Kapitel 29

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P.o.V. Tara

Die nächsten Tage vergehen ohne großes Ereignis. Ich fühle mich zunehmend wohler im Clubhaus der Fallen Angels.

Am Tag nach der Schießerei gab Hunter mir sogar einen Schlüssel für den Aufzug. Nun konnte ich auf dem Grundstück hin gehen wohin ich wollte wann ich wollte.

Flucht war aufgrund des Armbands sowieso nicht drin. Auch Amy konnte sich nun frei bewegen und wurde als Jumpers Krankenschwester abgestellt.

Mittags aßen wir immer zusammen und an den Abenden verbrachten wir viel Zeit in meiner Bibliothek bevor Cash Sie wieder mit sich nahm.


Es war ein Freitag Nachmittag, fast alle Mitglieder waren auf einer Ausfahrt und nur wenige blieben als Wachen zurück. Amy nutzte diesen Umstand und nahm mich mit in die leere interne Praxis. Jumper wurde vor 3 Tagen in sein eigenes Zimmer verlegt, weitere Verletzte gab es zum Glück nicht.

Etwas verwundert trete ich hinter Ihr ein. Sie bedeutet mir ruhig zu sein als sie eine Zange aus der Schublade klaut und sich damit mein Armband zur Brust nimmt.

Kurze Zeit später fällt es ab. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. „Jetzt können wir von hier verschwinden Tara." „Was ist mit deinem Chip?" Sie zieht ihren Ärmel hoch und zeigt mir eine Wunde an der der Chip gewesen sein musste. „Ist raus. Man hätte mich nicht mit all den Instrumenten alleine lassen sollen. Komm wir verschwinden." Mit einem mulmigen Gefühl lasse ich mich mitziehen.

Die Gedanken an Flucht hatte ich längst verdrängt gehabt und mich mit dem Leben hier aragiert. Solange ich gegenüber Hunter einigermaßen respektvoll war ging es mir hier gut, er ließt mir jeden Wunsch von den Augen ab und ich war mir nicht mehr sicher ob ich hier wirklich weg wollte. Auch die anderen Mitglieder hatte ich in den letzten Tagen näher kennengelernt und möglicherweise in mein Herz geschlossen. Die Menschen hier waren alle eine große Familie.

Da aber auch Amy zu meiner Familie gehört und ich Sie nicht enttäuschen möchte, da Sie immer zu mir stand, gehe ich mit ihr.

Wir schleichen den Gang entlang als wir Schritte hören. Ohne Nachzudenken zieht Amy die Tür rechts von uns auf und schiebt uns hinein. Ich wusste was das für eine Tür war. Es war die Tür zum Keller. Es war die einzige Tür die immer verschlossen war, bis heute.

Außerdem hatte Hunter uns streng verboten hier herein zu kommen. Da mehrere Männer in der nähe der Tür stehen mussten und sich unterhielten ging Amy die Treppen hinunter.

Ich überlegte noch ob ich ihr folgen solle da höre ich Sie schon erschrocken einatmen.

Schnell gehe ich ihr hinter her und sehe sie kurz darauf  Kreidebleich auf der letzten Stufe stehen.

Die Treppe führt in einen geräumigen Raum ohne Fenster. Er war von oben bis unten gefliest. In der Mitte hingen 3 Männer an Ketten von den Decken.Sie waren von oben bis unten mit Ihrem eigenen Blut verschmiert.

Außerdem mussten Sie ein gepinkelt haben denn es Stank furchtbar nach Urin. Der Anblick war nicht einfach zu verkraften. Ich sehe wie Amy näher geht und vermutlich versuchen wird Sie zu befreien.

Mir war auch schlecht bei dem Bild vor mir. Man hatte ihnen teilweise sogar die Haut abgezogen aber ich hatte das Gefühl das es einen Grund gab das Sie hier waren, das es sehr böse Männer waren. Vielleicht reagierte ich nicht ganz so verstört da ich wusste zu was Hunter fähig ist. Ich wusste die ganze Zeit das er ein Mörder ist.

„Amy" flüstere ich. „Lass Sie hängen wir können nichts für Sie tun,... nachher nehmen Sie uns als Geiseln und das wars mit unserer Freiheit. Wir können ja schauen das wir Sie später holen." Selbst mir war bei meinen Worten klar das es Lügen waren, wir würden die Männer nie mehr sehen wenn wir jetzt gehen. „Was hat er mit dir gemacht. Die Tara die ich kannte würde niemanden zurücklassen und jetzt stehst du vor mir und verziehst nicht einmal eine Miene wenn du diese Kerle anschaust? Siehst du denn nicht was Ihnen angetan wurde? Vielleicht bist du selbst ein Monster und solltest bleiben." Ihre Worte sind ein Schlag in die Magengrube.

Auch jetzt wo ich zutiefst verletzt bin packe ich Sie am Handgelenk und ziehe Sie wieder die Treppen hoch. Sie versucht zwar sich aus meinem Griff zu lösen, allerdings hatte sie gegen mich keine Chance. Nur gut das Sie mit dachte und nicht anfing zu schreien. Man hätte uns sonst sofort gefunden.

An der Tür angekommen lausche ich. Die Männer waren weg. Ich schleiche mit ihr zusammen in die Küche. Zum Glück ist diese leer und nicht einmal eine Clubschlampe war in Sicht.

Ich gehe zum Küchentelefon und rufe Shark an der am Eingang Wache halten muss. Mit weinerlicher Stimme bitte ich ihn. „Shark kommst du bitte kurz in die Küche? Ich hab mich verletzt und blute schrecklich." „Ich komm" und zack hatte er aufgelegt.

Amy die zwischenzeitlich verstanden hatte das wir abhauen werden ohne die Männer zu befreien funkelte mich wütend an schnappt sich allerdings eine Pfanne und positioniert sich hinter der Tür.

Als Shark den Raum schnellen Schrittes betritt schlägt Sie ihn nieder. Daraufhin nehmen wir ihm seine Schlüssel für das Tor ab. Bevor ich die Küche verlasse flüstere ich ihm noch eine Entschuldigung zu.

Ungesehen schaffen wir es zum Tor zu gelangen. Kurz darauf sind wir Frei. Wir nehmen einen Weg durch den Wald und steigen in den ersten Bus der Belfast verlässt. Das Geld dafür hat Amy Cash gestohlen. Sie würdigte mich keines Blickes mehr und machte sich auf der kompletten Fahrt die größte Mühe mich zu ignorieren.

Während der Bus Belfast Kilometer für Kilometer verlässt habe ich das Gefühl mein Herz bricht.

Fallen Angels - Nimm dich in Acht vor dem JägerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt