12-Nachsitzen

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„Kann ich zurück, um sie umzubringen?" fragte ich Chuck und schaute ihn erwartungsvoll an. Er lachte daraufhin und wir schlenderten weiter den Flur entlang. Er hatte seinen Arm immer noch über meiner Schulter um mich. Ich legte seinen Arm auch nun um seinen unteren Rücken und legte meine Hand seitlich von seinem Oberkörper ab. Er schaute mich grinsend an und gab mir dann einen Kuss auf den Scheitel. Ich bin erstaunt, wie gut er das alles fälschen kann.

Kurz bevor wir vor unserem Raum ankommen würden, trafen meine Augen Nate's. Und das auch noch während Chuck mir diesen Kuss auf den Scheitel gab. Sein Blick war enttäuschend. Er lächelte nur leicht und ging in den Raum. Chuck und ich folgten ihm.

Ich saß im Englischraum neben einer meiner Freundinnen. Sie versuchte die ganze Zeit etwas über Chuck und mich herauszufinden. „Ich erzähle dir alles noch, aber nicht jetzt." flüsterte ich zu ihr. „Y/N L/N" sprach plötzlich die Lehrerin. Verdammt. Sie musterte mich böse. „Sind Sie der Meinung meinen Unterricht nicht folgen zu müssen?" fragte sie mich provokant. Ich hörte Blair und ihre Freundinnen kichern. Sie waren auch noch schadenfroh. „Tut mir leid" antwortete ich, um nicht nachsitzen zu müssen. Sie drehte sich dann wieder zur Tafel und führte fort. Ich schaute zu meiner Freundin und sie flüsterte, dass es ihr leid tut. „Y/N. Nachsitzen." sprach die Lehrerin, als sie sich umdrehte. Ich schaute überrascht und verwirrt. Ich habe doch kein Ton gesagt. Na super. Aber eine gute Sache hat es ja: ich muss meiner Freundin nicht jede Einzelheit von Chuck und mir erzählen. Jedenfalls nicht heute.

Ich hörte die Truppe um Blair wieder kichern. „Blair Waldorf, Schadenfreude wird auch bestraft. Nachsitzen." sprach die Lehrerin daraufhin. Ich war nun die, die sich das Lachen nicht verkneifen wollte. Ich schaute etwas in ihre Richtung und sie musterte mich böse, während ich sie angrinste. Dies führte dazu, dass sie noch fieser schaute.

Der restliche Unterricht verging zum Glück schnell. In den Pausen starrten uns alle an. Meine Freunde waren etwas sauer, dass ich keine Pause mit ihnen, sondern nur mit Chuck verbrachte. Aber machen das frisch verliebte nicht so? Manche von ihnen verstanden es auch. Sie waren wirklich davon überzeugt, dass wir zusammen waren. Das gab mir etwas Selbstbewusstsein hinsichtlich dessen.

Tja, jetzt ist aber der Moment gekommen, wo sich unsere Wege trennen. Ich begleitete ihn mit nach draußen. Wir gingen etwas abseits. Die Leute konnten uns trotzdem noch sehen und sie starrten vermutlich auch schon wieder. Chuck kam dann einen kleinen Schritt näher, umfasste meinen Hals an der Seite und legte seine Lippen auf meine. Unsere Lippen verschmolzen. Als wir uns lösten, lächelte er und ich tat es ihm gleich.

Ich bin jedes Mal erstaunt, wie echt sein Lächeln aussieht. Man kann nicht von gefälscht und echt unterscheiden. Ist wahrscheinlich auch seine Stärke.

Dann lehnte er sich zu meinem Ohr nach vorne und flüsterte: „Ich bin froh, dass der Tag mit dir endlich vorbei ist"

Ich lachte daraufhin leicht, als hätte er etwas Witziges gesagt. Er grinste nur. Dann tat ich es ihm gleich und lehnte mich nach vorne. Meine Hände legte ich dabei auf jeweils eine Schulter ab. „Und ich erst. Ich bin froh, dich nicht mehr sehen und küssen zu müssen" flüsterte ich. Das küssen flüsterte ich extra verführerisch. Dann lehnte ich mich langsam zurück und küsste ihn dann einfach. Als ich mich löste, lächelte ich.

„Bis Morgen" sprach ich und ich sah Chuck Bass sprachlos. Deshalb ging ich einfach. Schließlich musste ich noch nachsitzen.

Im Nachsitzen-Raum angekommen, saß Blair bereits dort. Mein Blick schlenderte an ihr vorbei, da ich sehen sollte wer noch nachsitzen muss und wo ich mich hinsetze.

„Nate?" rutschte es aus meinem Mund raus, da ich ihn sah. Er schaute auf und Blair tat es ihm gleich, so weit ich es im Augenwinkel sah. Ich ging auf ihn zu und setzte mich neben ihn.

„Was hast du angestellt?" fragte ich ihn lächelnd.

Er schaute von seinem Heft zu mir auf. Wir schauten uns kurz in die Augen. Dann rutschte sein Blick kurz zu meinen Lippen. Im nächsten Atemzug war er aber wieder auf meine Augen gerichtet. Fast so, dass man es nicht bemerken hätte können. Doch ich bemerkte es und irgendwie versetzte mir das ein komisches Gefühl im Magen. Nur war das nicht nur gut.

„Nichts besonderes, du?" antwortete er mir und schaute dann weiter in sein Heft.

„Ach, eigentlich auch nichts besonderes." antwortete ich ihm. Dann beigte ich mich nach links zu seinem Ohr.

„Aber es lohnt sich wenigsten, da Blair deswegen auch nachsitzen muss." flüsterte ich und beugte mich zurück. Ich sah ihn breit grinsen und er schüttelte ungläubig von meiner Schadenfreude den Kopf.

„Y/n, würden sie jetzt bitte mit Ihren Aufgaben beginnen?" fragte mich der Lehrer und ich schaute zu ihm auf. Ich nickte knapp und begann mit meinen Aufgaben.

„So, das wär's dann. Ihr könnt gehen." sagte der Lehrer nach knapp über einer Stunde. „Endlich" sagte ich und legte den Kopf kurz in den Nacken. Nate lachte daraufhin sanft und wir packten beide unsere Sachen ein.

Ich wollte gerade gehen, als Nate nach meinem Arm griff. „Warte Y/n" sprach er und ich drehte mich um. Er hielt meinen Arm aber immer noch sanft fest. Wir schauten uns still in die Augen. „Na, scheint ja fast so, als ob zwischen euch nach was läuft." unterbrach Blair, die ihre Augenbrauen dabei hob, die Stille zwischen uns. Nate's Hand löste sich von meinem Arm und ging zu seinem Nacken. Blair ging raus und ich warf ihr noch einen bösen Blick zu. Verdammt, sie wird bestimmt Gerüchte in die Welt setzen. Das ist ihr Talent. So viel muss ich zugeben. „Ich wollte dich eigentlich nur fragen..." begann Nate und riss mich aus meinen Gedanken. Ich lenkte meinen Blick wieder auf ihn. „...ob du jetzt was vor hast?" führte er fort. „Ähm..." begann ich und überlegte, ob es eine gute Idee ist nein zu sagen. Er möchte sicher Zeit mit mir verbringen. Wir sind Freunde und ich verbringe gerne Zeit mit ihm. Ich müsste aber eigentlich wegen der Sache mit Chuck lügen. Lieber lüge ich jetzt, als ihn die ganze Zeit bei unserem Treffen über Chuck und mich anlügen zu müssen. Oder? Aber wir sind Freunde. „Alsoo?" harkte Nate nach und riss mich erneut aus meiner Gedankenschleife. Er lächelte, doch es war ein etwas verunsichertes Lächeln. Ich kann ihn nicht absagen.

„Nein, ich hab jetzt nichts vor" sagte ich und lächelte zurück. Sein Lächeln wurde normaler und ehrlicher. Er grinste schon fast. „Okay, Lust was zu unternehmen?" sagte er grinsend. „Klar wieso nicht." antwortete ich und wir gingen aus dem Raum. Wir waren die letzten. Normalerweise bin ich die erste, die hier raus ist.
„Unter einer Bedingung" sagte ich dann noch plötzlich und wendete mich zu ihm. Er musterte mich verwirrt und ich atmete erschwert aus. „Bitte quetsch mich nicht auch noch über Chuck aus" Er grinste. „Liebend gern" antwortete er mir und ich grinste auch.

Hass oder Liebe? ~ Chuck Bass|ff|Gossip Girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt