Kapitel 5

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Aiden

Aiden schloss die Tür so leise, dass er noch eine Stecknadel hätte fallen lassen können und man sie gehört hätte. Sein Vater war sicher in einer Besprechung, denn aus dem Wohnzimmer hörte man Stimmen.

Wie würde er wohl reagieren, wenn er wüsste, dass ich in der Schule neben einer Werwölfin sitze? Dabei wollte ich mich von den Werwölfen doch fernhalten!

Aiden erkannte einige der Stimmen. Das waren sicher die Männer, mit denen sein Vater vor ein paar Tagen beruflich telefoniert hatte. Eine Frauenstimme klang aus dem Wohnzimmer und Aiden horchte auf. Diese war deutlich lauter und besser zu verstehen, als die anderen Stimmen.

„Wir sollten zumindest bereit sein, nur für den Fall..." Die Frau sprach leiser und ihre Stimme verklang. Aiden war nun neugierig geworden und schlich zur Tür.

Er lugte vorsichtig durchs Schlüsselloch und war dabei bedacht keinen Ton von sich zu geben. Mein Vater würde mich mit ziemlicher Sicherheit sofort nach Oben schicken.

Aiden konnte außer seinem Vater noch drei andere Personen ausmachen. Diese saßen auf der Couch und redeten angeregt miteinander. Auf dem Wohnzimmertisch standen einige Ordner und Notizhefte, sowie Zettel, welche überall verstreut waren. Café stand auf dem Tisch und an einer Stelle war dieser auf ein Blatt ausgelaufen, wo sich nun ein brauner Fleck abzeichnete.

Neben der Frau waren noch zwei Männer anwesend von denen einer jetzt das Wort ergriff.

„Wir müssen vor allem an unsere Kinder denken. Sie müssten es doch am besten wissen, Barnaby. Ihr Sohn ist in einer Schule voller Bestien. Was wenn die sich nun ihren Instinkten hingeben! Wir haben eine Verantwortung!" Aidens Vater nickte zustimmend.

„Trotzdem, wir sollten nichts überstürzen. Vor zwei Jahren sagten sie mir, ich würde das nächste Jahr nicht überleben, wenn ich die Wölfe weiterhin in der Stadt toleriere. Doch bis jetzt hat keiner von ihnen Anstalten gemacht uns auch nur im entferntesten zu Schaden. Wir können keine unschuldigen Lebewesen einfach ermorden! Es sind immer noch Menschen."

Aiden zuckte vor Schreck zusammen und stieß dabei fast den Schirmhalter im Flur um. Mein Vater spricht schon seit Jahren mit denen? Und er überlegt tatsächlich die Werwölfe zu töten?!

„Sie bezeichnen diese Bestien tatsächlich als Menschen?!" Einer der Männer war laut geworden. Die Frau bedeutete ihm ruhig sich wieder zu setzen. Diese sprach wesentlich gelassener.

„Lassen sie sich nicht von dem Aussehen der Wesen täuschen. Nur weil etwas aussieht wie wir, heißt das nicht, dass es unsere DNA teilt. Es ist eine ganz andere Art als die unsere." Barnaby neigte respektvoll den Kopf vor der Frau.

„Und was gedenken Sie zu tun?" Einer der Männer blickte zu der Frau, als wollte er sich vergewissern, dass er sprechen dürfte. Er holte einen großen Koffer hervor.

„Ich stimme Ihnen zu. Diese Wesen sind uns zu ähnlich um ihre Ermordung zu rechtfertigen." Er öffnete den Koffer. Dieser war von innen mit roten sauberem Stoff ausgekleidet.

Aiden schnappte leise nach Luft, als er den Inhalt sah. Gewehre und silberne dartähnliche Pfeile füllten den Koffer. Dazu kamen noch einige Gefäße mit Flüssigkeiten, welcher schwer identifizierbar waren.

„Hiermit könnten wir sie ruhigstellen... oder falls sie uns gefährlich werden..." Der Mann zog ein Gewehr und spielte damit in seinen Fingern. Sein Zeichen war deutlich genug. Die Frau legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Aber das wird nicht nötig sein, richtig? Weil Sie sich darum kümmern, dass die Wölfe nicht zum Problem werden..." Aidens Vater nickte entschlossen.

„Natürlich. So wie es angemacht war, denn daran hat sich nichts geändert." Aiden sprang zurück als er sah, wie einer der Männer den Kopf hob und in seine Richtung blickte.

Er wirbelte herum und beeilte sich, so leise er konnte, die Treppe hinaufzukommen. Sein Herz klopfte wie wild, als er die Tür hinter sich schloss und den langsam leiser werdenden Stimmen lauschte.

Jetzt erzähle ich meinem Vater ganz sicher nicht mehr von der Werwölfin!

Mate of my heart - The new beginning...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt