24 - take me home tonight

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"I feel a hunger, it's a hunger
That tries to keep a man awake at night
Are you the answer? I shouldn't wonder
When I feel you with my appetite"
eddie money - take me home tonight

*

Das Ritz war ein beeindruckend großes
Gebäude und so nobel, dass Joe begann sich in ihren abgerissenen Klamotten etwas unwohl zu fühlen. Was für das Konzert gut genug war, war hier sicherlich nicht erwünscht. Seufzend schulterte sie ihren Rucksack und ging auf das Gebäude zu. Der Page am Eingang musterte sie pikiert, nickte ihr aber dennoch freundlich zu. Die
Eingangshalle war imposant und reges
Treiben herrschte selbst noch um diese
Uhrzeit. Joe steuerte zielgenau die Fahrstühle an und wunderte sich etwas, dass selbst ein Page im Lift wartete, um die Knöpfe für die Gäste zu drücken. Mit ihr stieg noch ein älteres Paar ein, das Joe abwertend betrachtete und die Nase rümpfte.

"7. Stock." sagte der Mann und rückte von Joe ab, als habe er Angst sie könnte ansteckend sein. Der Page nickte und wandte sich dann zu Joe, um zu erfahren wo sie hin wollte.

"Penthouse." antwortete sie bloß. Der  Page lächelte milde, als die Frau nach Luft schnappte und ihre Augen über Joes Aufzug huschten. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass jemand wie Joe im Penthouse nächtigte.

"Sehr gerne, Miss. Dürfte ich dafür ihre Karte haben? Das muss ich freischalten." Joe zog die schwarze Schlüsselkarte heraus, die alleine durch ihre Farbe das Zimmer signalisierte und reichte sie ihm. Ihr war wohl bewusst,dass er nichts freischalten musste. Er prüfte lediglich ihre Berechtigung. Sie konnte es ihm
nicht einmal übel nehmen. Dieser Ort hier war so fernab von allem, was Joe ihr Leben nannte. Stumm fuhren sie hinauf. Nachdem das Paar den Fahrstuhl verlassen hatte, wandte sich der Page mit einem Schmunzeln auf den Lippen zu ihr um. "Sie sind Josephine Johnson, richtig?" fragte er und sie schluckte verdutzt. Man erkannte sie?

"Nur Joe." antwortete sie.

"Habe ich mir doch gedacht, dass sie es sind. Es passiert nicht oft, dass ein Rockstar wie Mr. Munson bei uns einkehrt." erklärte er.

"Sagen sie..." begann Joe und suchte nach
einem Namensschild an seiner Brust.

"Gabriel." half er ihr.

"Gabriel." beendete sie den Satz lächelnd.

"Habe ich noch die Möglichkeit hier
irgendwo an ein Kleid zu kommen?" fragte sie und zupfte an ihrem ausgewaschen T- Shirt. "Diese Klamotten sind dem Ritz nicht würdig."

"Sie haben Glück. Wenn sie oben sind,
wählen Sie die Kurzwahl 185 und lassen sich eine Auswahl kommen. Sie können per Scheck bezahlen oder es auf die
Hotelrechnung schreiben lassen. Ich glaube kaum, dass Mr. Munson etwas einzuwenden hat." führte er aus.

"Ich zahle selbst, aber danke." lachte sie und nickte ihm zu Abschied zu, als sie den Fahrstuhl verließ.

* ** *

Joe verabschiedete die junge Frau mit den Kleidern mit einem saftigen Trinkgeld. Sie hatte sich für ein schwarzes, eng anliegendes Kleid in Satinoptik entschieden ohne es
anzuprobieren. Dazu nahm sie noch die
passenden High Heels mit mörderisch hohen Absätzen. Sie stand noch im Badezimmer, das so groß war, wie ihr Wohnzimmer und legte frisches Makeup auf, während die Tür zum Penthouse piepte. Eine plötzliche Nervosität durchströmte sie und ließ sie inne halten. Sie hörte Eddies Schritte und dann ein tiefes Seufzen.

"Ich hätte es mir denken können." sagte er resigniert zu sich selbst. Langsam und so leise sie in den High Heels auftreten konnte ging sie zur Tür. "Wie konnte ich so dumm sein zu glauben, dass sie her kommt." Sie beobachtete, wie Eddie mit hängenden Schultern die Stereoanlage anstellte und sich an der Bar einen Whiskey eingoss.

Fight Hell To Hold You [ Eddie Munson | Billy Hargrove ] Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt