Kapitel 26

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Die Wölfe sahen sie geringschätzig an und tuschelten wütend und einige knurrten, aber wenigstens hatten sie sich einigermaßen wieder eingekriegt. Flora riss sich zusammen. Wenn ich sie jetzt anschreie, werden sie mir nicht zuhören. Sie blickte sich langsam und ruhig im Wildwolfrudel um.

„Ihr sagt, dass wir nicht zusammenleben können, aber das stimmt nicht." Sie nahm all ihren Mut zusammen und sprach weiter. Wenigstes schienen ihr einige der Wölfe wenn auch wiederwillig zuzuhören.

„Eurer Meinung nach bin ich kein richtiger Werwolf. Von mir aus denkt was ihr wollt! Aber ich habe Menschen kennengelernt und diese Menschen sind wie wir." Sie nickte Aiden mit einem warmen Lächeln zu, der ihre Geste zu verstehen schien.

„Als ich Aiden kennengelernt habe, dachte er zunächst, ich wäre ein Mensch. Nicht, weil ich ein Halbblut bin, sondern weil Werwölfe und Menschen fast nichts unterscheidet!" Die Wölfe verstummten und richteten ihre Augen auf einen Punkt hinter Flora. Aus den Augenwinkeln sah diese, dass einige Wölfe aus den Schatten getreten waren und sich den Wildwölfen gegenüberstellten. Finley hat es geschafft! Theodore und das Rudel sind endlich auch hier!

Sie wandte ihren Blick wieder zu dem Wildwolfrudel. Wenn ich jetzt nicht mit ihnen rede, werde ich es niemals tun können. Sie neigte respektvoll den Kopf vor Alpha Malcolm.

„Es stimmt, einige Menschen wollen uns am liebsten tot sehen, aber wenn ihr sie jetzt angreift und das Selbe tut, seid ihr nicht besser als sie!" Ihr Blick verdunkelte sich.

„Und dann werden nicht nur Menschen sterben. Ihr würdet so lange kämpfen bis keiner mehr übrig ist, weder von den Menschen, noch von euch. Dann ist da auf einmal keiner mehr, der einen Sieg feiern könnte." Die Wildwölfe sahen sich an und tuschelten, doch zu Floras Erleichterung klang Unsicherheit in dessen Stimmen mit. Flora nahm eine Bewegung neben sich wahr. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass Theodore neben sie getreten war.

„Sie hat recht. Ich bitte dich, gehe mit deinen Wölfen nach Hause." Malcolm neigte den Kopf zur Seite, schloss dann frustriert die Augen und als er sie wieder öffnete, knurrte er gebieterisch.

„Wenn die Nichtwölfe auch nur einen falschen Schritt machen, sind sie fällig. Du wirst schon noch sehen, was deine Entscheidung für Folgen hat." Ohne weitere Worte stolzierte er herum und schritt stolz zwischen den Wildwölfen zurück in Richtung Wald. Diese warfen Flora und Theodore noch einige bedrohliche Blicke zu, dann folgten sie ihrem Alpha.

Erleichterung durchfuhr Flora und sie schloss kurz die Augen, um diese zu genießen. Als sie die Augen wieder öffnete, blickte sie in viele freundliche Gesichter. Einige sahen sie entschuldigend an, andere jaulten vor Freude und Stolz. Es dauerte eine Weile, bis Flora begriff, was das bedeutete. Sie akzeptieren mich!

Aiden grinste sie von der Seite an und Destinys Augen schimmerten vor Stolz. Diese trat nun ein paar Schritte vor und schmiegte ihren Kopf an Floras Wange. Blitze durchfuhren sie und zum ersten Mal, war sie dankbar für die Mateverbindung.

So schnell wie die Blitze gekommen waren, zogen sie auch wieder vorbei und Destiny warf ihr noch einen letzten Blick durch ihre hellblauen Augen zu, bevor sie im Wald verschwand. Sie folgt ihrem Rudel, doch ich weiß, dass ich sie wiedersehe. Ich kann es einfach spüren. Shelly nickte Flora zu und diese erwiderte ihren Blick und lächelte.

„Weißt du, ich glaube du hast recht. Wir werden wirklich noch gute Freunde." Theodore trat lächelnd vor und schmiegte seinen Kopf sanft an seine Mate und Flora hatte dieses Mal überraschenderweise nicht das Gefühl, dass Madelyn dort stehen sollte. Alles ist, wie es nun mal ist und das ist gut so.

Die Augen der Wölfin wanderten über das Rudel und in all die vertrauten Gesichter, die ihr in letzter Zeit so fremd vorgekommen waren. Jetzt ist es wirklich mein Rudel!

Mate of my heart - The new beginning...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt