12. Außer Kontrolle

25 5 0
                                    

Kairo

So unauffällig wie möglich schlich ich mich aus dem Schulgebäude heraus, um zu dem Platz zu gehen, wo sich Sunas und mein Weg getrennt hatten. Leider fiel mein Fluchtplan ins Wasser, als man mich plötzlich packte, mir den Mund zuhielt, damit ich ja kein Ton von mir gab und mich um die Ecke zog.

Sie zerrten mich grob hinter sich her und stießen mich gegen eine Backsteinmauer, die sich nur ein paar Meter von meinem eigentlichen Ziel weg befand. Ängstlich saß ich im saftig grünen Gras und drückte mich zitternd an die Wand.

,, Wolltest du mir etwa entkommen? Ist ja süß, aber keine Angst ich vergesse dich nicht. Wir haben ja noch was zu klären, hab ich nicht recht? ", fragte mich Phil mit einem fiesen Grinsen.

Seine Freunde lachten gehässig und sahen von oben auf mich herab. Mit einem selbstsicheren Grinsen kam mir Phil näher, wodurch ich mich noch enger an die alte Backsteinmauer drückte.

,, Da du ja so sehr auf Schwänze stehst, haben wir uns gedacht, wir tun dir doch den Gefallen und geben dir das was du willst ", raunte Phil pervers und leckte sich über die Lippen. Zart strich er mir mit seiner Hand über die Wange und sah mich heimtückisch an.

Oh nein. Bei diesem Satz wurde mir sofort schlecht, da mir schon wieder das schlimmste durch den Kopf ging. Sie konnten mich doch nicht vergewaltigen! Obwohl wir hier so abgelegen waren, dass es keiner mitbekommen würde. Was mir nur noch mehr Angst machte.

,, Freust du dich nicht? Wir wissen doch alle, dass Jungs dich anmachen ", säuselte Phil und grinste mich wie ein Wahnsinniger an. Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Körper, die sich zu meinem Schritt vorarbeitete.

,, L.. Lass d.. das", wimmerte ich und bekam langsam Tränen in den Augen. Meine Sicht verschwamm durch das salzige Wasser, welches sich immer weiter in meinen Augen vermehrte.

,, Keine Angst es wird sehr schmerzhaft werden ", meinte Phil und griff mir direkt in den Schritt. Keuchend liefen mir bereits einige Tränen über die Wangen, was Phil anscheinend amüsant fand.

Reflexartig schlug ich Phil mit meiner flachen Hand, als er begann seine Hand auf meinem Schritt zu bewegen. Sein Kopf flog zur Seite und es war eine Weile still, bis er sich wieder regte und mich mit einem Blick voller Hass ansah.

,, Das wirst du bereuen! ", zischte er mich an und schlug mir mit seiner Faust ins Gesicht, doch das war ihm nicht genug. Er trat auf mich ein, bis ich dann nur noch wie ein wimmerndes etwas auf dem Boden verweilte.

,, Schnappt ihn euch und haltet ihn fest", wies Phil seine Freunde an, die ihm auch sofort gehorchten. Sie nahmen meine Arme, sowie meine Beine und fixierten mich am Boden. Panisch versuchte ich mich loszureißen, was mir aber nicht gelingen wollte.

Ohne zu zögern zog mir Phil meine Hose mit Boxershorts runter. Tränen rannten mir in Strömen über die Wangen, doch es interessierte sich niemand dafür. Es war mir mehr als nur unangenehm, so vor ihnen zu liegen, besonders dann, wenn man so angestarrt wurde.

,, Winkelt seine Beine an, es wird Zeit ihm seine Sexualität aus dem Hirn zu vögeln ", knurrte er seine Freunde an, abermals taten sie das, was er wollte. Innerlich hatte ich mich schon längst von meinem Leben verabschiedet und war bereit in die Hölle getrieben zu werden.

Ich presste meine Augen zusammen, um das alles wenigstens nicht mit ansehen zu müssen. Man hörte einen Reißverschluss und es raschelte kurz, doch spüren tat ich selbst nach einigen Sekunden nichts.

Vorsichtig öffnete ich die Augen und war sprachlos. Suna hatte sich Phil geschnappt und knurrte ihn diabolisch an. Sein Knurren war so dunkel, dass sich selbst meine Haare aufstellten. Phil strampelte um sein Leben, was ihm aber wenig half, wenn er nicht den Boden berührte.

,, Fass ihn nochmal an und du bist tot! Er gehört mir! Nur mir und niemand anderen! ", knurrte er Phil tief an, der sich fast vor Angst in die Hose machte.

Ich gehörte also ihm? Waren Vampire etwa immer so besitzergreifend oder war da doch mehr, als ich dachte. Weder vor Angst noch vor Wut schlug mein Herz so wild in meiner Brust. Nein es war Aufregung, die es antrieb.

Suna

Ich landete um genau 14:00 Uhr an der Stelle wo wir uns zuvor verabschiedet hatten, doch war der Knirps noch gar nicht da. Tch ich dachte er hätte 14:00 Uhr Schluss!

Genervt wartete ich geschlagene 10 Minuten auf die Blaubeere, doch war sie selbst jetzt noch nicht in Sicht. Seufzend  atmete ich tief durch und stockte. War da gerade ein dickflüssiger Geruch von Angst in der Luft?

Augenblick schärfte ich mein Geruchsinn auf das zehn fache und der Geruch, der hier in der Luft schwebte kam mir sehr bekannt vor. Unauffällig schnupperte ich in der Luft herum und entdeckte wirklich den Geruch von Rosen und Zimt!

Mein innerer Vampir schlug Alarm und übernahm die Kontrolle. Ich sprang plötzlich auf eine Mauer in der Nähe und sah wie 4 Typen meinen Hosenscheißer festhielten, der Rotz und Wasser heulte, während er im unteren Bereich entblößt vor dem Fünften im Bunde lang, der wiederum dabei war sich ebenfalls auszuziehen.

Ohne eine Sekunde zu verlieren stürzte ich mich auf den Fünften und hielt ihm am Kragen fest. Ängstlich zappelte er herum, doch erreichte er damit nicht viel.
,, Fass ihn nochmal an und du bist tot! Er gehört mir! Nur mir und niemand anderen ", knurrte mein Vampir den zitternden Jungen vor mir an.

Tch und der führte sich auf wie der größte Gangster aller Zeiten? Was ein Reinfall! Er war vielleicht die größte Mimose, die ihr Mund und Körper, ohne Verstand steuerte.

,, J...ja b..bitte lass m..mich los ", wimmerte der Junge untergeben. Ich konnte sogar erkennen, wie seine Unterlippe anfing leicht zu beben und sich in seinen Augen langsam Flüssigkeit ansammelte.

Angewidert schubste ich ihn weg, sodass er im nächst besten Busch landete. Ich drehte mich zu meinem Schatz um, der noch immer von den anderen vier Jungen festgehalten wurde, die mich ansahen, als wäre ich Herkules.

,, Lasst ihn los ", fauchte ich sie an. So als hätten sie sich verbrannt, stolperten sie einige Meter zurück und befreiten somit meine Blaubeere automatisch von ihren Griffen.

Ohne lange zu warten, zog sich mein Blauschopf wieder richtig an und setzte sich wieder gerade auf. Keine Sekunde ließ ich ihn dabei aus den Augen.

,, Nehmt euren komischen Freund mit und verpisst euch! Legt noch einmal Hand an diesen Jungen an dann... werde ich euch alle Finger einzelnd brechen ", forderte ich sie mit mehr Nachdruck auf und schneller, als sie wahrscheinlich je in ihren Leben gelaufen waren, rannten sie davon.

Ohne ein Wort mit der Blaubeere zu wechseln, nahm ich ihn mir und flog mit ihm in den Armen zurück zu meiner Wohnung. Wie auch beim Hinflug, krallte er sich bei mir fest. Er hatte mir noch eine Menge zu erklären.

Die nächste Generation (Diabolik lovers) bxbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt