Flora
Flora fühlte kalte Nässe auf ihrer Stirn und wollte sich beinahe wieder umdrehen. Noch fünf Minuten. Doch der Geruch um sie war anders, als in ihrem Zimmer im Waisenhaus. Er war viel wärmer und trug eine gewisse Schärfe von frischem Holz.
Ihr Kopf dröhnte immer noch, aber als sie langsam wach wurde, wurde es von Sekunde zu Sekunde weniger. Als sie sich aufrichtete, rutschte ein nasser Lappen von ihrer Stirn.
Sie lag auf einer Couch in einem Wohnzimmer, dass ihr vertraut vorkam, aber nicht zum Waisenhaus gehörte. In der Küche schepperten Töpfe und ein blonder Schopf schob sich durch die Tür.
„Du bist wach! Wie geht es dir? Du warst ziemlich weg." Der Mann kniete sich vor die Couch und hob den Lappen wieder auf. Dann musterte Theodore Flora mit besorgten Blick.
„Weißt du noch, was passiert ist?" Diese schüttelte nur den Kopf. Theodore fuhr daraufhin fort.
„Du bist im Wald zusammengebrochen, hätte diese Wölfin dich nicht hergebracht, wärest du immer noch im Wald. Du hättest erfrieren können!" Destiny hat mich also gerettet. Dann wurde Theodores Mine weicher. Ein stolzer Ausdruck schlich sich in sein Gesicht.
„Aber du hast dich verwandelt!" Ja und ich habe mich dabei ziemlich doof angestellt. Elegant ist anders. Außerdem bin ich danach zusammengebrochen und musste aus dem Wald geschleppt werden. Wie peinlich, wenn man nicht einmal die eigene Verwandlung aushält!
Flora zog bei dem Gedanken beschämt den Kopf ein. Sie kannte niemanden, der wegen seiner Verwandlung so erschöpft gewesen war, auch nicht bei der Ersten. Alle ihre Freunde waren nur noch stärker geworden. Und ich liege hier auf der Couch und war wer weiß wie lange ohnmächtig.
Eine Flora bekannte Stimme meldete sich nun von der Tür. Ihre Magengegend zog sich zusammen, als sie die Frau erkannte. Nicht die schon wieder!
Shelly lief mit einer Schüssel zu Flora und hielt ihr die dampfende Suppe mit einem freundlichen Lächeln hin. Flora musste sich fast übergeben, als sie das Gebräu roch.
Shelly hatte offensichtlich ihren Blick bemerkt und verzog vergnügt und ein bisschen neckend das Gesicht.
„Ich weiß, es riecht wirklich nicht gut, aber es wird dir helfen wieder zu Kräften zu kommen." Flora hatte keine Lust schon wieder zu diskutieren, also hielt sie einfach die Luft an und schluckte. Fast sofort zog der Geschmack durch ihren ganzen Mund. Sie unterdrückte ihre Wut, als sie den Schalk in Shellys Augen sah. Die soll gefälligst aufhören, sich über mich lustig zu machen!
Doch mit Alpha und Beta fing man als einfacher Rudelwolf besser keinen Streit an. Shelly fuhr fort ohne Floras Ärger zu bemerken. Vielleicht ignorierte sie ihn aber auch einfach.
„Du hast uns wirklich Angst gemacht. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Werwolf nach seiner Verwandlung so erschöpft ist, dass er zusammenbricht!" Hör bitte auf zu reden, dass macht die Situation nicht besser. Shelly blickte sie mit einer Wärme an, dass Flora fast schlecht wurde.
„Wir sind so froh, dass es dir wieder besser geht!" Sprich nicht für Theodore, er hat selbst einen funktionierenden Mund. Nun richtete die Beta sich wieder auf und wandte sich Theodore zu, der immer noch mit verschränkten Armen vor der Couch stand.
„Theo, wir müssen langsam los, wir können das Rudel nicht warten lassen!" Flora war mehr als erleichtert, noch länger konnte sie Shellys Anwesenheit wirklich nicht ertragen. Ihre schleimige Freundlichkeit konnte sie sich sparen. Theodore sah Shelly nun mit besorgtem Blick an.
„Aber wir können Flora in ihrer jetzigen Lage nicht alleine lassen, vielleicht braucht sie uns!" Flora mischte sich schnell in das Gespräch ein.
„Ich komme klar. Geht ruhig zum Rudel, das ist wichtiger!" Theodore wiedersprach ihr zweifelnd.
„Trotzdem solltest du nicht alleine bleiben."
Ein Werwolf mit schwarzen Haaren und eisblauen Augen schob sich nun durch die Tür.„Ich kann mit ihr hier bleiben." Flora war mehr als erleichtert als sie Finley erkannte.
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Mate of my heart - The new beginning...
Kurt Adam„Wenn dein Mate stirbt, dann zerreißt es dich. Ein Mate bedeutet nichts als Schmerz!" Der Tod von Madelyn ist nun ein paar Jahre her, doch für Flora fühlt sich nichts normal an. Die Verbitterung der Jugendlichen gegen die neue Beta ist kaum zu über...