Iron Man 2:

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„Guten Morgen, Sir."

„Agent Parker. Was kann ich für Sie tun?", fragte Coulson mich. „Kann ich Sie um einen Gefallen bitten? Es geht um Tony Stark." Seine Körpersprache gewann an Haltung, sein Blick wurde neugieriger. „Wie kann ich helfen?"


„Es geht um eine Palladium Vergiftung.", erklärte ich kurz darauf dem Director von S.H.I.E.L.D.. „Palladium?", hakte Fury, mit einem versichernden Blick zu Agent Coulson nach. „Ganz sicher.", antwortete ich. „An einer Palladium Vergiftung stirbt man sehr schmerzhaft...", murmelte er. Meine Augen weitete sich. „Gut, dass Sie mich darüber informiert haben, Agent Parker.", sagte er quasi noch im selben Atemzug, als wäre die Aussage davor unbedeutend gewesen. „Ich werde jemanden schicken, der das für uns genauer unter die Lupe nimmt. Dann sehen wir weiter." Ich nickte, mehr oder weniger zufrieden. „Vielen Dank, Sir. Ich-"

„Sie arbeiten noch für ihn?"

„Das tue ich, Sir.", antwortete ich. „Gibt es eine Möglichkeit, dass Sie Ihren Job freimachen? Damit wir jemanden dort einsetzten können, der sich um Stark kümmert?" Irritiert sah ich ihn an. „Sir, ich denke, ich kann das sehr wohl selber erledigen."

„Nichts für ungut, Agent Parker. Aber ich würde dort gerne jemanden mit mehr Erfahrung einsetzten.", entgegnete Fury. „Aber Director, ich-"

„Agent Coulson, initiieren Sie die Einschleusung von Agent Romanoff." Mit einem kleinen Nicken verließ Coulson das Büro.

„Cassy.", seufzte Fury und bat mich, mich zu setzen, als wir alleine waren. Misstrauisch ließ ich mich nieder. „Es geht hier nicht um deine eigene Erfahrung." Verwirrt legte ich meinen Kopf schief. „Ich weiß, dass du keine Erfahrungen sammeln kannst, wenn ich dich nicht raus lasse. Deswegen möchte ich dir mehr Möglichkeiten geben, den Außeneinsatz zu trainieren."

„Aber was-", fing ich an, doch Fury ließ mich nicht ausreden. „Du arbeitest seit vier Jahren für Stark. Findest du nicht, es wird mal Zeit für was neues?"

Ich zögerte. Und das bemerkte der Director. „Cassy, das hier ist eine Beförderung. Freu dich." Überwältigt starrte ich ihn an. „Ich freue mich ja auch.", entgegnete ich, doch Fury nickte schon verstehend. „Ich weiß, du magst ihn. Er ist dir ans Herz gewachsen. Also lass mich das regeln, okay?"

„Ich hab schon eine Idee, wie ich den Job freimachen kann."


„Ach übrigens, Justin Hammer hat versucht mich abzuwerben." Tony lachte auf. „Hammer? Oh Gott. Zum Glück hast du nicht zugesagt." Dieses Mal lachte ich auf. „Ha, ja. Naja. Glück für dich: Ich habe zugesagt.", entgegnete ich und sah zu ihm. Verwirrt drehte Tony sich zu mir herum. „Ach, wirklich?" Ich nickte. „Und sieh mich jetzt bloß nicht so an. Das ist kein riesen großer, grässlicher Verrat an dir. Auf gar keinen Fall. Sondern das Beste, was dir hätte passieren können."

„Inwiefern?", hakte er sofort nach und setzte sich auf. „Ich habe recherchiert.", verkündete ich nahezu stolz auf mich selbst. „Und du glaubst nicht, auf was ich gestoßen bin.", grinste ich. Ich reichte ihm ein paar Unterlagen, die ich zusammengesammelt habe. „Du hättest wohl viel mehr herausgefunden als ich. Aber ich stehe noch nicht hoch genug, um Kontakte spielen zu lassen, deshalb habe ich nur das hier. Aber-"

„Und du hast seinem Angebot tatsächlich zugesagt?", unterbrach Tony mich mit einem kurzen Blick auf die Zettel und die paar Fotos, die ich ihm gegeben hatte. „Spionage, Tony. Spionage." Herausfordernd zog ich meine Augenbrauen hoch. Er mich an, wie ich ihn abwartend anstarrte. „Du kleines Biest.", grinste er. „Ich bin stolz auf dich." Erleichtert atmete ich auf.

„Aber wir müssen es clever angehen, nicht, dass du damit in Verbindung gebracht wirst." Ich verdrehte meine Augen. „Da bin ich noch gar nicht drauf gekommen." Nachdem ich ihn in meine Pläne eingeweiht hatte, beschäftigten Tony und ich uns in den nächsten Tagen intensiv mit den Plänen der Firma. Wir machten jede Überwachungskamera ausfindig, jeden toten Winkel. „Pass auf dich auf, ja? Lass dich bloß nicht erwischen. Es ist nur Justin Hammer, aber er hat immer noch einen gewissen Einfluss."

„Ich krieg das hin. Vertrau mir."

„Ich? Vertrauen? Dir? Niemals." Er musterte mich. „Kein tränenreicher Abschied?" Ich schnaubte. „Darauf kannst du lange warten. Unser Verhältnis war nicht gut genug für ein Träne, Stark. Für dich zu arbeiten war anstrengend." Zufrieden nickte er. „Das war fast überzeugend."

„Wovon redest du?", erwiderte ich stumpf, griff nach meiner Jacke und verließ ohne ein weiteres Wort die Villa.


„Schön, dich bei mir zu sehen, Cassy. Willkommen, in meinem bescheidenen Zuhause.", begrüßte Justin Hammer mich ein paar Tage später in seinem Büro. Er reichte mir höflich seine Hand. Beim Händeschütteln fragte er belustigt: „Wieso die Handschuhe? Angst vor Keimen? Die sind gar nicht so gesundheitsschädigend, solltest du wissen."

„Ähm, nein. Ich trage die aus Selbstschutz. Ich hab die Angewohnheit, meine Haut aufzukratzen, wenn ich nervös bin.", antwortete ich. Langsam nickte er. Sein skeptischer Blick ließ mich nachforschen: „Ist das ein Problem für Sie? Denn wenn ja, dann-"

„Nein, nein. Jeder dem seine, nicht?" Erleichtert lächelnd nickte ich. „Was ein Glück."

„Setzt dich ruhig. Hast du den Vertrag dabei?" Ich hatte einen Arbeitsvertrag unterschreiben müssen. Tony hatte eine Kopie davon hergestellt, die ich unterschrieben mit zu Hammer brachte. Ich gab ihm den Vertrag. „Ich brauche dich nur als Begleiterin.", klärte Hammer mich auf, nachdem er zufrieden auf meine Unterschrift herabgeblickt hatte. Mein Lächeln gefror. „Als... Was?", hakte ich fassungslos nach. „Als Begleiterin."

Ungläubig starrte ich ihn an, während er mir den Job erklärte, den ich zukünftig zu verrichten hatte. Er forderte den Vertrag ein und schwups: Schon arbeitete ich für Hammer Industries. Ich klebte ein Mikrofon unter den Tisch, während ich mich höflich verabschiedete und aufstand um Hammer die Hand zu reichen. „Wir beide werden viel Spaß miteinander haben, Cassy. Das wird super." Ich ertrug sein Grinsen jetzt schon nicht mehr.

I. Alte Traumata, Neue Narben (Marvel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt