23. Blumenmeer

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Kairo

Flatternd öffnete ich meine Augen und wurde herzlich von den Sonnenstrahlen unseres großen Sternes begrüßt. Sie kitzelten meine Wange und meine Nase, wodurch ich einmal leise niesen musste.

,, Gesundheit ", raunte mir eine verschlafene Stimme, von hinten in mein Ohr. Sofort lief mir ein kalter Schauder über den Rücken, der durch die tiefe Stimme von Suna entstanden war.

,,D.. Danke", stotterte ich etwas verschlafen und kuschelte mich wieder in das herrlich weiche Bett. Durch einen Druck auf meinem Bauch bemerkte ich erst jetzt, dass Suna seine Arme schützend um mich gelegt hatte.

,, Es gibt bald Frühstück und Reiji erlaubt keine Verspätungen. Wenn du zu spät kommst, gibt es kein Essen, so regelt er den Verlauf ", raunte mir Suna wieder ins Ohr und wie aufs Stichwort, meldete sich mein launischer Kumpel, indem er laut knurrte.

Beschämt legte ich meine Hände über mein Gesicht, welches wohl gerade eine Tomate in den Schatten stellen würde.
,, Komisch das Menschen mit dem Magen knurren ", kommentierte Suna dann auch noch sehr hilfreich.

,, Ist ja schon gut. Ich steh doch schon auf", murrte ich noch immer beschämt und setzte mich auf die Bettkante, des dunkelblauen Bettes. Ein kalter Luftzug streichelte meine nackten Füße und ließ mich abermals erschaudern.

Schnell holte ich mir meine Sachen und zog mich in Windeseile um, sodass mich die an der Haut anschmiegsame Kleidung vor den kalten Luftzügen schützte.

,, Komm das Essen fängt gleich an ", meinte Suna und streckte mir seine Hand, wie bei unserer Abreise zu. Vertrauensvoll legte ich meine in seine und ehe ich mich versah, standen wir in einem großen Raum.

Ein langer Tisch mit vielen Holzstühlen prangte im Mittelpunkt des Raumes und war feierlich mit vielen Köstlichkeiten beschmückt. Teller und Besteck aus Silber an jedem Platz und dieser himmlische Duft raubte mir jeden Gedanken.

,, Setzt euch ruhig ", gewährte uns Sunas Pa der schon wie einige andere Vampire am Tisch Platz genommen hatte. Unschlüssig wohin ich mich setzten sollte, lief ich Suna hinter, der mir andeutete mich neben seinen Pa zu setzten.

Nachdem ich mich neben diesen niederließ, setzte sich Suna ebenfalls neben mich, sodass ich zwischen ihm und seinem Pa saß. Einige Minuten war es still und diese Stille machte mich schon etwas nervös.

,, Die Zeit ist um. Da Taila und Toya nicht zum Essen erschienen sind, werden wir nun ohne sie zum Frühstück speisen ", verkündete ein Vampir mit einer Brille. Dieser musste wohl Reiji sein, der so viel Wert auf Manieren legte.

Auf sein Stichwort nahm sich jeder etwas von dem Essen, so auch ich. Ich hatte mir ein schönes goldgelbes Brötchen genommen, das noch ziemlich frisch sein musste, da es ziemlich heiß in meiner Hand war.

Schnell packte ich es auf mein Teller und bewegte meine erhitzte hin und her, damit sie sich an der kühleren Luft abkühlte. Nachdem ich keine brennende Hitze mehr an meiner Hand spürte, nahm ich mir mein Messer und wollte es waagerecht teilen, doch musste ich meine Hand nach wenigen Sekunden wieder wegziehen.

Sunas Pa der mich die ganze Zeit heimlich beobachtet hatte meldete sich nun plötzlich neben mir.
,, Soll ich dir helfen? ", fragte er mich hilfsbereit und ich nickte ihm peinlich berührt zu.

Lächelnd nahm er sich mein Brötchen und schnitt es ohne Probleme in zwei Hälften. Er legte es mir wieder auf mein Teller, während ich ihm schüchtern dankte. Mit einem friedlichen Nicken nahm er meinen Dank an, bevor er sich wieder seinen Essen zuwandte.

Nach dem Essen verabschiedeten wir uns wieder und Suna nahm mich wieder mit in sein Zimmer.
,, Möchtest du irgendwo hin? ", fragte mich Suna rücksichtsvoll, dennoch mit einem Gesicht welches er immer hatte.

Eine Weile überlegte ich, da es ja nicht viel gab was ich kannte.
,, Können wir an die frische Luft?", fragte ich ihn schüchtern. Hier drinnen fühlte ich mich irgendwie so erdrückt, vielleicht lag es auch daran, dass es hier nur so vor Vampire wimmelte.

,, Gut dann komm. Ich möchte dir einen  Ort zeigen." Nun hatte er meine Neugier durch einen einzigen Satz geweckt. Mit großen neugierigen Augen funkelte ich ihn an und spürte eine Menge an Aufregung durch meinen Körper rauschen.

Suna kam zu mir, hob mich hoch und legte seine eine Hand auf meinen Hintern, während die andere auf meinem Rücken ruhte. Ich legte meine Arme in seinen Nacken und drückte mich näher an seinen muskulösen Körper.

Zusammen mit mir in seinen Armen lief er auf einen Balkon, der anscheinend an seinem Zimmer angeschlossen war. Tief zog ich die frische Luft ein und genoss den leicht wehenden Wind, der leicht durch meine Kleidung drang.

Ein kurzer Aufschrei entfuhr mir, als ich bemerkte wie Suna einfach vom Balkon sprang, mit mir fest in den Armen. Vor Angst hatte ich meine Augen fest verschlossen und wartete auf eine harte Landung, die nicht erschien.

Vorsichtig öffnete ich ein Auge, um die Lage zu checken und als ich sah wie wir bereits auf dem Boden standen, entspannte ich mich wieder. Suna ließ mich rücksichtsvoll auf den Boden und erst jetzt sah ich mich um.

Wir waren in einem Meer voller blauer Rosen, die meiner Meinung nach eine magische Ausstrahlung hatten. Diese vielen blauen Farbtöne waren unglaublich schön und für ein Augenblick fühlte ich mich wie im Märchen.

,, Dieser Ort hat schon seit ich klein war eine besondere Bedeutung für mich ", gestand mir Suna ehrlich. Überrascht über sein Geständnis sah ich ihn an, um vielleicht eine Emotion erhaschen zu können, doch Fehlanzeige. Er war noch immer so emotionslos wie zuvor.

,, Es ist wirklich wunderschön", teilte ich ihm meine Gedanken mit, während ich friedlich lächelte. Die Gärtner, die dieses Schauspiel pflegten, waren wahre Künstler.

,, Mein Vater und ich kümmern uns schon seit Jahrhunderten um diesen Garten. Doch in den letzten Jahrzehnten kümmerte sich eher mein Vater, da ich weggezogen bin ", erklärte mir Suna und überraschte mich somit zum zweiten Mal in einer Minute.

Die beiden hatten diese Sensation erschaffen? Unglaublich das Vampire ein Händchen dafür haben konnten. Man brauchte sehr viel Geduld, Feinfühligkeit und Wissen für diese Arbeit, wobei es mir an Geduld fehlte. Dazu waren blaue Rosen keine Standard Blumen, die man einfach so aus Rosenbüsche wachsen sah. Eins war jedoch definitiv klar. Es war atemberaubend schön.

Die nächste Generation (Diabolik lovers) bxbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt