Das was ich in diesem Kuss spürte, hatte ich in meinem ganzen Leben nicht gespürt. Ich hatte das Gefühl es würden nicht hunderte, sondern eher tausende Schmetterlinge in meinem Bauch herum fliegen. Mein ganzer Körper kribbelte und ich hatte das Gefühl ich würde schweben.
Wie konnte ein Kuss von einem Jungen den ich nicht kannte so einen großen Effekt auf mich haben?
Meine Lippen bewegten sich wie von selbst gegen die von Ace. Es war ein langer leidenschaftlicher Kuss, der uns beide den Atem raubte.
Wir ließen voneinander ab und sahen uns in die Augen.
Ace Augen glitzerten im Licht der Sonne und strahlten pure Leidenschaft aus.
Er strich mit seiner Hand über meine Wange und verpasste mir eine angenehme Gänsehaut.
,,Hast du das auch gespürt?" fragte er nach Luft ringend.
Ich nickte und senkte den Kopf. Ace legte seine Finger unter meinen Kinn und zwang mich dazu ihn anzusehen.
,,Ich weiß, dass das für dich alles neu ist. Aber allein was da alles zwischen uns geschieht muss dir beweisen können, dass wir füreinander bestimmt sind."
Ich schaute ihn eine Weile lang schweigend in die Augen und für einen kurzen Moment verspürte ich das Bedürfnis ihn wieder zu küssen. Jedoch schob ich diesen Gedanken ganz schnell bei Seite und entfernte mich von ihm.
,,Ich brauche Zeit. Und Abstand." meinte ich zu ihm und ging zum Fenster um raus zu schauen.
Ich hörte noch wie Ace genervt seufzte.
,,Die Zeit werde ich dir geben. Was den Abstand angeht, kann ich dir nicht versprechen, dass wir uns eine Weile nicht sehen werden. Immerhin leben wir jetzt zusammen im gleichen Haus."
Mit diesen Worten ging er raus und schloss die Tür hinter sich.
Ich setzte mich auf das Bett und legte mein Gesicht in die Hände.
Was machte ich nur hier? Warum habe ich mich darauf eingelassen herzukommen. Warum habe ich mich auf den Kuss eingelassen?
Was passierte nur mit mir. Ace war ein Fremder und dennoch fühlte ich mich von ihm hingezogen und konnte mich nicht kontrollieren, wenn er bei mir ist.
Aber das war doch falsch oder?
Ich werde nicht von Dauer hier sein. Ich habe einen Freund und ihn mit diesem Kuss betrogen.
Ich fühle mich wie ein billige Schlampe. Warum passiert das nur mit mir?
Es war doch eigentlich nur geplant, dass ich eine Weile bei meinem Onkel lebe, bis sich mein Vater wieder beruhigt.
Aber stattdessen läuft alles anders als geplant.
,,Was soll ich nur tun?" Ich stand auf und ging aus dem Zimmer raus.
Ich brauchte jetzt frische Luft.
Als ich draußen war, versuchte ich erst zu sehen, wo genau ich jetzt war.
Glücklicherweise stellte ich fest, dass wir nicht so weit im Wald drin waren, wie das Rudelhaus.
Deswegen kam ich nach ein paar Minuten auch schon in der Kleinstadt an und setzte mich wieder in das gleiche Café, wie am ersten Tag.
Ich setzte mich an einem Tisch am Fenster und sah in Gedanken verloren raus.
Es war surreal, wenn ich mir vorstellte, dass meine Mutter tatsächlich ein Werwolf war. Ich hatte sie zwar früh verloren, jedoch konnte ich mich nicht daran erinnern, dass sie irgendwelche Wolfsartigen Eigenschaften hatte.
Abgesehen für ihre große Vorliebe für die Wälder.
Und Daniel? Den hatte ich fast sieben Jahre nicht mehr gesehen, aber auch er war mir nie sonderlich komisch aufgefallen, als ich noch klein war.
Aber was sollte mir da eigentlich auffallen?
Mein Onkel ist gerade mal fünf Jahre älter als ich und ich glaube kaum, dass Werwölfe als Menschen noch großartig übermenschliche Kräfte hatten.
Obwohl...Jase und Daniel konnten ohne großartige Probleme meinen überfüllten Koffer tragen und Ace ist auch so einer, der einfach mal kommt und geht, so schnell kann ich gar nicht sehen.
Also Stärke und Schnelligkeit.
Noch etwas?
Man, mein Kopf dröhnt vom ganzen Nachdenken.
Ich glaube ich muss mir doch Teen Wolf reinziehen. Vielleicht verstehe ich dann wenigstens etwas.
,,Ehm...Hallo? Kannst du mich hören?"
Eine Stimme direkt an meinen Ohr riss mich aus meinen Gedanken und erschrocken drehte ich mich um.
Vor mir stand die Kellnerin, die mich schon beim letzten Mal bedient hatte und diese sah mich grinsend an.
,,Na endlich. Ich dachte schon du wärst in den letzten Tagen taubstumm geworden. Ich stehe hier nämlich schon seit geschlagenen drei Minuten und frage dich die ganze Zeit, was du haben möchtest, aber du warst so tief in Gedanken und hast mich nicht einmal bemerkt."
Ich blinzelte erst mal mehrere Male um wieder in die Realität zu gelangen und errötete leicht, als ihr Gesagtes bei mir ankam.
,,Sorry. Ich... du hast recht, ich war wirklich in Gedanken. Du kannst dir nämlich nicht vorstellen, in was für eine Lage ich mich gerade befinde."
Das Mädchen sah sich kurz um und lehnte sich dann ein wenig vor.
,,Du bist die Mate unseres Werwolfanführers den Alpha höchstpersönlich. Da glaube ich kann ich mir sehr gut vorstellen, wie es ist, so viele Pflichten aufgebürgt zu bekommen."
Ich weitete meine Augen und sah sie mit offenen Mund an.
,,Du bist auch ein Werwolf?" Wie es aussieht war ich wohl ein ein wenig zu laut, denn sofort legte sie einen Zeigefinger auf meine Lippen und deutete mir leiser zu sein.
,,Wir befinden uns hier unter Menschen, die nichts über unsere Existenz wissen. Und eigentlich wäre es schön, wenn es weiterhin so bleiben könnte."
,,Aber ich bin auch ein Mensch."
,,Ja, aber dafür bist du die Mate unseres Alphas und unsere Luna."
Bei den verschiedenen Bezeichnungen, von denen ich keine Ahnung habe, was ich mit ihnen anfangen sollte, brummte mir der Kopf.
Das Mädchen legte den Kopf schief.
,,Und wie es aussieht, hat man dir noch nicht alles über uns erklärt. Wenn du willst, kann ich das gerne übernehmen. Aber damit ich das machen kann, musst du etwas bestellen, denn mein Chef sieht mich schon misstrauisch an und ganz unter uns, er ist ein Geldgeiler Schnösel."
Das letzter flüsterte sie mir leise zu, woraufhin ich lachen musste.
,,Okay. Dann nehme ich einem Kakao und ein Stück Schokotorte."
,,Was, kein Erdbeerkuchen?"
Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf.
,,Nein danke, beim letzten Mal als ich ihn gegessen habe, hat sich ein Blitzschlag durch mich hinweg gezogen. Keine Lust, dass noch was anderes dazu kommt."
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Soul Mates
WerewolfEin Streit und alles steht Kopf. Für das Großstadtmädchen Kara der reinste Albtraum. Nun heißt es Bye bye New York und Hallo Lakes. Das einzige was sich Kara nun wünscht ist das sie in ein paar Monaten zurück nach Hause und ihr Leben wie bisher wei...