~𝙲𝚑𝚊𝚙𝚝𝚎𝚛 𝟹𝟷~

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Klackern von langen Fingernägeln auf Holz hallte an den Steinwänden nieder, als George nervös mit seinen Fingerspitzen auf einer Tischplatte der Bibliothek herumtippte.
Er zerbrach sich den Kopf, seit er Fundy mit dem Dolch zusammen begegnet war. Es geschah erst am gestrigen Tage, und doch fühlte es sich für ihn wie Wochen lange Qual an, und doch zeitgleich wie ein Marathon gegen die Zeit, die nicht hätte schneller vergehen können.
Seine nächsten Schritte musste er ganz genau planen- mit Hilfe oder ohne.
Was tun? Dream mit einbeziehen? Fundy stellen? Nichts tun? Alles keine wahre Option, denn wenn Floris auch nur einen Hauch eines Verdachts schöpfen würde, wäre alles aus.
Fundy wusste, dass er den Dolch gesehen hatte. Was er jedoch nicht wusste war, ist das er zumindest eine grobe Vermutung davon hatte, was das Artefakt für eine Bedeutung hatte.
Eine falsche Handlung, und mit Clay war es zuende.

Beinahe bohrten sich die spitzen Kanten der Porzellanscherbe in Georges Hand in seine Haut, da er tief in Gedanken seine Finger zu einer Faust ballte. Dream ignoriert ihn. Sapnap würde nichts tun. Hilfe konnte er nicht erwarten. Nicht zu vergessen, dass Fundy von seiner Familie wusste- auch, wenn diese wahrscheinlich schon über alle Berge war.
Es gab also nur einen Weg.
Fundy konfrontieren, und das schnell und plötzlich. Der Brünette dachte scharf nach.

Warum konnte es nicht einmal so laufen, wie er es wollte? Einfach seinen Abschluss in Hogwarts machen, Auror werden und eine glückliche Familie gründen. Aber so lief es eben nicht.
Wie war Fundy überhaupt an den Dolch gekommen? Hatte Dream ihn nicht immer bei sich? Er war kein unvorsichtiger Mensch.

Das Mittagessen verlief nicht besser als der Rest des Tages. George stocherte trist in seinem Essen herum, woraufhin er von Nick wundernde Blicke abbekam. Als er dies bemerkte, würgte er doch einen Bissen Hähnchen herunter und lächelte Nick zu.
Er wollte niemanden unnötig beunruhigen.
George hob immer wieder unauffällig den Kopf und schaute zu Dream herüber, der am Slytherintisch saß. Wie erwartet erwiderte er die Blicke nicht, wie es schon seit Wochen der Fall war.
Enttäuscht wendete George sich wieder weg. Seine Augen huschten nun zu einem anderen Jungen, der ebenfalls am Tisch der Schlangen Platz genommen hatte.
Der Rothaarige mit Fuchsohren bemerkte ihm glücklicherweise nicht. Wie alle anderen aß er an seinem Platz, schaute hin und wieder zu seinen Freunden und grinste sanft, wenn einer von ihnen einen Witz machte.
George sah wieder auf seinen Teller. Sein Kopf brummte, bis er schließlich zeitlich aufstand, seine sieben Sachen griff, und aus der Halle in den Unterricht lief, wie jeden anderen Tag auch.

Ihn irritierte es wenig, dass Fundy nur wenige Sekunden später aufstand, und es sich nicht nehmen ließ, den Gryffindor von hinten anzurempeln. Das tat der Slytherin in letzter Zeit mindestens genauso häufig, wie George vom Tisch aufstand, und den Unterricht aufsuchte. Ob es mit dem Vorfall in der Bibliothek zusammenhing, wusste der Brünette nicht.

Das einzige was ihn im Moment kümmerte, war Dream, der nun auch mit seiner zerbrochenen Maske kühl an ihm vorbeilief. George sah dem Blonden hinterher, sein Kopf schiefgelegt, den Drang widerstehend, den Jungen an der Hand zu nehmen, und zu einem Wort zu zwingen. Doch wie George den Grünäugigen kannte, würde dieser ihn bei jeglicher Berührung aus Reflex verhexen. Außerdem traute er sich nicht.
Also schaute der Gryffindor dem Slytherin nach, bis dieser hinter einer Ecke verschwand.

Als George in den ersten Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste eintrat, wunderte es ihn nicht, dass außer ihm nur eine andere Person auf einem Platz saß.
Der blonde Junge mit Slytherinumhang beugte sich über ein Blatt Papier, in seiner rechten Hand eine Schreibfeder, und ließ seine Finger geschmeidig über dem Pergament gleiten. Er schien George nicht zu bemerken, was dieser als Vorwand nahm, Dream anzuschauen.

Die Haare des Grünäugigen fielen ihm über die Stirn, sodass die offene Stelle seiner Maske verdeckt war. George griff instinktiv in seine Umhangtasche, in der sich die fehlende Scherbe befand. Sein Blick wanderte runter auf den Zettel, auf den Dream so konzentriert schien.
George wunderte sich jedes Mal aufs Neue wie schön und ordentlich die Schrift des Jungen war. Unverkennbar die Schrift eines jenen, der viel Wert auf Ordnung legte.
,,Bald fertig mit Starren?"

The wizard with the smiley mask //dnf//dsmphogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt