Kapitel 17

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Aiden

Aiden hatte seinen Vater noch nie so wütend erlebt. Dieser hatte ihn angesehen, als hätte er den Verstand verloren.

Aiden hatte noch einmal versucht ihn auf Maddox, seinen alten Freund und Floras Vater, anzusprechen, aber Barnaby hatte abgeblockt. Er war kurz erstarrt und hatte wütend wissen wollen, warum Aiden ihn nach diesem fragte. Gut, dass ich ihm nicht geantwortet habe! Wenn er mir nicht die Wahrheit sagt, warum sollte ich das dann tun?

Auch außerhalb von Floras Rudel hatte sich Aidens Abenteuer rumgesprochen. Einige der Jugendlichen dachte immer noch, er hätte einen Knall, andere wiederum bedachten ihn mit finsteren Blicken, als wäre er ein Verräter und wenige beneideten ihn um sein Abenteuer.

Aber ehrlich gesagt war ihm das gerade egal, denn er hatte wichtigeres zu tun, wie zum Beispiel Charlie von seinen Nachsitzstunden zu befreien. Es war ziemlich schnell rausgekommen, dass dieser gelogen hatte und jetzt durfte er die Konsequenzen davon tragen. Aiden hatte deswegen ein leicht schlechtes Gewissen, immerhin war das irgendwie seine Schuld. Aber Charlie war nicht der, um den er sich am meisten sorgte.

Mittlerweile wusste die ganze Schule davon, dass Flora ein Halbblut war und demnach behandelten sie diese auch. Die Werwölfe sahen in ihr eine Außenseiterin, die ihrem Rudel nicht treu war und die Menschen sahen in ihr immer noch einen Werwolf. Und so konnte sie es niemandem recht machen.

Momentan war Aiden der einzige, der mit ihr überhaupt sprach, während der Rest sie nur mit argwöhnischen Blicken betrachtete und leise über sie tuschelte. Flora zwang dann meistens ihre die Lippen aufeinander und rang mit sich selbst, um den Schülern nicht die Meinung zu geigen.

Einmal hatte Aiden sie gerade noch rechtzeitig erwischt, bevor sie auf ein Schülerpaar losgegangen war. Es war seltsam, aber seit jeder andere Mensch Flora fürchtete, hatte Aiden keine Angst mehr. Vielleicht, weil ich zu ihr halte und sie dadurch besser kennengelernt habe.

Er wurde von Charlie aus seinen Gedanken gerissen.

„Hey bist du noch da? Erde an Aiden!" Aiden schüttelte den Kopf um die Gedanken an seine Sorgen loszuwerden.

„Entschuldige, was hast du gesagt?" Charlie verdrehte die Augen, ging jedoch nicht weiter auf Aidens Unaufmerksamkeit ein.

„Ich habe dich gefragt, ob du etwas Neues von Flora gehört hast?" Charlie wirkte nervös und so hatte Aiden seinen besten Freund selten gesehen. Er musste schmunzeln und hatte gleichzeitig Mitleid mit Charlie. Tut mir Leid Kumpel, aber früher oder später wirst du damit konfrontiert werden, dass sie eine Mate hat. Du hast leider wahrscheinlich ehr keine Chance.

Charlie war, seitdem sie Flora besser kennengelernt hatten, beeindruckt von ihrem Selbstvertrauen gewesen. Sie ließ sich nichts sagen und hatte immer einen Spruch zum Kontern parat. Er trifft wohl nicht oft Leute, die ihm ohne mit der Wimper zu Zucken etwas vorschreiben.

„Nein, aber ich hatte sowieso vor sie zu suchen." Charlies Mine hellte sich auf.

„Ich helfe dir!" Das letzte was er jetzt braucht, ist jemand, der ihm falsche Hoffnungen macht.

„Ich schaffe das schon alleine und soweit ich weiß, warten die Lehrer auf den Jungen, der nachsitzen soll." Charlie verdrehte die Augen, doch erkannte mit einem Seitenblick, dass Aiden nicht gelogen hatte. Dort kam ein grimmig aussehender Lehrer auf sie zu und ehe sich Aiden versah, hatte Charlie sich aus dem Staub gemacht. Tja, so wird er die Nachsitzstunden nicht früher los.

Der Lehrer rauschte, ohne ihm einen Blick zu schenken, an Aiden vorbei und hinter Charlie her. Dieser gab die Versuche seinem besten Freund zu helfen auf und machte sich stattdessen auf den Weg, um Flora ausfindig zu machen. Er quetschte sich dabei durch einige Schülergruppen, die ihm empörte Blicke zuwarfen, bis er die Tür der Schule erreichte.

Von dort trat er in die kalte Luft, die perfekt zum Schnee passte, hinaus.

Mate of my heart - The new beginning...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt