21 - breaking the girl

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"She was the girl
Left alone
Feeling the need
To make me her home
I don't know what, when or why
The twilight of love had arrived"
red hot chilli peppers - breaking the girl

*

Joe schloss die Bar wie gewöhnlich um halb 3 und bleib noch eine Zigarettenlänge am Tresen sitzen. Wie hypnotisiert, starrte sie das Telefon an. Ungeduldig trommelte sie mit den Nägeln auf dem alten Holz herum und
wartete darauf, dass es klingelte. Fluchend warf sie dann den Zigarettenstummel in die Spüle. Darum würde sie sich am nächsten Tag kümmern. Eddie hatte sie wieder
eingewickelt. Sie saß hier und wartete auf einen Anruf, der nicht kommen würde. Er war die Droge von der sie nicht loskommen konnte, solange sie auch nur einen Hauch von ihm bekam. Genervt von sich selbst löschte sie das Licht und schloss das Hideout ab.

Während sie sich seufzend dem Gehweg
zuwandte, war es ihr, als hörte sie das Telefon klingen und friemelte sofort den Schlüssel wieder ins Schloss. Joe steckte den Kopf in die Bar und das Telefon klingelte tatsächlich Langsam ging sie wieder hinter den Tresen und starrte es an. Sollte sie dran gehen oder sollte sie einfach nach Hause fahren? Im Grunde wäre sie nämlich schon lange Zuhause. Kurzerhand griff sie dennoch nach dem Hörer und hielt ihn sich ans Ohr.

"Ich dachte schon, ich hätte dich verpasst!" seufzte Eddie theatralisch.

"Hast du auch eigentlich. Ich hab gerade
abgeschlossen." sagte Joe und setzte sich auf die Arbeitsfläche neben der Spüle.

"Das nenne ich perfektes Timing. Dann hätte ich dir durch halb Hawkins hinterher telefonieren müssen und am Ende hätte ich Wayne vielleicht umsonst aus dem Bett geschmissen." plapperte er munter und Joe lächelte.

"Von dem hätte ich mir dann was anhören dürfen." Gemeinsam lachten sie über die Vorstellung und Joe hatte die Standpauke schon vor Augen. "Wie war das Konzert?" fragte sie direkt.

"Der Wahnsinn! Das Stadion war
ausverkauft. Kannst du dir das vorstellen?! Das war richtig geil." Sie lächelte über seine Euphorie und es freute sie wirklich, dass er das Leben führen konnte von dem er immer geträumt hat.

"Freut mich zu hören." sagte sie und meinte es genau so.

"Wie lief es im Hideout?" fragte Eddie und Joe hörte etwas knartzen.

"Ganz okay. So wie immer." sagte sie
ausweichend und zog eine Zigarette hervor.

"Wo schläfst du heute?" fragte Eddie dann und Joe seufzte.

"Zu Hause." Ihre Antwort fiel knapp aus.

"Bist du dir sicher?" hakte er nach.

"Todsicher." bestätigte sie und drehte den Totenkopfring an ihrem Daumen hin und her.

"Hast du Hargrove heute schon gesehen?" wollte Eddie dann wissen.

"Nein, er war die ganze Woche nicht in der Bar."

"Ist das ungewöhnlich?"

"Normalerweise kommt er immer nach der Arbeit vorbei."

"Er weiß, dass er Scheiße gebaut hat." knurrte Eddie. Joe hörte einen lauten Knall. Sie schloss die Augen. Wahrscheinlich hat Eddie irgendwas durch sein Hotelzimmer geschmissen. "Willst du nicht vielleicht doch wieder bei Wayne schlafen?"

"Nein, ich will nach Hause."

"Was ist, wenn ihr wieder streitet? Ich hab dir einen Knutschfleck verpasst..." sagte er gequält. "Das war dumm von mir... Scheiße."

"Halb so wild." sagte Joe und fächelte sich Luft zu, denn die Hitze stieg wieder in ihr auf, weil sie an den Vormittag dachte.

"Joe, er hat dir weh getan, nur weil er dachte, dass wir Zeit miteinander verbringen. Was glaubst du passiert jetzt?" Darüber wollte Joe gar nicht erst nachdenken. Wenn Billy das rausfinden würde, würde sie ihre nächste
Nahtoderfahrung erleben.

Fight Hell To Hold You [ Eddie Munson | Billy Hargrove ] Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt