Eiskalt

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Steve beförderte Loki in den Jet. Tony und ich folgten. „Kein Wort.", antwortete Nat auf eine Frage, die ich nicht hören konnte, weil ich meinen Ohrstöpsel noch nicht wieder hatte. Was ich aber sehr wohl hören konnte, das waren Steve und Tony. „Das gefällt mir nicht.", sagte Steve. Ich bemerkte Lokis starrenden Blick auf mir, als wolle er mir damit die Augen ausstechen. Ich klappte mein Buch zu und legte es beiseite. „Was? Dass der Operettengeneral so leicht aufgibt?" Ich lehnte mich vor und stützte meine Arme auf meinen Oberschenkeln ab. Ich starrte eindringlich zurück. „Das war eindeutig zu leicht." Ich wusste genau, was er im Schilde führte. Und er schien es ebenfalls zu wissen.

Ein Blitz tauchte den Jet in weißes Licht, gerade, als ich mein Buch in die Hand nehmen wollte. „Wo kommt das auf einmal her?", fragte Nat, die dem plötzlichem Wetterumschwung misstrauisch gegenüber stand. „Was ist denn? Machen ein paar Blitze Ihnen Angst?", fragte Steve Loki, der seinen nahezu panischen Blick bemerkt hatte. Mein Grinsen wurde breiter, als Loki antwortete: „Ich bin nicht sonderlich erpicht auf das, was folgt."

Etwas erschütterte den gesamten Jet. Jemand war mit einem mächtigen Rums auf dem Dach des Flugobjektes gelandet. Ich drückte einen Knopf und öffnete damit die Klappe, über die man den Jet betreten konnte. „Na endlich.", seufzte ich und las, unbeeindruckt von dem Eindringling weiter, der just in dem Moment in den Jet stürzte. Thor hatte sich seinen Bruder geschnappt und schon waren beide verschwunden.

„Noch Einer aus Asgard?", fragte Cap nach. Ich nickte. „Ist das ein Verbündeter?" Ich öffnete meinen Mund, um zu antworten, doch: „Unwichtig.", beurteilte Tony voreilig. „Wenn er Loki befreit oder tötet, haben wir ein Problem." Ich schloss meinen Mund wieder. Sollten die mal schön machen. Der starke Windhauch, der dank der geöffneten Klappe durch den Jet gezogen war, hatte mir die Seiten verweht. Ich stellte einen Fuß auf die Tasche unter meinem Sitz.

„Wir brauchen einen Angriffsplan, Stark." Tonys Gesicht verschwand hinter seiner Maske. „Ich habe einen Plan. Angriff." Und schon war er aus dem Jet gesprungen und in der Dunkelheit verschwunden. Verständnislos sah der Cap zu mir, woraufhin ich nur meine Augen verdrehte. Er wiederum zog einen Fallschirm hervor. „Ich würde den Tanz auslassen, Captain.", rief Nat von vorne zu uns nach hinten. „Ich kann nicht."

„Diese Typen kommen aus einer anderen Welt. Das sind im Grunde Götter.", warnte Nat Cap erneut. Wenn Tony diesem Gott hinterher rannte, würde Cap das auch schaffen, dachte ich. „Es gibt nur einen Gott, Ma'am. Und ich bin mir sicher, der zieht sich nicht so an.", entgegnete Steve und sprang Tony hinterher. Nach ihm schloss ich die Klappe.

„Steve ist also religiös?", brach ich die Stille irgendwann. „Zu seiner Zeit war das doch noch Voraussetzung."

„Auch wieder wahr. Sagen Sie, Coulson, wie ist es so mit dem Captain zu arbeiten?", fragte ich Coulson, der bisher herzlich wenig geredet hatte. „Sie kennen mich, Agent Parker. Innerlich fühle ich mich wie ein begeistertes Kleinkind."

„Das glaube ich Ihnen aufs Wort." Mein Schmunzeln war zu einem Grinsen geworden. „Fragen Sie ihn doch, ob er ihre Sammelkarten unterschreibt.", schlug ich vor. „Hab ich schon, ich hoffe es kommt noch dazu. Es wäre mir eine große Ehre."

„Verstehe. Viel Glück.", grinste ich und versuchte die Seite wiederzufinden, auf welcher ich gewesen war, bevor der Wind mir die Seiten umgeblättert hatte. „Wir landen gleich.", informierte Coulson uns. „Ich hoffe sie bringen jeden von ihnen heile zurück.", murmelte ich.



„Thor.", grüßte ich kurz darauf. „Parker." Wir waren gelandet und hatten die Männer wieder aufgeladen. Dann machten wir uns endlich auf den Rückweg. „Bin überrascht, dich auch hier anzutreffen.", sagte der Gott. „Ich sollte auch eigentlich gar nicht hier sein. Aber ich kann mich immer schlecht heraushalten."

I. Alte Traumata, Neue Narben (Marvel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt