Iron Man: 4 Jahre später

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Ich rutschte auf meinem Stuhl hin und her. Tony hatte mich damit betraut, die Auszeichnung entgegen zunehmen, er hatte mal wieder keine Lust auf Verpflichtungen. Typisch. Stattdessen war er im Kasino. Tonys winzig kleine Alkohol- und Spielsucht konnte unangenehme Folgen haben.

Der ganze Saal war voller Menschen, die sich den kurzen Film über die Biografie des berühmten Genies Tony Stark ansahen. Ich selber kannte seine Geschichte fast in- und auswendig. Der Film endete und Lieutenant Rhodes kündigte Tony an. Bei seinem Namen stand stattdessen ich auf und erklomm die Treppen nach oben zu dem Rednerpult. „Wo ist er?", fragte Rhodes mich leise. „Er hat es nicht mehr geschafft."

„Ich dachte Sie hätten ihm klar gemacht, wie wichtig das ist.", sagte er in gereiztem Tonfall und das Lächeln auf meinen Lippen verblasste ein bisschen. „Bei allem Respekt. Sie kennen diesen Mann. Er ist Starrsinnig. Mein Job ist es, genau das hier zu tun. Aber ich richte ihm aus, dass Sie sehr enttäuscht waren.", erwiderte ich im gleichen Tonfall, in dem er zuvor auch mit mir geredet hatte.

Das Publikum hatte schon angefangen leise zu tuscheln. Wiederwillig drückte er mir den Preis in die Hand. Lächelnd drehte ich mich zu der Menschenmasse rum. „Wie Sie bestimmt schon erkannt haben, bin ich nicht Tony." Verhalten lachten sie. „Aber glauben Sie mir, ich bin ebenfalls geehrt, diesen Preis entgegen nehmen zu dürfen. Ein winziges bisschen habe ich ja auch dazu beigetragen, dass er ihn heute bekommt.", scherzte ich etwas und sah auf den Preis in meinen Händen.

„Tony ist ein sehr beschäftigter Mann, wie Sie bestimmt schon wussten. Das ist auch der Grund, warum ich heute an seiner Stelle hier stehe. Er ist bestimmt gerade dabei, die Welt noch ein kleines bisschen besser zu machen." Ich musste lügen. Schlecht konnte ich sagen, dass er dabei war, sinnlos sein Geld zu verpulvern. „Wäre ich er, dann würde ich mich sehr geehrt fühlen, jetzt diesen Preis in den Händen zu halten. Deswegen bedanke ich mich nun in seinem Namen für diese Auszeichnung und nutze auch gleich die Chance mich dafür zu entschuldigen, dass er heute nicht erschienen ist. Vielen Dank." Applaus begleitete mich von der Bühne. Die Paparazzi und andere Leute ignorierend, raffte ich den Rock meines Kleides auf.

Ohne ein weiteres Wort stürmte ich durch das Gebäude zum hauseigenen Kasino. „Du bist unfassbar.", stöhnte ich, als ich neben Tony und Happy stehen blieb. „Ist mir bekannt."

„Rhodes mag mich jetzt noch weniger als ohnehin schon." Dass er mich nicht sonderlich mochte war allgemein bekannt. Gründe waren mir unbekannt und herzlich egal. Er war schließlich auch nicht mein Lieblingsmensch. „Er hat mich dafür verantwortlich gemacht, dass du nicht aufgetaucht bist.", erklärte ich auf Tonys Blick hin. „Warum das?" Ich warf einen Blick hinter ihn.„Frag ihn doch selbst. Da kommt er." Ich drehte mich von ihm weg und sah zu Happy, der nur mit den Schultern zuckte. „Na, ich fass es ja nicht."

„Oh nein.", seufzte Tony und sah verstehend zu mir, woraufhin ich vielsagend mit den Augen rollte. „Die haben mir gesagt, du wärst sehr erfreut, wenn ich dir einen Preis überreiche."

„Klar wäre ich erfreut. Und dann auch noch von dir.", entgegnete Tony, fügte leise hinzu: „Nicht, dass ich davon nicht schon ein paar hätte.", und wandte sich wieder seinem Spiel zu.„Stattdessen schickst du mal wieder das Mädchen vor." Mit dem Preis in der Hand verschränkte ich meine Arme und sah zu dem Lieutenant, der Kopfschüttelnd verschwand.

Mein Blick fiel auf das Spielfeld. Happy und ich wechselten einen vielsagenden Blick. Sah nicht gut für Tony aus. „Das ist das letzte Spiel für heute."

„Mhm..." Konzentriert schüttelte er die Würfel in seinen Händen durch. Er hielt sie der Frau neben sich hin. Kritisch sah ich ihr dabei zu, wie sie so verführerisch wie nur möglich auf die Würfel hauchte. Ich wartete darauf, dass er endlich fertig wurde. Doch er hielt mir die Würfel ebenfalls vor die Nase. Auffordernd schielte er zu den Würfeln und zog vielsagend seine Augenbrauen hoch. Ich schüttelte meinen Kopf. Das war doch bescheuert. „Komm schon, du bist mein Glücksbringer." Ich entknotete meine Arme, drückte ihm seine Trophäe in die Hände und nahm ihm die Würfel ab. „Hey, du sollst das nicht selber machen.", beschwerte er sich. „Wenn ich dir damit helfe das zu gewinnen, dann bekomm ich das Preisgeld.", schlug ich vor. Überlegend kniff er die Augen zusammen. „Die Hälfte."

I. Alte Traumata, Neue Narben (Marvel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt