Ich hatte mich verlaufen.
Scheiße!
Wie konnte das bloß passieren? Ich bin den gleichen Weg gegangen, den ich mit Jase Richtung Stadt gegangen bin. Nur umgekehrt.
Also wie konnte ich mich bitte verlaufen?
Obwohl...
Vielleicht hatte ich die letzten zwei Male die falsche Abzweigung genommen und bin deswegen nun mitten im Nirgendwo gelandet.
Nicht einmal mein Handy hatte hier draußen Empfang.
,,Man!" Ich kickte verzweifelt einen großen Ast weg und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.
Ich wollte doch nur wieder nach Hause. In mein altes Leben.
Zu meiner besten Freunden und meinen Freund. Ich wollte wieder auf meine Weise frei sein. Vom Kellnern zu Shoppen. Von Übernachtungen bei Lilly bis hin zu den Dates mit Erik.
Selbst die Streiterein mit meinem Dad wollte ich wieder haben.
Alles nur nicht hier bleiben.
Wieso konnte es denn nicht so einfach sein, aus diesem Ort zu verschwinden?
Ich schaute in den Himmel. Nicht mehr lange und es würde die Nacht einbrechen.
Ich hatte zwar keine Angst vor der Dunkelheit, jedoch wohl davor was für Tiere gerne in der Nacht im Wald herum treiben.
Ich musste hier schnellstmöglich raus.
Ich lief weiter und versuchte meine Orientierung zu verstärken, in dem ich versuchte mir Einzelheiten zu merken.
Doch das war leichter gesagt als getan. Alles sah exakt gleich aus.
Und schon trat die Dunkelheit ein.
Meine Beine taten mir weh. Ich hatte keine Kraft mehr.
Ich beschloss mich an einen breiten Baum zu setzten und abzuwarten.
Doch bis zum Baum kam ich nicht. Denn kaum hob ich meine vor Schmerz schreienden Beine stolperte ich über einen mittelgroßen Felsen und fiel hin. Und als mein Kopf einen abgeschnitten Baumstamm knallte sah ich nur noch schwarz.
Ace POV:
Dieses Mädchen war doch verrückt. Welcher Normale Mensch geht einfach in den Wald ohne den Weg den er gehen will zu kennen.
Daniel hatte mir alles erzählt, was Kara ihm gesagt hatte.
Ich verstehe nicht, warum dieses Mädchen mir nicht glaubt.
Spürt sie die Verbindung zwischen uns etwa nicht?
Okay, sie war zwar nur ein Mensch, aber dennoch müsste sie wenigstens die Anziehungskraft spüren, die uns beide immer zusammen bringt.
Die Funken die Sprühen, sobald wir uns in die Augen sehen?
Ich musste sie finden und sie von all dem überzeugen.
Ohne sie kann und will ich nicht mehr leben. Es hat schon lange genug gedauert, bis ich sie endlich gefunden habe.
Und loslassen werde ich sie auf keinen Fall.
Die Dunkelheit trat bald ein und ich musste Kara finden, bevor ihr etwas passiert.
Ich konnte ihren Geruch wahrnehmen und verwandelte mich um schneller ihre Fährte aufnehmen zu können.
Je weiter ich in den Wald ging desto intensiver wurde ihr Geruch.
Bis ich spürte, dass sie in meiner Nähe ist.
Aber wo war sie? Ich konnte sie nicht sehen.
Ich schaute mich um. Weit und breit keine Spur von ihr.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch.
,,H-hilfe... b-bitte. Kann mir jemand helfen." Die Stimme war ganz leise, fast schon ein wispern.
Ich sah mich genauer um und dann sah ich sie.
Kara lag mit geschlossenen Augen auf den Boden. Ihre Schläfe blutete und ihre Atmung war so langsam, dass ich Angst bekam, dass sie stoppen würde.
Schnell lief ich auf sie zu und stupste sie mit meiner Nase an.
Ihre Augen öffneten sich und sie sag mich mit einem undefinierbaren Blick an.
Als würde sie nicht glauben, wer genau vor ihr steht.
,,Bitte... tue mir nichts." flüsterte sie und verlor wieder das Bewusstsein.
Schnell verwandelte ich mich zurück und kniete mich vor ihr hin.
,,Kara, wach auf Kara." Sie reagierte nicht.
Ich legte meine Arme unter ihrem Körper und hob sie hoch.
Ihr Körper war eiskalt.
Schnell lief ich mit ihr in meinen Armen durch den Wald.
Nach einer Weile kam ich dann endlich in Lakes an und brachte sie sofort zu unserem Rudelarzt.
Dieser untersuchte sie und versorgte ihre Platzwunde am Kopf.
Es dauerte ungefähr eine Stunde bis er mit allem fertig war und mir ihrem Zustand berichtete.
Er meinte es wäre nichts schlimmes. Sie hätte sich unterkühlt und eine leichte Gehirnerschütterung durch den Sturz erlitten.
Zum Ende hin sagte er sie könnte sich zu Hause ausruhen.
Erleichtert bedankte ich mich bei ihm und verließ wieder mit Kara in meinem Arm das Krankenhaus.
Ich legte sie auf die Rückbank meines Autos und fuhr mit ihr zu mir nach Hause.
Dort legte ich sie auf mein Bett und zog ihr erst mal ihre dreckigen Klamotten aus, ehe ich ihr ein Shirt von mir überzog.
Es kostete mich pure Selbstbeherschung ihren Körper nicht die ganze Zeit weiter anzufassen.
Ich konnte mir so schon bestimmt morgen von ihr anhören, was für ein Arschloch ich bin, da ich sie einfach auszog.
Aber das war mir im Moment total egal.
Anstarren war jetzt wenigstens erlaubt.
Ich zog mir mein Tshirt über den Kopf und tauschte meine Jeans gegen eine Jogginghose aus und legte mich dann neben ihr auf mein Bett.
Mit der Hand stützte ich meinen Kopf ab und sah die ganze auf ihr wunderschönes Gesicht.
Auf ihre prallen roten Lippen, ihre langen Wimpern und ihre rosigen Wangen.
Ich versuchte mir jede kleinste Einzelheit von ihr zu merken.
Und doch fand ich es nicht genug. Am liebsten würde ich sie berühren.
Aber ich konnte nicht. Nicht solange sie nicht wollte. Und wenn sie schlief würde ich mich auch nicht an ihr ran trauen.
Ich muss ihr vertrauen für mich gewinnen und nicht gleich meinem Wolf das geben, was er seit der ersten Sekunde an, wo wir sie sahen wollte.
Also hieß es abwarten.
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Soul Mates
WerewolfEin Streit und alles steht Kopf. Für das Großstadtmädchen Kara der reinste Albtraum. Nun heißt es Bye bye New York und Hallo Lakes. Das einzige was sich Kara nun wünscht ist das sie in ein paar Monaten zurück nach Hause und ihr Leben wie bisher wei...