Die Nachrichtensender spielten auch eine Wochen später noch kontinuierlich die Bilder der Chitauri Angriffe. Mein Bein wippte auf und ab. Die Chitauri, das Wurmloch, Tony, der sich mit einer Bombe in die Leere des Alls begeben hatte. Das Loch, das sich schloss. Der Schockmoment, als-
„Mach das aus.", forderte Tony. „Ist gleich vorbei.", murmelte ich nur. Tony starrte auf den Bildschirm. Ich sah zu ihm auf. Er war, beim Vorbeigehen, vor dem Fernseher zum Stehen gekommen und starrte nun wie paralysiert auf die Berichterstattung. Sein unruhiges Atmen entging mir nicht.
Gerade, als die Bilder Iron Man zeigten, wie er mit der Bombe in das Wurmloch am Himmel flog, sackte Tony auf die Knie. Ich sprang auf. „Ach Gott.", entfloh es mir erschrocken als ich zu ihm hastete. Er stützte sich an dem Regal neben ihm ab, während er unregelmäßig und schwer atmete. „Tony?" Mit aufgerissenen Augen starrte er auf einen Fleck vor sich. „Tony." Er reagierte nicht. Ich setzte mich zu ihm auf den Boden, direkt in sein Blickfeld. Dann sah ich mich um, doch nirgendwo fand ich eine Papiertüte.
Die Ruhe bewahrend löste ich seine zitternden Hände von dem Regal und nahm sie in meine. „Okay, Tony. Konzentrier dich auf meine Stimme.", wies ich ihn an. „Komm zurück." Mein eigenes Herz klopfte bis zum Hals, als ich eine Hand über sein schnell schlagendes Herz legte. „Atmen, Tony. Schön weiter atmen." Er sah mich an, die Panik in seinem Blick machte mir Angst. „Und jetzt mach das Selbe wie ich. Tief ein und aus atmen." Ich atmete ihm einen ruhigeren Rhythmus vor, als sein Eigener. „Ein." Ich atmete tief ein. „Und aus." Ich atmete aus. „Ein und aus. Ein und aus." Und das immer so weiter, bis er automatisch seine schnelle Atmung wieder heruntergefahren hatte und langsam aber sicher zu einem klarem Kopf zurück kehren konnte. „Tut mir leid.", entschuldigte ich mich.
Mein Blick fiel hinter ihn, direkt auf Pepper, die das Szenario unruhig beobachtet hatte. Ich wandte mich wieder an Tony. „Geht's wieder?" Er nickte, noch stark benommen. „Okay. Kann ich dich kurz alleine lassen?", fragte ich vorsichtig, was er mit einem erneuten Nicken bejahte. Also löste ich meine Hand von seiner Brust, stand auf und ging zu Pepper. „Er hat Panikattacken.", stellte ich mit gedämpfter Stimme fest, während ich kurz vergewissernd zu ihm rübersah. „Noch irgendwas, das ich wissen sollte?", fragte ich Pepper. „Er hat Albträume. So gut wie jede Nacht. Es ist wirklich schlimm." Beunruhigt wippte ich hin und her. „Das ist das Trauma. Es wird dauern, bis das wieder weg geht."
„Du kannst viel besser damit umgehen, als ich. Ich bin überfordert, ich bin müde, ich..."
„Schon gut.", lächelte ich und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Ich bin ja hier." Aufmunternd sah ich sie an. „Ich nehme Tabletten gegen meine Albträume, davon kann ich ihm auch welche geben. Als Übergangslösung zumindest." Pepper nickte dankbar.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass er sich jetzt wieder tagelang in der Werkstatt einschließt, so wie damals. Nimm ihm das nicht übel. So geht er nunmal damit um. Die Ablenkung tut ihm jetzt ganz gut."
„Okay, gut." Zufrieden nickte ich. „Du solltest jetzt zu ihm gehen. Menschen nach Panikattacken alleine zu lassen ist nie eine gute Idee."
„Das werde ich tun, ich- Ich gehe zu ihm.", nickte Pepper entschlossen und machte sich mit vorsichtigen Schritten auf den Weg. Tony hätte sich nicht zumuten sollen, mit einer Bombe durch ein Portal ins Weltall zu fliegen. Das war lebensmüde, auch wenn es unser aller Leben gerettet hatte.
Seufzend stützte ich mich am Küchentisch ab und beobachtete die beiden. „Fury?", fragte ich in den Hörer meines Telefons. „Wie steht's mit der psychosozialen Versorgung der Opfer, Angehörigen und Anwesenden?"
„Ein Team kümmert sich darum."
„Was tuen die so?", erkundigte ich mich neugierig. „Wir haben eine Hotline einrichten lassen. Jeder kann psychologische Beratung erhalten und je nach Situation werden Handlungspläne ausgearbeitet. Wieso fragst du?", wollte er natürlich gleich im Anschluss wissen. Konnte man nichtmal eine einfache Frage stellen? „Es war ein vollkommen weltfremdes Ereignis. Ich war mir nicht ganz sicher, inwiefern wir überhaupt helfen können. Niemand von uns hat bisher etwas vergleichbares erlebt." Mein Blick blieb an Tony hängen. „Außerdem wollte ich fragen, ob sich diese Leute bei dem Team melden könnten."
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I. Alte Traumata, Neue Narben (Marvel FF)
Fanfiction[ Teil 1 der "Agent Parker"-Reihe ] Aufstrebende Agentin bei S.H.I.E.L.D.. Tony Starks Lieblings Praktikantin. Eine Krisen nach der anderen zu bewältigen? Kein Problem für Agent Parker. Cassy Parker. Ein Mädchen, zu jung für diese Art von Verantwor...