Kali:
Cole fuhr sich durch seine Haare und ließ sich an der Bettkante nieder.
"Ich weiß nicht, ob wir darüber jetzt schon reden sollten... Willst du das alles nicht erstmal verarbeiten?", fragte er mich und seufzte einmal. Seine Antwort ließ mich hellhörig werden. So eine ausweichende Antwort würde er doch nicht geben, wenn alles in Ordnung war, oder?
Ich ließ seine Antwort erstmal wirken, denn er hatte irgendwie nicht unrecht. Natürlich, sollte ich die ganze Situation erstmal verarbeiten, aber so würde ich dauerhaft mit der Angst leben, er würde mich heimsuchen. Ich konnte nicht anders, ich musste es einfach wissen und so schüttelte ich leicht den Kopf.
"Bitte Cole, ich muss es wissen. Wie soll ich mich sonst je wieder sicher fühlen?", fragte ich ihn. Wieder atmete er tief durch, nickte aber, als könne er mich verstehen.
"Als wir das Angels stürmten, hat einer meiner Männer Jackson erwischt. Erst dachten wir sein Herz wurde getroffen, doch Rider hatte sein Herz knapp verfehlt. Vor Ort wurde er dann von den Sani's verarztet und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Auf Grund deiner Vorgeschichte mit ihm, konnten wir aber verhindern, dass er auch in diesem Krankenhaus ist, somit musst du dir keine Sorgen machen. Da die Kugel noch in seiner Schulter steckte, musste sie operativ entfernt werden. Es war keine große OP, aber anders wären die Ärzte nicht hingekommen. Den Letzten Stand der Dinge den ich weiß, ist dass er wohl aufgewacht sein muss, aber definitiv muss er zu seiner Genesung weiterhin im Krankenhaus bleiben. Polizei ist bei ihm 24/7 vor Ort und er wurde mit Handschellen am Krankenhausbett fixiert. Sobald er wieder gesund ist, wird er in Untersuchungshaft genommen. Das Gerichtsverfahren gegen ihn wurde auch schon eingeleitet. Um deine Frage zu beantworten, du bist in Sicherheit", erklärte mir Cole und ich nickte fast durchgehend um ihm zu signalisieren, dass ich ihm zuhörte.
Nachdem er geendet hatte, blieb ich still. Ich versuchte das Gehörte zu verarbeiten und mir klar zu machen, dass das Bedeuten würde, dass ich keine Angst mehr haben musste. Ich war endlich aus diesem Job draußen, dass wovon ich jede Nacht träumte, war endlich wahr geworden. Konnte das wirklich möglich sein?
Doch all das würde auch bedeuten, dass ich mir einen neuen Job suchen musste. Ich musste neue Bewerbungen schreiben, ich musste meinen Tagesplan ändern. Es würde sich alles ändern.
Wie würde das alles nur werden? Wie sollte ich das alles hinbekommen?
Ohne dagegen anzukommen, sammelten sich die Tränen in meinen Augen. Ich wusste gar nicht, wieso ich das Bedürfnis hatte zu weinen, es kam einfach so plötzlich. Auch Cole schien kurzzeitig überrascht, nahm mich jedoch im selben Moment in den Arm. Liebevoll streichelte er mich und hielt mich fest, während all die Angst und all die Sorge in Form von Tränen aus mir floss. Es tat gut, all das rauszulassen und ich hoffte einfach nur, dass mich Jackson nie wieder einholen wird.
Mit der Erleichterung kam aber auch die eben beschriebene Angst. Veränderungen waren wahnsinnig schwierig für mich und ich musste nun erneut meinen Platz in dieser Welt finden. Ich musste mir einen geregelten Tagesablauf schaffen und mir einen richtigen Job besorgen. Würde ich das alles hinbekommen? Und wie würde ich verhindern sollen, nicht wieder an einen Chef wie Jackson zu gelangen? Konnte ich das überhaupt verhindern?
„Sprich mit mir, Baby. Was ist denn los? Wieso weinst du?", fragte mich Cole und drückte mich liebevoll an sich. Leicht stöhnte ich vor Schmerz, weswegen er mich entschuldigend ansah und wieder etwas lockerer hielt. Ich trocknete meine Tränen und versuchte so gut ich konnte Cole meine Sorgen zu erklären.
„Ich würde sagen, wir gehen Schritt für Schritt. Es ist kein Wunder, wenn du das Gefühl hast, dir würde das alles über den Kopf wachsen. Du konzentrierst dich erstmal körperlich hier gesund zu werden, anschließend werden wir nach einer Therapeutin schauen um dein Erlebtes verarbeiten zu können. Und danach oder nebenbei werden wir einen kleinen Job für dich besorgen. Übergangsweise gibt es auch staatliche Hilfen, auf die man zurück greifen kann. Wenn du dir bzgl. der Unternehmen unsicher bist, kann ich dir bestimmt helfen und im Notfall kannst du mich jeder Zeit anrufen, wenn du das Gefühl hast, dass dein Gegenüber dir etwas anhaben will. Ich hab schonmal ein Unternehmen für dich gestürmt, dass krieg ich auch ein zweites Mal hin", grinste er mich an, weswegen ich mich dankbar an ihn kuschelte und ihn vorsichtig drückte.
„Danke, mein hotter Superman", grinste ich ihn an und spielte natürlich auf den Namen an, wie er sich in meinem Handy eingespeichert hatte.
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Huhu,
Ich melde mich auch mal wieder... entschuldigt bitte, dass so ewig nichts kam.So eine Traumaaufarbeitung, wie ich sie zur Zeit durchmache ist echt nicht ohne, noch dazu da mein restliches Leben zur Zeit generell etwas aus den Fugen geraten ist.
Ich hoffe, ich werde bald weiterschreiben, ich kann aber nichts versprechen.
Sobald es geht, melde ich mich wieder bei euch.
Über ein ✨️-chen würde ich mich sehr freuen!Lg LeV.
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„Money Girl"
Teen FictionKali lebt ein Leben hinter einer Maske. Tagsüber ist sie die typische, süße Unistudentin, doch Nachts geht sie ihrer Arbeit nach. Sie arbeitet als „Tänzerin" in einer Stripbar, doch gewollt ist hier gar nichts mehr. Sie wollte schon lange damit au...