Aufgewacht aus dem Winterschlaf

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Ich war gerade erst aus New Mexico zurück, als ich ins Büro zurück beordert wurde. Agent Coulson und Director Fury erwarteten mich bereits. „Agent Parker, kommen Sie bitte mit." Coulson nickte mir zu, als bräuchte ich seine Erlaubnis. Also folgte ich Fury in sein Büro wo er mich über einen neuen Auftrag in Bilde setzte. Ich nickte immer wieder verstehend.

„Agent Coulson hat zwar die richtige Sicherheitsfreigabe, aber ich will, dass du ihm nichts sagst. Sieh es als Übung. Außerdem würde er mitkommen wollen, wenn er erfährt, dass es um Captain America geht. Ich weiß nicht, ob du es schon gemerkt hast, aber er ist ein riesiger Fan." Ich lachte auf. „Das hab ich tatsächlich schon mitbekommen. Er hat mir schon voller Stolz seine Sammelkarten präsentiert."

„Dann weißt du ja bescheid."

„Er wird mich hassen.", schlussfolgerte ich. „Nicht, wenn er es nicht herausfindet.", entgegnete Fury vielsagend.

Mit verschränkten Armen und an den Tisch gelehnt musterte Agent Coulson mich, als ich die Bürotür hinter mir schloss. „Welches Abenteuer bestreiten Sie heute?", fragte er mich. „Das ist leider streng geheim."

„Sie sollen Ihre Schweigepflicht nicht an mir üben, Agent Parker." Ich zuckte nur mit meinen Schultern. „Aus Sicherheitsgründen darf nicht jeder Agent alles wissen. Das sind Ihre Regeln. Ich werde mich in Zukunft an Ihre Regeln halten, Agent Coulson. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Sir."



„Stell das Audio an.", forderte Fury mich auf. „Ich fahre. Du hast beide Hände frei.", entgegnete ich und konzentrierte mich auf den Verkehr. „Auf dem Rückweg fahre ich.", stellte Fury klar, während er genervt die Audioübertragung selber startete.

„Guten Morgen. Oder sollte ich besser sagen, Guten Tag.", ertönte eine Frauenstimme durch die Lautsprecher des Autos. „Wo bin ich?", fragte Rogers, im Hintergrund ein Radiomoderator, der über irgendein Spiel faselte. „Sie sind in einem Aufwachraum in New York City.", erklärte man Rogers. Es herrschte eine kurze Pause. „Wo bin ich wirklich?" Beeindruckt zog ich eine Augenbraue hoch. Das ging schnell. „Sagtest du nicht, er würde etwas brauchen bis er es kapiert?", fragte ich Fury, der unterdrückt beunruhigt aus dem Fenster sah. „Ich fürchte ich versteh nicht ganz." Die Agentin klang ebenfalls beunruhigt.

„Was für ein Wahnsinns Spiel!", ertönte im Hintergrund die metallene Stimme des Radiomoderators. „Das Spiel.", bemerkte Rogers. „Das war im Mai 1941. Ich weiß es, weil ich dort war." Ich sah verständnislos zu Fury. „Nicht dein Ernst." Er sagte nichts. Na super. Da lag der entscheiden Fehler. Ich wusste, dass das passieren würde.

„Ich frage Sie jetzt noch einmal." Rogers Stimme klang bedrohlich. „Wo bin ich?" Ein Piepen ertönte. „Das Notfall Signal? Meine Güte, Rogers.", seufzte ich. „Captain Rogers-"
„Wer sind Sie?", fragte er die Frau. In dem Moment konnte man hören, wie mehrere Schrittpaare den Raum betraten, dann herrschte auf der anderen Seite des Lautsprechers nur noch Chaos. „Da haben wir den Schlamassel.", stöhnte ich genervt. „Jetzt müssen wir ihn einfangen." Ich sah zu Fury. „Ein Spiel aus 1941? Was habt ihr euch dabei gedacht?" Verächtlich schnaubend schüttelte ich meinen Kopf.

Vor uns rannte ein Mann direkt auf die Straße. Er kam aus dem Gebäude, auf das ich zu steuerte. Er rannte mit den Autos mit, bis er plötzlich stehen blieb. Die Umgebung hatte seine Aufmerksamkeit erlangt. Doch ich fuhr immer noch direkt auf ihn zu. „Pass auf.", warnte Fury mich. Rechtzeitig legte ich eine Vollbremsung hin. „Bleib hier." Ich verdrehte genervt meine Augen.

Keine Sekunde, nachdem Rogers mitten auf der Straße stehen geblieben war, war er auch schon von schwarzen Autos umzingelt. Ich beobachtete seine Reaktion, als die Männer, die aus den Autos ausstiegen, Waffen auf ihn hielten. Er wirkte angespannt, doch keinen Falls beängstigt. Ich dagegen war von meiner Beobachtung zwar beeindruckt, aber nicht überrascht.

I. Alte Traumata, Neue Narben (Marvel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt