, Ich bin nach Hause gelaufen und dort hatte schon mein Vater auf mich gewartet", fing er tatsächlich an zu erzählen. So wie ich das rausgehört hatte, hatte ich vorhin den Vater von der Blaubeere weggeboxt. Denn dieser war der einzige, der auf die Blaubeere in diesem Haus gewartet hatte.

,, Er hat angefangen mich zu beleidigen und schlug wild auf mich ein. Dann war plötzlich er da und schlug meinen Vater weg, danach bin ich eingeschlafen ", erzählte er und sah mich dabei an.

,, Verstehe. Mein Sohn wird dir hier sicherlich Unterkunft geben, bis du wieder fit bist", versicherte mein Pa der Blaubeere und fragte mich nicht einmal. Emotionslos sah ich zu dem Blauschopf der meinen Pa verwundert ansah.

,, Sie sind der Vater von ihm? ", fragte Blauschopf mein Pa, der kichernd nickte. Ungläubig sah er mich an, doch ich stand weiterhin mitten im Wohnzimmer und sah kühl darein.

,, Sie sehen aber noch ziemlich jung aus", wandte sich der Zwerg wieder zu meinem Pa.
,, Ich hab mich eben jung gehalten ", meinte dieser nur amüsiert und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Tz wie nervig.

Die nächste Generation (Diabolik lovers) bxbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt