Fünf Tage waren vergangen.
In diesen Tagen hatte ich mich in meinem Zimmer verschanzt und redete mit niemanden ein Wort.
Seit dem man mir gesagt hat, dass ich die Seelenverwandte von Ace sein sollte, spielte alles in mir verrückt.
Also bin ich einfach weggerannt und hatte mich in mein Zimmer verzogen.
Daniel hatte zwar öfter versucht Kontakt mit mir zu knüpfen, doch ich lehnte gewissenhaft ab.
Er hatte mich belogen und weiß Gott was er mir noch alles verheimlichte.
Und auch wenn ich eine Menge Fragen hatte, so wollte ich sie mir nicht beantworten lassen.
Dafür war ich noch immer viel zu durchwühlt von dem Ganzen.
Es war auch schon so weit gekommen, dass ich meinen Vater anrief um ihn anzubetteln mich wieder nach Hause zu holen, doch er ging kein einziges Mal ran.
Ich hatte ihm schon zich Nachrichten auf die Mailbox gesprochen und hoffte einfach, dass er sie hören würde und nicht gleich sofort löschte.
Ich seufzte laut und ließ mich auf mein Bett fallen.
Selbst von Eric und Lilly gab es kein Lebenszeichen. Aber die hatten wahrscheinlich einfach nur viel zu viel zu tun.
Es klopfte an der Tür.
,,Kara. Komm, bitte mach endlich die Tür auf. Ich habe dir was zu essen gemacht." Daniels Stimme ertönte durch die Tür.
,,Leg es einfach wieder vor die Tür. Wenn ich Hunger habe, nehme ich es mir schon." sagte ich, wie die letzten beiden Tage auch.
,,Jetzt komm schon Kara. So kann es doch nicht weiter gehen. Lass uns reden. Ich weiß doch, dass du viele Fragen hast. Lass sie mich dir beantworten."
,,Damit du mir noch ein paar Lügen auftischen kannst? Nein, danke."
,,Ich schwöre dir Kara. Ich werde absolut ehrlich zu dir sein und nur die Wahrheit sagen. Aber bitte mach doch endlich diese Tür auf und lass mich dich sehen."
Ein weitere Mal seufzte ich und stand dann von meinem Bett auf.
Ich öffnete die Tür mit dem Schlüssel und sah meinen Onkel dann an.
,,Die Wahrheit?" fragte ich ihn.
,,Nur die Wahrheit."
Ich nickte daraufhin und trat aus meinem Zimmer.
Wir gingen zusammen die Treppen runter und in die Küche und setzten uns an den Tisch.
,,Gut. Dann fang mal an zu erzählen." meinte ich.
,,Willst du nicht Fragen stellen?"
,,Doch schon. Aber vielleicht lässt sich das alles ja beantworten, wenn du mir das ganze erzählst."
Mein Onkel kratzte sich nachdenklich am Nacken.
,,Was ist? Willst du mir also nichts erzählen? Hast du mich reingelegt?" Ich sah ihn wütend an.
,,Nein, so ist das nicht. Nur habe ich nicht das Recht dir alles zu erzählen. Ich kann dir nur ein paar Dinge erzählen. Aber um diese Dinge zu verstehen musst du den Rest verstehen."
,,Aha. Und wer ist der jenige, der mir alles erzählen und erklären kann?" fragte ich nicht gerade begeistert.
,,Ich." Eine raue tiefe Stimme erklang hinter mir und verpasste mir eine Gänsehaut.
Wohl wissend, wer es war drehte ich mich um.
,,Verschwinde!" zischte ich ihn an und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
,,Nein. Und du wirst mir jetzt zuhören." Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich auf den Stuhl.
,,Auf gar keinen Fall werde ich dir zuhören. Du hast sie doch nicht mehr alle. Da verbringe ich lieber weiter meine Zeit in meinem Zimmer." Mit diesen Worten stand ich auf und wollte aus der Küche.
Doch Ace hielt mich am Arm fest und sah mich ernst an.
,,Jetzt mach dich nicht lächerlich, Kara. Du-"
,,Ich mach mich lächerlich? Warst nicht du der jenige, der mich auf die Tanzfläche geholt hast und der ganzen Stadt verkündet hat, dass ich deine Seelenverwandte bin. Was läuft eigentlich in deinem Hirn schief, dass du sowas mit einem Mädchen machst, dass du gerade mal ein paar Tage kennst? Ist das eine Wette oder sowas? Wenn ja, dann lass mich da ab sofort raus. Ich will dich nie wieder sehen."
Wieder versuchte ich meinen Arm aus seinem Griff zu befreien, doch diesen hielt er immer noch fest.
Plötzlich wurde ich von ihm nach hinten geschubst, sodass ich gegen die Wand knallte und er seine beiden Arme rechts und links von meinem Gesicht abstützte.
,,Jetzt hörst du mir mal zu. Du hast keine Ahnung wie ich mich in den letzten Tagen gefühlt habe. Du weißt nicht wie lange ich auf dich gewartet habe und dir ist nicht klar, wie sehr du mich verletzt, wenn du mich ständig abweist." Seine Augen waren starr auf mich gerichtet und sein Atem beschleunigte sich.
,,Wir beide gehören zusammen. Für den Rest unseres Lebens. Und auch wenn du das nicht wahrhaben willst, so stimmt es. Du bist meine Seelenverwandte."
Seine Augen, die eisig blau schimmernden hielten mich wie in einem Bann gefangen. Ich konnte nicht weg sehen, solange er es nicht tat.
,,Aber wie kannst du dir dabei so sicher sein?" fragte ich ihn.
,,Bei unserer ersten Begegnung im Café. Weißt du noch? Du hast es auch gespürt. Dieses Gefühl. Unsere Körper hatten angefangen zu zittern und es war so, als wären wir wie vom Blitz getroffen. Ein Zeichen, dass wir uns gefunden hatten." Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich versteh das alles aber nicht. Warum passiert so etwas? Und wie kann sowas überhaupt möglich sein? Wir kennen uns nicht einmal."
,,Das ist in meiner Welt aber so ziemlich das normalste von allem."
,,In deiner Welt?" Ich sah ihn fragend an.
,,In der Wolfswelt."
Nicht verstehend sah ich ihn an.
,,Ich bin ein Werwolf Kara."

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Soul Mates
Hombres LoboEin Streit und alles steht Kopf. Für das Großstadtmädchen Kara der reinste Albtraum. Nun heißt es Bye bye New York und Hallo Lakes. Das einzige was sich Kara nun wünscht ist das sie in ein paar Monaten zurück nach Hause und ihr Leben wie bisher wei...