Chap. 008⛪️

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~pov: /

Als Yoongi das Anwesen der Familie Park wieder verließ, machte er sich schwebend auf den Weg zum Stadtzentrum. Beziehungsweise zu einem ganz bestimmten Gebäude, welches sich genau im Mittelpunkt der Stadt befand. Es war ziemlich heruntergekommen, zumindest von draußen.
Er flog durch ein zerbrochenes Fenster und suchte im Erdgeschoss nach einem Loch im Boden, welches eine Art Portal zur Unterwelt darstellte.
Kaum hatte er dieses gefunden, flog er hindurch und fand sich auf der anderen Seite wieder, welche ein deutlich düstereres und zerstörteres Ebenbild der Oberwelt darstellte.

Vorsichtig bewegte er sich durch die dunkle Welt und an vielen anderen Dämonen vorbei, bis er wieder ins Freie gelangte. Er sollte eigentlich nicht hier sein, aber der Schwarzhaarige ließ sich nunmal nichts verbieten. Also flog er weiter, bis er endlich eine lachende Stimme vernahm, was genau das war, wonach er suchte.

~pov: Jimin

Mein Schultag war wohl das Unspektakulärste des gesamten Tages. Es fing, wer hätte es ahnen können, mit einer Doppelstunde Religion an, gefolgt von Mathe, Geschichte, Chemie und Sport. Mit anderen Worten: all das, was ich nicht ausstehen konnte. Vielleicht sollte ich Yoongi eines Tages mal mit in die Schule bringen, damit alle Panik bekommen und der Unterricht ausfällt... Warte was?
Jetzt wollte ich schon einen Dämon um solche Kleinigkeiten bitten... hmpf...

„Hey Jimin, alles in Ordnung mit dir?", fragte mich Jeon Jungkook, einer meiner wenigen Freunde, besorgt, während wir gerade in Richtung Ausgang des Schulgebäudes gingen.
„Oh... Sorry. Ja geht schon, ich mache mir nur Sorgen um meinen Vater", log ich, da ich wohl kaum sagen konnte, dass ich etwas mit einem sehr gefährlichen Dämon zu tun hatte und gerade über diesen nachdachte. Jungkook war nunmal genau so gläubig wie alle anderen hier... Er würde mich nicht verstehen.
„Tut mir wirklich leid was da passiert ist... Hoffentlich geht es ihm bald besser. Aber ich sollte mich auf den Heimweg machen, wir sehen uns!" Und damit wank er mir lächelnd, bevor er losging.

Erst als Jungkook weg war, fiel mir auf, dass ich wegen dem ganzen Stress mit Yoongi vergessen hatte, meine Waffe mitzunehmen. Auf meinem nach Hause Weg kam es öfter zu Dämonenangriffen, weswegen mich bisher immer mein Vater abgeholt hatte. Jetzt war dieser aber nicht da und ich konnte mich nicht mal selbst verteidigen. Tja... Scheint, als müsste ich laufen.

Also rannte ich durch die dunklen Straßen der Stadt, wobei mich einige seltsame, aber gleichzeitig ungefährliche Kreaturen beobachteten, aber glücklicherweise kam ich unversehrt Zuhause an.
Yoongi schien noch nicht da zu sein, also widmete ich mich vorher dem Kochen, um meinen Hunger zu stillen. Anschließend ging ich in mein Zimmer und setzte mich an meine Hausaufgaben...
Ich war so fokussiert, dass ich gar nicht mitbekam, wie schnell die Zeit eigentlich verging und als sich plötzlich zwei Hände auf meine Schultern legten, zuckte ich ganz schön zusammen.

„Kuckuck~", ertönte Yoongis Stimme und ich drehte mich blitzschnell zu ihm um, wirkte aber erleichtert, als ich sah, um wen es sich da handelte.
„Puh... Du musst wirklich damit aufhören!" Eines Tages würde ich wegen ihm noch einen Herzinfarkt bekommen...
„Nah~ Aber egal. Sorry, dass ich so spät dran bin, aber ich wurde aufgehalten. Bist du bereit für dein Training?", fragte er letztlich und brachte etwas Abstand zwischen uns, woraufhin ich zögerlich nickte. Mir war diese ganze Sache mit dem Dämon und der Flüssigkeit, die ihn stärker machte, immer noch nicht ganz geheuer...

Jetzt war es jedoch zu spät, sich gegen ihn zu stellen und außerdem konnte er mir wertvolles Wissen über die anderen Dämonen vermitteln. Also gingen wir zusammen durch die Straßen und währenddessen brachte mir Yoongi bei, zielsicherer mit der Waffe zu werden.
Am Anfang war es noch schwer, aber mit der Zeit wurde es besser und ich traf einige Dämonen sogar mehrfach hintereinander. Viele waren jedoch immer noch zu schnell für mich, weswegen Yoongi auch heute die meisten Plagegeister eigenhändig ins Grab beförderte.

„Puh...", seufzte der Dämon, als die Zahl auf 50 umsprang und wir für heute fertig waren, „Zeit für meine Belohnung~"
Das sagte er zwar, aber ich musste mich erstmal hinsetzen. Nicht unbedingt vor Erschöpfung, sondern um mein Leben nochmal zu hinterfragen.
„... Wird das jetzt für immer so weitergehen...?", sprach ich leise meine Gedanken aus und wurde trauriger. Es waren zwar nur Dämonen, die ich auf dem Gewissen hatte und laut meiner Familie waren das sowieso keine richtigen Lebewesen, die es verdient hätten, weiterzuleben... aber es fühlte sich trotzdem schrecklich an, sie eigenhändig auszulöschen... Ein verzweifeltes Seufzen verließ meinen Mund und ich legte meinen Kopf auf meine Knie, ehe der Schwarzhaarige sich neben mich hockte.

„Was ist los, Park?"
„Bin ich... ein Mörder?", rutschte eine Frage, die in meinen Gedanken rumschwirrte, aus Versehen raus und Yoongi guckte mich schief an.
„Huh...? Darum machst du dir Sorgen? Du kannst nichts umbringen, was noch nie gelebt hat. Sobald ein Dämon in der Oberwelt vernichtet wird, landet er wieder in der Unterwelt, also mach dir keinen Stress", erklärte er gelassen, nahm währenddessen meine Waffe aus der Hand und trank die düstere Flüssigkeit, die ihn stärker machte. Ich guckte ihm währenddessen zu, hatte aber gerade irgendwie keine Angst vor ihm.

„Wir sollten zurückgehen...", murmelte ich schließlich und richtete mich auf, um den Nachhauseweg anzutreten. Allerdings kam Yoongi irgendwann von hinten an und hielt mich auf, indem er seine Hand auf meine Schulter legte.
„Sicher, dass du gehen willst?", fragte er, weshalb ich mich zu ihm umdrehte und er mir im Anschluss seine Hand entgegenstreckte.
Für einige Zeit starrte ich diese nur an. Sie wirkte so... vertraut. Irgendwann legte ich dann dennoch meine Hand in seine und im nächsten Augenblick befanden wir uns wieder in meinem Zimmer.

„So~ das war's für heute. Ich verschwinde dann mal. Bis mo-"
„Warte...!", unterbrach ich ihn, „Willst du... ähm, nicht noch etwas bleiben?" Zwar kam ich mir dumm bei dieser Frage vor und ja, es kam sehr plötzlich, aber wenn ich jetzt wieder alleine wäre, würden mich meine Gedanken noch umbringen.
„Hach, nein Kleiner. Ich muss weg."
„Dann... lass mich mitkommen!", rief ich weiterhin und Yoongi schien langsam genervt zu werden.
„Park Jimin, halt mal den Ball flach. Nichts für Ungut, aber dort, wo ich hingehe, haben Menschen absolut nichts verloren. Und jetzt tschüss."

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Written: 8.4.2023
Published: 12.4.2024

Hunting Demons | ʸᴼᴼᴺᴹᴵᴺ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt