Mate of my heart - The new beginning...

Kapitel 19

Flora

Flora erstarrte. Diese Blitze durchfuhren sie wieder, Blitze, die sie nie wieder spüren wollte. Sie hörte einen erstickten panischen Schrei von Aiden, der ihre Vermutung nur noch bestätigte.

Flora atmete tief durch, bis sie den Kopf drehte und vor ihrer Mate stand. Diese befand sich ein paar Meter entfernt von Aiden und dieses Mal glaubte Flora sogar eine Emotion in ihrem Blick zu erkennen. Reue?

Auf einmal traf es Flora wie ein Schlag. Sie fühlt sich schuldig dafür, dass sie mich bei den Wildwölfen so im Stich gelassen hat! Tja, das kann sie sich sparen, ich habe ihr nichts mehr zu sagen.

Finster kniff Flora ihre Augen zusammen und ließ die Wölfin nicht aus den Augen. Aiden stand noch immer wenige Schritte entfernt und zitterte. Selbst Destiny schien zu begreifen, dass ihr Auftreten gerade nicht von Vorteil war.

Diese trat einen Schritt vor und ihr Körperbau begann sich zu verändern. Destinys weißes Fell ging zurück und ihre Läufe verwandelten sich in Händen und Füßen. Nun stand ein dürres blondes Mädchen mit einer zerrissenen Jeans und einem verschmutzten Shirt vor ihr, einzig und allein ihre blauen durchdringenden Augen hatten sich nicht verändert.

Destiny erhob sich mit wackeligen Beinen auf die Füße und schien zu versuchen einigermaßen aufrecht zu stehen. Sie ist wohl nicht oft als Mensch unterwegs, was sich bemerkbar macht.

Trotzdem versuchte Flora das Gefühl von Wärme zu verdrängen, was sie insgeheim empfand. Nein, ich werde jetzt nicht weich! Sie ist an allem Schuld, sie hat mein Leben zerstört! Aiden hatte riesengroße Augen bekommen, denn offenbar hatte er noch nie gesehen, wie sich ein Werwolf verwandelte, er blieb jedoch stumm, um Flora das Reden zu überlassen.

„Was suchst du hier? Das ist unser Revier." Flora erschrak ein bisschen, als sie hörte, wie kalt ihre Stimme klang. Destiny zuckte ebenfalls zusammen und als sie Flora antwortete, war ihre Stimme genauso rau, wie in ihrer Wolfsform.

„Ich wollte... mich entschuldigen, dafür, dass ich dich nicht unterstützt habe." Bei Destinys unsicherem Blick wurde Flora nur noch wütender. Sie weiß nicht einmal, was es für Folgen für mich und mein Rudel hatte, dass sie mich an ihr Rudel verpetzt hat.

„Denkst du wirklich das wäre so einfach?! Du hast mein Leben zerstört! Dank dir, weiß jetzt mein ganzes Rudel von meiner Abstammung. Und weißt du was? Sie hassen mich dafür. Ich wünschte, ich hätte dich nie getroffen! Ich brauche keine Mate. Und schon gar keine wie dich!"

Jedes von Floras Worten schien direkt in Destinys Herz zu fahren, denn obwohl sie in ihrer Menschenform war, fiepte und wimmerte sie leise.

„Aber... du bist mein." Flora wurde nur noch wütender, all die Wärme war verschwunden und sie spürte nur noch Hass.

„Hör endlich auf mit dem Scheiß! Bei euch Wildwölfen funktioniert das vielleicht so. Vielleicht trifft man bei euch seinen Mate und lebt glücklich bis an sein Lebensende, weil keiner von Beiden es auch nur am geringsten in Frage stellt, aber bei uns ist das anders! Bei uns kommt man damit nicht weit, ich bin keine Selbstverständlichkeit!"

Destiny sah sie mit vor Schmerz schimmernden Augen an und wollte offensichtlich noch protestieren, doch Flora beachtete sie nicht mehr und wirbelte herum. Ohne ihrer Mate weitere Blicke zu schenken, rannte Flora durch die Straßen und weder Aiden noch Destiny hielten sie auf.

Auf einmal wurde sie mit Schwung zurückgestoßen und landete im weißen Schnee, der immer noch unaufhörlich fiel. Sie war mit jemandem zusammengestoßen. Sie wollte gerade aufspringen und einfach weiter rennen, da erkannte sie das Gesicht mit den stechenden Augen und den schwarzen Haaren. Der Mann schien zunächst verdutzt, dann erkannte er Flora.

Finley sah sie besorgt an, als er merkte, wie aufgewühlt Flora war. Dieser rannen die Tränen die Wange runter und sie fing an zu schluchzen.

„Was hast du denn? Stimmt etwas nicht?"