Kapitel 22

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Flora

Flora fuhr vor Schreck und Entsetzen zusammen. Finley spannte sich an und knurrte wütend, sodass man, wenn man die Augen geschlossen hätte, denken könnte, dass ein Wolf vor einem stände. Eigentlich war das ja gar nicht so falsch.

„Was?! Weiß euer Alpha davon?" Destiny zog fiepend den Kopf ein.

„Ja, er führt unser Rudel an. Ihm ist nicht bewusst, welche Folgen das haben könnte!" Aidens Mine verfinsterte sich.

„Oder es ist ihm egal." Er hatte die Worte zwar nur geflüstert, doch trotzdem war er gut zu verstehen gewesen. Und ich muss ihm eigentlich auch recht geben. Flora wandte sich mit flauem Gefühl im Magen zu Finley.

„Und was jetzt?" Hoffnung schimmerte und ihrem Blick. Er weiß bestimmt was zu tun ist. Es wird alles gut. Vielleicht versuchte sie sich das aber auch nur einzureden. Nie wieder darf so etwas wie beim letzten Mal passieren! Nie wieder! Finleys Mine blieb finster und angespannt, doch zu Floras Erleichterung fing er an zu sprechen.

„Ihr versucht das Wildwolfrudel einzuholen, ich werde unser Rudel alarmieren." Er blickte Flora eindringlich an.

„Ihr müsst sie nur so lange hinhalten, bis ich zurück bin." Dann wirbelte er herum und bevor jemand auch nur zwinkern konnte, rannte ein schwarzer Wolf die Straßen entlang.

„Wohin jetzt?" Aiden riss Flora aus den Gedanken, die daraufhin zu Destiny blickte. Die weiße Wölfin war wieder so gefasst wie eh und je.

„Ich führe euch hin." Destiny spannte die Sehnen ihrer Hinterpfoten an, bereit zu los zu sprinten. Ihre Pfoten stemmten sich kräftig in die dünne Schneeschicht, die auf der Straße lag. Flora zögerte. Was, wenn ich mich nicht mehr verwandeln kann? Dann fiel ihr Blick auf Aiden und Destiny, die sie irritiert anstarrten. Meine Freunde verlassen sich auf mich!

Entschlossen sammelte sie ihre Kräfte zusammen und schon verformte sich ihr Körper und eine hellbraune Wölfin mit einigen Sprenkeln an den Pfoten stand vor den Jugendlichen. Nun dürfen wir keine Zeit mehr verlieren!

Flora wollte zur Stadt laufen, doch Destiny schüttelte nur den Kopf, was sogar für Aiden verständlich war, weshalb Flora ihrer Mate nach einigem wiederwilligem Zögern die Führung überließ.

Destiny bog fast sofort in den verschneiten Wald ein. Die Kiefern verschwammen in Floras Augenwinkeln, als sie ihn durchquerte. Zunächst stolperte Flora noch, es war immer noch ein ungewohntes Gefühl sich als Wolf zu bewegen, doch bald wurden ihre Füße immer sicherer und sie flog mit großen Sprüngen durch den Wald. Der Schnee wurde von ihren Pfoten in die Luft geschleudert, doch das störte sie nicht.

Im Gegenteil, sie spürte zum ersten Mal die Freiheit mit der Destiny jeden Tag lebte. Ob ich wohl auch so leben könnte? Ein leichtes Ziehen meldete sich in Floras Brust. Selbst wenn, aus der Sicht ihres Rudels bin ich nur ein Mensch, wenn auch ein halber.

Flora erinnerte sich an das Verhalten der Wildwölfe. Sie waren immer wie eine Einheit aufgetreten. Teilen sie auch alle die selbe Meinung? Was ist mit Destiny? Sieht sie in mir auch nur einen Menschen? Flora hatte sich immer noch nicht bei ihr entschuldigt oder ihr zumindest erklärt, warum sie sich so verhalten hatte. Wird sie mir überhaupt verzeihen, wenn das hier vorbei ist?

Das weiße Fell vor ihrer Mate war bei der Geschwindigkeit nur undeutlich zu erkennen, doch Flora blieb dicht hinter ihr. Aiden hatten sie mittlerweile völlig abgehängt, doch Flora hatte keine Zeit mehr darauf zu warten, dass der Junge ihnen folgen konnte.

Der fremde und doch bekannte Geruch von Wölfen schoss Flora plötzlich in die Nase und ehe sie sich versah, war sie mit einem großen Satz vor ihnen gelandet.

Diese wirkten eine Sekunde überrascht, dann knurrten sie wild und fletschten die Zähne.

Mate of my heart - The new beginning...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt