41 - don't get me wrong

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"Don't get me wrong
If I'm acting so distracted
I'm thinking about the fireworks
That go off when you smile"
the pretenders - don't get me wrong


*

"Aber... musst du echt zwei Wochen weg sein?" fragte Eddie und folgte Joe auf Schritt und Tritt, die geschäftig zwischen Badezimmer und Schlafzimmer hin und her eilte, weil sie immer wieder etwas vergaß. Joe verstaute gerade ihre Haarbürste im Koffer, der auf dem Bett lag, als Eddie sie von hinten umarmte. Lächelnd ließ sie den Kopf zurück auf seine Schulter fallen. "Ich kann meine Termine absagen und mit dir kommen." meinte er leise und küsste sie unterhalb des Ohrs. Sofort breitete sich eine angenehme Gänsehaut von dieser Stelle aus auf ihrem Körper aus.

"Glaubst du wirklich, dass es eine gute Idee wäre, wenn sich der Megastar Eddie  Munson in ranzigen Bars rumtreibt, um sich Provinzbands anzuschauen? Dann riechen sie doch sofort den Braten und gehen mir so richtig auf die Nerven, wie ich es bei Brandon getan habe." sagte sie mit einem leichten Lachen. Eddie brummte nur unzufrieden und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Der Vertrag, um den Joe Brandon gebeten hatte, war direkt am Tag nach ihrem Telefonat ins Penthouse geflattert und sie staunte nicht schlecht über das angepriesene Gehalt und die Boni, die auf sie warteten, wenn sich das Label für eine von ihr vorgeschlagene Band entschied. Sie wäre wahnsinnig dumm gewesen, diesen Vertrag nicht zu unterschreiben. Eddie hatte sich wahnsinnig für sie gefreut und sie hatte ihren neuen Job gebührend und feuchtfröhlich gefeiert. Mehrere Tage. Jetzt war der Zeitpunkt für Joes erste Dienstreise gekommen. Sie hatte eine Liste von kleinen Orten in Indiana abzuklappern und sollte sich Bands ansehen. Zwei Wochen, die sie ohne Eddie verbringen sollte.

"Zwei Wochen sind aber verdammt lang!" jammerte er. "Ich kann nicht fassen, dass Brandon dich so lange weg schickt." Seine Arme schlangen sich fester um ihre Taille. "Wie soll ich die zwei Wochen ohne dich aushalten?"

"Wir telefonieren, okay?" sagte sie und drehte sich zu ihm um. Sie legte ihre Hände an seine Brust und schaute zu ihm auf. Gequält betrachtete er ihr Gesicht.

"Jeden Tag." erwiderte er.

"Jeden Tag." bestätigte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Eddie schob seine Handflächen Joes Rücken herauf und legte sie behutsam an ihre Wangen. Seine Daumen strichen über ihre Wangen.

"Ich vermisse dich jetzt schon." gestand er leise. Joe schaute in ein gequältes Gesicht mit Augen, die so viel Zuneigung ausstrahlten, dass ihr ganz warm wurde. Sie war kurz davor Brandon zu sagen, dass sie nicht fahren würde.

"Was machst du, wenn ihr auf Tour geht?" fragte sie stattdessen neugierig und wollte sich selbst nicht mal ausmalen, wie sie diese bevorstehenden Monate überstehen sollte.

"Du kommst mit. Ist doch klar." antwortete Eddie vollends überzeugt und Joe lachte. "Wirklich, Prinzessin. Ist mir scheißegal, was Brandon in der Zeit mit dir vorhat, aber du kommst mit!" sagte er bestimmt und sie musste grinsen.

"Ich liebe dich, Edward Munson, aber manchmal bist du echt besitzergreifend." sie küsste ihn innig.

"Wie kann ich bei dir nicht besitzergreifend sein? Ich hab dich zu oft in meinem Leben verloren, weil ich ein dummer Idiot war. Das passiert mir nie wieder." hauchte er gegen ihre Lippen und öffnete ihren Mund mit seiner Zunge. Noch nie hatte ein Kuss von ihm so sehr nach Abschied geschmeckt wie dieser.

* ** *

Mit einem tiefen Seufzer schob Joe die Tür ihres Motelzimmers mit dem Fuß zu. Sie stellte die asiatischen Nudeln auf die Kommode neben der Tür und schloss die Tür ab. Sie schaltete das Licht an und setzte sich samt Essen auf das Bett. Automatisch griff sie nach dem Telefon auf dem Nachttisch und wählte Eddies Nummer. Sie schaltete den Fernseher ein und klemmte sich den Hörer zwischen Schulter und Ohr, während sie ihr Abendessen entpackte. Die Band, die sie heute im Orsons begutachtet hatte, war so schlecht gewesen, dass Joe die verschwendete Zeit mit Alkohol wett machte. Sie hatte einen leichten Schwips und freute sich auf ihr Essen und genauso sehr darauf mir Eddie zu reden, doch er nahm nicht ab. Kurzerhand wählte sie die Nummer vom Empfang.

Fight Hell To Hold You [ Eddie Munson | Billy Hargrove ] Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt