2. Geheime Identität

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Suna

Elegant stürzte ich mich von dem Haus in die Gasse hinein, landete genau hinter dem betrügerischen Brünetten. Überrascht von meinem plötzlich Auftreten sahen sie mich erstarrt an, was mir die Zeit verschaffte, den Jungen vor mir zu beißen. Ich trank einen guten Schluck und pfefferte den wackeligen Schokopudding zur Seite. Krachend landete der Junge im Müll und stöhnte schwach auf.

Ich hatte ihm soviel Blut geraubt, damit er sich nur noch schwerfällig bewegen konnte, während ich bei vollen Kräften war. Der kleine Schlumpf rutschte zittrig auf den Boden und sah mich mit tränenden Augen an. Gern geschehen du kleiner Scheißer.

Inzwischen hatten sich die anderen beiden auch von dem kleinen Schock erholt und kamen bedrohlich auf mich zu. Unbeeindruckt hatte ich meine Hände in den Hosentaschen und beobachtete die Körpersprache dieser beiden Idioten.

,, Hey! Was fällt dir ein ", schimpfte der Klops verärgert, streckte seine Hand nach mir aus, um mich am Hals zu packen. Dank meinen Vampirfähigkeiten war ich um einiges schneller als der sehr gut genährte Typ vor mir.

Mit einer schnellen Bewegungen schnappte ich mir seine Hand, drehte mich einmal um und warf ihn mit Leichtigkeit auf die andere Seite der Gasse. Brüllend rannte der Glatzkopf auf mich zu, seine Hand zu einer straffen Faust geformt.

Nach wie vor unbeeindruckt, wich ich auch diesem Angriff aus und schlug auf dessen Genick. Reglos fiel er zu Boden, war aber noch am Leben, da ich nur auf einen Akupunkturpunkt geschlagen hatte.

Der Klops hatte sich schon wieder aufgerichtet und rannte ängstlich davon. Gut für ihn, wenn er erkennen konnte, wann er keine Chance mehr hatte.

,, D.. Du b...bist doch d.. der ", hauchte der Blauschopf mit einer bebenden Stimme. Seine Wangen waren durch seine Tränen feucht und schimmerten durch des Mondes Licht magisch, auf seiner blassen Haut.

Unbeirrt ging ich vor dem knienden Jungen in die Hocke und musterte seinen zitternden Körper genau.
,, Ja, der bin ich ", schnaufte ich genervt. Warum machte ich mir überhaupt solche Umstände wegen so einem einfachen Menschen!

Der bibbernde Junge wollte noch etwas sagen, doch stoppte er, als er sah, wie ich meine Hand hob. Tut mir herzlich leid Kleiner, aber jetzt solltest du lieber keine Fragen stellen. Mit einer sachten Bewegung  fuhr ich über dessen Augen, die sich daraufhin schlossen.

Schlafend lehnte er nun an der Wand der stinkenden Gasse, die Tränenspuren auf seinen Wangen im Mondlicht schimmernd.
Toll und wo wohnte jetzt dieser kleine Scheißer?

Sollte ich ihn hier liegen lassen? Aber dann würden vielleicht die Ratten an ihm nagen oder die Insekten ihn stechen. Ihn zu mir nehmen wäre vielleicht etwas riskant. Nein nicht weil er meine geheime Identität aufdecken könnte, sondern weil ich nicht wusste, wo er schon überall war.

Ich rang mit mir selbst und entschied mich schlussendlich ihn dort liegen zu lassen....nein Spaß so grausam war ich auch nicht. Nur weil ich ein Vampir war und meine Emotionen nicht gerne offenbarte, hieß es nicht gleich, dass ich keine hatte.

Also trug ich ihn zu mir nach Hause, sprang durch das offene Fenster meiner Wohnung hinein. Das Fenster stand immer offen, aber das konnte nur ich wissen. Tatsächlich hatte ich es nicht angelweit offen stehen, stattdessen konnte man es von Außen öffnen.

Um genau zu sein, konnte man von Innen das Fenster entweder zuschließen oder öffnen, je nach belangen. Ich hatte es offen und angelehnt, sodass es ein leichtes war in die Wohnung zu gelangen.

Den Blauschopf legte ich in mein Gästezimmer, wo ich ihn komischer Weise langsam zudeckte. Stumm stand ich vor dem Bett, wo der kleine Schlumpf drauf schlief und schaute zu ihm hinab.

,, Egal ob du ein Mensch bist oder ein Schlumpf, niemand kann mich um den Finger wickeln. Das was ich hier mache, ist nur eine Ausnahme! ", schnaubte ich verächtlich. Nein, niemals würde mich jemand kontrollieren können!

Ohne nochmal zurück zu blicken, lief ich wieder aus meinem Gästezimmer und überlegte, was ich nun so sinnvolles tun könnte. Ich überlege und überlege, doch mir wollte einfach nichts Gescheites einfallen!

Seufzend sah ich durch mein offenes Fenster. Der Mond schien so hell wie nie zuvor, dass war die Zeit, in der die Menschen so scheiße schlafen konnten. Für uns Vampire war das aber ein Zeichen zum feiern, denn dieses Jahr war es wieder so weit.

Der Mond würde an einem Tag komplett in rot erscheinen, dass war der Tag, an dem sich die Vampire an ihre Gefährten banden. Mit einem Biss, der sie für immer verband.

Bisher hatte ich diesen Mond nur zwei Mal gesehen, da es nur aller 200 Jahre passierte, dass dieser den Himmel betrat. Mein Pa wurde vor ungefähr 600 Jahren an mein Appa, Subaru, und meinen anderen Onkels gebunden.

Nun aber zurück zum Thema...was sollte ich jetzt machen? Schlafen konnte ich nicht und jedes Kind wusste, warum Vampire Nachts nicht schliefen. Auf Jagen hatte ich auch keine Lust, da ich erst vorhin von dem Brünetten genascht hatte.

Von dem Kloß wollte ich nicht probieren, denn sein Blut war sehr wahrscheinlich von diesen komischen Zeug, was sich in Zigaretten enthielt verunreinigt. Ganz ehrlich, wenn man von solchen Geschöpfen trank, starb man wahrscheinlich an einer Lebensmittelvergiftung!

Lebensmittel waren bei uns eigentlich hauptsächlich Blut, aber wir konnten auch Menschennahrung essen, nur schmeckte diese etwas lasch. Menschen die harte Drogen nahmen oder nur diese ekeligen Zigaretten in der Gusche hatten, waren die am ungenießbarsten von allen.

Wenn man Pech hatte starb man als Vampir an diesem komischen Zeug, welches im Blut herumschwirrte! Alkoholiker waren bei uns die einzigen Suchtis, die einigermaßen fit gingen. Zu Anlässen gönnte man sich auch mal alkoholisches Blut für den gewissen Kick.

Da mir im Moment nichts Produktives einfiel, beschloss ich einfach mal ein Buch zu lesen, obwohl ich nicht so gerne las. Ich meinte wer mochte denn bitte schon diese vielen Buchstaben und diese ellenlangen Sätze! Da vergaß man ja glatt den Anfang des Satzes, wenn man ihn zu ende las.

Mit herzlich wenig Motivation versuchte ich irgendwie dieses kack Buch zu lesen, doch meine Ohren hörten konzentriert auf die gleichmäßigen Atemzüge, des schlafenden Blauschopfs.

Die nächste Generation (Diabolik lovers) bxbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt