Kapitel 13

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Aiden

Charlie lief neben Aiden her und erzählte mit voller Überzeugung von einer Party, die am Abend stattfindenden würde. Er kann versuchen, was er will, ich gehe da ganz sicher nicht hin! Was soll ich auch da?

Er war noch nie ein Partymensch gewesen, Charlie dafür aber umso mehr. Manchmal frage ich mich, ob wir überhaupt Gemeinsamkeiten haben.

Aiden hörte seinem besten Freund schon nicht mehr zu.

Ein bekanntes Mädchen erregte seine Aufmerksamkeit. Sie stand mit verschränkten Armen vor Charlie und ihm und versperrte ihnen den Weg zur Schule. Vielleicht irrte Aiden sich, aber er meinte ein schelmisches Grinsen auf Floras Gesicht zu erkennen.

Dieses verschwand aber so schnell wieder, wie es gekommen war. Charlie schien erst verunsichert, denn er traute der Werwölfin immer noch nicht ganz über den Weg. Er verschränkte ebenfalls die Arme und trotzte der Werwölfin still. Diese ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken.

„Ich brauche deine Hilfe." Aiden bemerkte erschrocken, dass sie ihn dabei ansah.

„Wieso das denn?" Flora redete unter dem unbehaglichen Blick von Charlie einfach weiter.

„Du gehst mit mir ein paar Unterlagen besorgen." Charlie und Aiden sogen scharf Luft ein.

„Du meinst, du willst Unterlagen stehlen!" Flora wiegte verlegen den Kopf hin und her.

„So hätte ich es jetzt nicht ausgedrückt, aber ja. Komm schon, es wäre kein richtiges Stehlen, ich will sie ja gar nicht mitnehmen, sondern nur was nachschauen. Die Akten sind sowieso über mich!" Aiden und Charlie sahen sich verunsichert an und Beide schienen das Selbe zu denken. Unterlagen nachschauen ist die eine Sache, aber Akten über einen Werwolf zu besorgen bedeutet zwangsmäßig sich mit denen anzulegen!

„Und wieso sollte Aiden dir helfen?"

„Ganz einfach, weil er mir etwas schuldet. Wir hatten eine Abmachung!" Sie hat irgendwie recht. Er wollte schon zustimmen, da zog Charlie ihn zur Seite. Dieser hatte offensichtlich bemerkt, was Aiden vorhatte.

„Ich hoffe du weißt, was du tust. Denk daran, was dein Vater immer sagt. Werwölfen kann man nicht trauen!" Charlie hatte die Worte nur leise gezischt, aber Flora sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an und wenn Blicke töten könnten, wäre Charlie wohl jetzt nicht mehr hier. Aiden senkte seine Stimme, als er sprach, in der Hoffnung Flora würde ihn nicht hören.

„Ich bin nicht bescheuert, aber wir hatten einen Deal. Was meinst du, was passieren wird, wenn wir uns nicht daran halten? Sie wird schnurstracks zu ihrem Rudel rennen und uns verpetzen. Mein Vater würde uns sowas von fertig machen. Und noch dazu hätten wir dann einen Krieg!"

Charlie schien die Wahrheit in Aidens Worten zu erkennen. Dieser drehte sich wieder zu Flora, welche die Beiden immer noch aufmerksam beobachtete. Er holte tief Luft, weil er sich sicher war, dass die nächste Aktion sicherlich dumm und auch ein bisschen verrückt wäre.

„Na schön, ich helfe dir. Aber falls jemand fragt, kennen wir uns nicht. Ich habe keinen Bock auf Ärger." Damit schien sich die Wölfin zufrieden zu geben, denn sie nickte erfreut und ein bisschen selbstzufrieden.

„Worauf wartest du dann noch?" Aiden glaubte sich verhört zu haben.

„Jetzt?! Aber wir haben doch Schule!" Flora verdrehte nur genervt die hellgrünen Augen.

„Maaaan. Du hast doch nicht etwa Schiss?" Aiden spannte sich empört an.

„Natürlich nicht! Aber... mein Vater wird erfahren, dass ich fehle und dann gibt es Hausarrest bis ich alt und grau bin." Das Mädchen tippte in Charlies Richtung.

„Kannst du den Lehrern irgendeinen guten Grund geben, warum wir fehlen?" Charlie starrte sie verdutzt an. Klar, er lässt dich sonst selten was vorschreiben. Dann nickte er zögerlich. Flora drehte schon ab und lief zielstrebig Richtung Stadt, weg von der Schule.

Aiden warf Charlie nur noch einen hilfesuchenden Blick zu, dann folgte er Flora.

Mate of my heart - The new beginning...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt