TENNESSEE

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Seit fast zwei Monaten reiste ich mit Klaus und Stefan jetzt schon durch die USA und langsam konnte ich die beiden einfach nicht mehr sehen. Jeden Tag hinterließen die beiden mehrere Tote und auch wenn sie nur Menschen waren, hatten sie den Tod bei weitem nicht verdient. Elijah war immer noch erdolcht und ich ließ Klaus täglich spüren, dass mir das nicht passte, doch wenn ich den Dolch entferne tötet er mich wahrscheinlich. Gerade waren die beiden auf der Suche nach einem Kerl Namens Ray Sutton, er war der Anführer eines Werwolf Rudels und wollte mit diesem Rudel noch mehr Hybriden erschaffen.

Wir fuhren schließlich zu einer Bar, in der sich dieser Ray Sutton aufhalten soll und tatsächlich fanden wir ihn dort. Klaus und Stefan hatten nun schon seit einigen Stunden ihren Spaß damit, ihn zu Foltern. Klaus und ich saßen an einem Tisch, tranken unseren Bourbon und sahen Stefan dabei zu, wie er Ray, welcher an einer Dratscheibe gefesselt war, mit in Wolfswutz getränkten Dartpfeilen abwarf. Irgendwann kam eine Frau zu uns, die Klaus mitteilte, dass Damon uns immer näher kam.

"Ist mein Bruder noch hinter uns her?" fragte Stefan, welcher gerade zu uns gestoßen ist, den Hybriden neben mir.

"Er kommt uns näher, ich werde mich darum kümmern müssen" entgegnete er und wollte schon gehen, doch Stefan hielt ihn am Arm fest.

"Nein, nein lass mich das erledigen"

"Wieso sollte ich, dich gehen lassen?"

"Ich komme zurück, das weißt du"

"Tatsächlich?" fragte Klaus verwundert.

"Ich schulde dir das Leben meines Bruders. Deshalb stehe ich zu deinen Diensten" versicherte Stefan.

"Das hört sich nach Pflicht Erfüllungen an, wie langweilig" quengelte Klaus herum, einen Moment spielte ich mit dem Gedanken einen frechen Kommentar abzugeben, doch entschied ich mich schließlich dagegen "hast du denn nicht wenigstens ein bisschen Spaß?" fragte Klaus lachend und deutete auf Ray, der immer noch gefesselt an der Dartscheibe hing.

"Ich sorge dafür, dass mein Bruder uns in Zukunft nicht mehr stört" wiederholte Stefan und ging nicht weiter auf das, was Klaus sagte ein. Sofort schlich sich ein grinsen auf mein Gesicht, weshalb ich meinen Gesicht etwas wegdrehte.

Danach ging Stefan einfach und Klaus versuchte auch gar nicht ihn aufzuhalten.

"Und was machen wir jetzt?" seufzte ich ungeduldig.

"Wir werden jetzt unseren Spaß haben" grinste er teuflisch.

"Ich denke, dass wir beide eine komplett verschiedene Vorstellung von ‚Spaß' haben" entgegnete ich und ein ironisches Lächeln konnte ich nicht unterdrücken. Als antwortet erhielt ich, wie so oft in den letzten Monaten, nur einen warnenden Blick.

"Liebes, ich denke, dass wir gar nicht so verschieden sind"

"Das denkst aber auch nur du" entgegnete ich frech. Dieses mal hatte ich mein Glück überstrapaziert, Klaus drückte mich in Vampirgeschwindigkeit gegen die nächste Wand. Erschrocken schnappte ich nach Luft, damit hatte ich nicht gerechnet.

"An deiner Stelle würde ich etwas vorsichtiger sein, mit dem was du sagst. Ich habe keinen nutzen von dir, ich könnte dich auch einfach töten" fauchte er wütend.

"Ach ja? Du willst mich töten? Bitte nur zu. Aber wir wissen beide, dass du das niemals machen würdest" entgegnete ich und versuchte dabei meine Stimme möglichst selbstsicher wirken zu lassen, was mir eigentlich auch ganz gut gelang.

"Und warum nicht?" fragte er überrascht. Mittlerweile waren wir uns ziemlich nah.

"Weil du mich liebst" hauchte ich ihm entgegen. In diesem Moment konnte ich ganz genau merken, dass ich ins schwarze getroffen hatte. Er sah mir nur in die Augen und entgegnete nichts. Eine Weile standen wir dort so und sahen dem jeweils anderen in die Augen. Dann wurde die Tür der Bar geöffnet und Klaus wich blitzschnell von mir, wüsste ich es nicht besser, hätte ich gedacht, er hätte sich an mir verbrannt.

Ich sah zur Tür und dort kam Stefan gerade herein.

"Du bist zurück" fing Klaus sofort an, damit Stefan auch ja keine Fragen stellen konnte.

"Hast du mir misstraut?"

"Nicht eine Sekunde. Ich wusste, du bestehst den Test, du sorgst dich immer noch um deinen Bruder, dich kümmert dein altes Leben" entgegnete Klaus mit kalter Miene. Stefan lachte kurz amüsiert auf.

"Ach inzwischen kümmert mich nichts mehr" antwortete Stefan gelassen.

"Du hast eine gute Show abgezogen, ich könnte dir beinahe glauben. Wollen wir für deinen Bruder hoffen, dass er dir glaubt. Du hörst niemals auf dich um deine Familie zu sorgen, aber jedes mal, wenn du Blut trinkst, wird es leichter loszulassen" sprach Klaus zum jüngeren Salvatore Bruder.

"Gut und nun zu dir Ray" fuhr er amüsiert fort, während er auf den Werwolf zuging. Er befreite ihn von der Dartscheibe, nur um ihn danach auf dem Billardtisch wieder zu fesseln.

"Das ist ein Prozess in drei Schritten, zuerst möchte ich, dass du von meinem Handgelenk trinkst" erklärte er ihm.

"Ich habe Ihnen gesagt, wo Sie das Rudel finden. Was wollen Sie noch von mir?" entgegnete Ray mühevoll.

"Hast du überhaupt zugehört, was ich gesagt habe Ray? Ich habe große Pläne für dich" sagte Klaus und schnitt sich in das Handgelenk. Sofort trat sein Blut aus der Wunde. Diese hielt er Ray anschließend an den Mund und zwang ihn, sein Blut zu trinken.

"Er wird mir später noch dafür danken!" rief Klaus lachend. Nachdem Ray genug von seinem Blut getrunken hatte, nahm Klaus seinen Arm wieder runter.

"Was machen Sie jetzt?" fragte Ray und wollte sich aufrichten.

"Jetzt ist es Zeit für Schritt zwei Ray" antwortete der Hybrid und brach dem Mann anschließend das Genick "und jetzt los, wir dürfen keine Zeit verlieren" richtete er danach das Wort an uns.

"Wofür dürfen wir keine Zeit verlieren?" fragte ich skeptisch.

"Wir bringen ihn jetzt zu seinem Rudel, bevor er aufwacht" weihte er uns ein und lief schließlich einfach hinaus.

Ein paar Stunden später lief ich mit Klaus und Stefan, welcher den immer noch bewusstlosen Ray trug, irgendwo in den Smoky Mountains in Tennessee. 

"Alles in Ordnung mit dir? Wird Ray langsam schwer?" brach Klaus irgendwann amüsiert die Stille zwischen uns.

"Mir geht es bestens" versicherte Stefan.

"Bist du dir sicher? Immerhin laufen wir jetzt schon seit einer ganzen Weile. Wenn du Wasser brauchst oder eine kleine Verschnaufpause" stichelte Klaus weiter.

"Niklaus, wir wissen, dass du nicht mehr der jüngste bist, wenn du unbedingt eine Pause brauchst, dann bitte. Wir schaffen das auch ohne dich" entgegnete ich lachend und auch Stefan steig sofort mit ein. Ich nannte ihn nie 'Niklaus' aber das klang gerade noch provokanter als Klaus. Der Hybrid blieb etwas überfordert stehen, während ich mit Stefan einfach weiter lief, drehte ich mich nochmal lachend zu ihm um, als er sich schließlich wieder in Bewegung setzte.

Kurz darauf kamen wir an eine Lichtung, dort liefen mehrere Leute herum, sofort konnte ich spüren, dass es Werwölfe waren. Also hatten wir Rays Werwolf Rudel gefunden. Stefan legte ihn unsanft auf dem Boden ab und sofort liefen eine junge Frau und ein Mann auf ihn zu.

"Wer seid ihr?" fragte die Frau skepisch und sah von Stefan zu mir und dann zu Klaus.

"Die wichtigere Frage ist wohl eher, wer bin ich. Bitte verzeiht die Störung, man nennt mich Klaus" stellte er sich schließlich vor. Die beiden Werwölfe wichen augenblicklich etwas zurück.

"Sie sind der Hybrid" stellte die Frau fassungslos fest.

"Ihr habt von mir gehört, fantastisch" entgegnete Klaus grinsend.


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In ein paar Kapiteln wird auch Rebekah auftauchen, deshalb eine Frage an euch: Sollen sich Lorena und Rebekah gut verstehen oder eher nicht?

Wie immer, würde ich mich sehr über euer Feedback freuen :)

In love with an Original  (Elijah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt