Aiden
In dem Klassenzimmer war es so laut, dass Aiden am liebsten wieder kehrtgemacht hätte und nach Hause gegangen wäre. Der Lehrer stand vor der Klasse und versuchte sich irgendwie Gehör zu verschaffen, was ihm ehr weniger gut gelang. Charlie schob sich durch die aufgeregten Schüler zu Aiden durch.
„Neue Sitzordnung!" Aiden zuckte nur desinteressiert mit den Schultern. Kann mir egal sein, ich sitze immer neben Charlie. Sein bester Freund gab sich damit jedoch nicht zufrieden und packte Aiden und schüttelte ihn durch. Aiden wand sich empört aus Charlies Griff.
„Was soll das?!" Charlie sah ihn verärgert und ein bisschen genervt an.
„Der Lehrer hat unsere Plätze ausgesucht. Ich weiß nicht, wo du sitzt, aber ich sitze neben jemand anderem. Und demnach nicht neben dir! Der Lehrer meinte, dass wir aufhören müssen den Unterricht zu stören." Aiden hob verärgert den Kopf. Ich sitze seit Ewigkeiten neben Charlie! Ich werde das ganz sicher nicht ändern.
Er wollte geradewegs durchmaschieren um dem Lehrer zu sagen, dass es ein Missverständnis sein musste, doch Charlie sah ihn warnend an und deutete mit den Augen auf ihren Lehrer. Aiden stoppte in seiner Bewegung und hielt inne.
Der sieht aus als würde er den nächsten Schüler, der ihn nervt, erwürgen. Widerwillig schlenderte Aiden zu seinem neuen Platz, der ganz hinten im Klassenzimmer war.
Ein Mädchen saß auf dem Platz neben seinem und kritzelte irgendetwas in ihr Heft. Ihre hellbraunen Haare mit den blonden Strähnen fielen ihr ins Gesicht, als sie mit Schwung den Kopf hob und Aiden überrascht mit den hellgrünen Augen anstarrte.
Der fallen gleich die Augen aus dem Kopf! Er ließ sich neben das Mädchen auf den Stuhl fallen und kramte sein Zeug raus. Genervt bemerkte er bei einem Seitenblick, dass sie ihn immer noch nicht aus den Augen ließ.
Ich denke die ganze Zeit, dass ich irgendetwas vergessen habe. Aber was?
Ihre hellgrünen Augen lagen immer noch in seinen dunkelgrünen Augen. Aiden hatte langsam die Schnauze voll.
„Hast du irgendein Problem?!" Oh, dass klang jetzt unfreundlicher, als es sollte. Ein toller Start. Das Mädchen reagierte jedoch endlich und hob den Blick. Sie sah ihn entschuldigend an. Ihre Stimme klang leise als sie redete.
„Entschuldige, du hast mich nur an jemanden erinnert." Sie wollte sich wegdrehen, aber Aiden war noch nicht fertig. Die Neugier hatte ihn gepackt.
„An wen denn?" Sofort zuckte er beschämt und mit schlechtem Gewissen zurück. Aiden! Sowas fragt man nicht! Das Mädchen mit den hellbraunen Haaren schien zu zögern, ehe sie antwortete.
„An eine gute Freundin. Sie ist im Kampf gestorben." Aiden horchte erschrocken auf. Im Kampf gestorben? Aber das bedeutet ja...
„Du bist ein Werwolf!" Das Mädchen sah in überrascht an.
„Ja, sag bloß, das wusstest du nicht?" Aiden zog beschämt die Schultern ein. Ich wusste, ich habe was vergessen. Von wegen du erkennst einen Werwolf, wenn du ihn siehst! Das Mädchen jedoch schien nicht wütend oder verärgert über seine Reaktion zu sein.
„Ich bin Flora und du? Wir müssen uns wohl noch eine Weile ertragen. Also können wir auch miteinander reden." Aiden rückte mit dem Stuhl ein Stück von ihr weg. Mit einem Werwolf reden? Ich bin doch nicht verrückt!
Aiden hob zitternd die Hand. Der Lehrer nickte ihm zu.
„Darf ich mich eventuell nach vorne setzen? Ich kann mich hinten nicht so gut konzentrieren."
Flora wirkte im ersten Moment verletzt, doch vielleicht hatte Aiden sich das auch nur eingebildet. Im nächsten Augenblick wurde ihre Miene kalt und undurchdringlich und sie drehte sich wortlos weg.
„Aiden, die Sitzordnung steht fest und bleibt den Rest des Schuljahres auch so! Letztes Jahr hattest du hinten scheinbar auch keine Probleme." Aiden sah den Lehrer mit giftigem Blick an, senkte aber den Blick, als der Lehrer warnend die Augenbraue hob.
Der Rest der Stunde war eine Qual. Flora redete kein Wort mit Aiden, auch nicht, als er sie etwas zu den Aufgaben fragte. Aiden war noch nie so froh gewesen, dass es klingelte.
Aiden hob den Kopf um sich wenigstens zögerlich zu verabschieden, doch das Mädchen war schon an ihm vorbei gerauscht.
DU LIEST GERADE
Mate of my heart - The new beginning...
Werewolf„Wenn dein Mate stirbt, dann zerreißt es dich. Ein Mate bedeutet nichts als Schmerz!" Der Tod von Madelyn ist nun ein paar Jahre her, doch für Flora fühlt sich nichts normal an. Die Verbitterung der Jugendlichen gegen die neue Beta ist kaum zu über...