Kapitel 21 //

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Seufzend lehnte ich mich an die Wand. Es war ein ermüdender Tag gewesen, in jeder Hinsicht. Ich konnte es immer noch nicht fassen, das Gloria so gemein sein konnte. Natürlich, nett war sie nie gewesen, aber nicht so hinterhältig wie heute. Erst als sie die Überwachungskamera der Lehrerzimmer überprüft hatten, wurde ich für unschuldig erklärt. Eindeutig war Gloria zu sehen, wie sie die Streichholzschachtel genommen hatte. Wie schade, dass es auf dem Pausenhof keine Kameraüberwachung gab, denn sicherlich hätten alle ihren Plan so durchschauen können. 

Stunden hatte es gedauert, bis sie mich gehen gelassen hatten. Die Schulleiterin hatte eine wirklich starke Stimme. Niemand hatte mir geglaubt. Niemand. Noch nie war ich so verzweifelt gewesen. Erst am Nachmittag war Teresa in die Schule gekommen und hatte angefangen, die Direktorin zu korrigieren. Doch erst seit alle die Kameraaufnahmen angesehen hatten, hatten sie mir geglaubt, wenn auch nur zögerlich. 

Es war einfach unfair. Mich behandelte man, als wäre ich schuldig und Gloria bekam nicht einmal Schuld für das, was sie getan hatte. Mich konnte man ohne Beweise beschuldigen und sie würde niemals für etwas Ärger bekommen. Ich wurde sofort für gemein gehalten, während alle sie liebten. Es war so furchtbar unfair. 

Beinahe wünschte ich mir, ich wäre sie. Sie hatte immer Glück und ihr Leben wurde mit jedem Tag besser. Sie würde immer Erfolg haben und ich elendig versagen. Nur Sekunden später verbot ich mir diesen Gedanken, doch es hatte gereicht, um mich ins Grübeln zu bringen. War das Leben als Engel wirklich so perfekt, wie man mir immer erzählt hatte? 

Die Hölle ist leer, alle Teufel sind hierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt