Kali P.o.V:
Meine Augen wechselten immer wieder zwischen dem Handytimer und Cole hin und her. Ich konnte es nicht glauben. Es waren gerade mal 8 Sekunden gewesen. Ich konnte mich nicht mal 8 Sekunden anfassen lassen.
Mein Herz schlug immer noch als wäre ich einen Marathon gelaufen und mein Atem machte gleich mit. Ich wollte irgendetwas sagen, doch ich konnte nicht. Ich konnte einfach nicht. In meinem Kopf war so ein Chaos und doch fand ich kein einzigen Gedanken.
"Aber...", fing ich an doch meine Stimme brach. Cole musterte mich verwirrt und ich glaube auch ein wenig besorgt.
"Aber.. Ich... Ich wurde nicht... nicht... ver.. vergewaltigt", beendete ich diesmal meinen Satz und sah auf den Timer zurück, bevor ich den Blick senkte."Du kannst mir davon erzählen, dann können wir darüber reden ob du jetzt vergewaltigt worden bist oder nicht", meinte Cole und steckte sein Handy wieder weg. Er wirkte dabei so vorsichtig, fast als hätte er Angst, dass mich seine Bewegungen verschrecken.
"Nein. Nein.. Ich kann nicht.. darüber reden", fing ich an und sah ihm in die Augen. Ich fühlte mich so schwach und so erniedrigt.
Cole rutschte näher, während ich jede seiner Bewegungen beobachtete.
"Okay.. dann halt anders", fing er an und unterbrach sich kurz, "Du sagst du wurdest nicht vergewaltigt?", fragte er nach und ich nickte, "gab es während ihr euch näher gekommen seid einen Augenblick an dem du das nicht mehr wolltest?", fragte er mich und ich schwieg anfangs.
Ich hatte keine Chance gegen ihn. Es war als wusste er was mir wiederfahren war. Es war als wollte er nur das ich es zu gab.
"Ja...", flüsterte ich und ignorierte die Tatsache, dass ich jetzt doch mit Cole darüber sprach. Aber er würde nicht aufhören, bis er seine Antworten hatte.
"Hast du gesagt, dass du es nicht mehr willst?", fragte er nach und ich merkte wie meine Wangen rot wurden. Es war mir etwas unangenehm darüber zu reden.
"So halb...", meinte ich und sah aus seinen Augen weg. Es war viel zu peinlich. Ich hasste es allein schon Wörter in den Mund zu nehmen, die nur ansatzweiße mit dem Thema Sex in Verbindung stehen und ich konnte mir besseres vorstellen, als jetzt mit Cole darüber zu reden.
Ich erkannte wie Cole leicht lächelte auf Grund meiner Reaktion, doch er sprach mich zum Glück nicht drauf an.
"Was heißt 'so halb'?", fragte er wieder nach und sah mir in meine Augen. Es war als hielt er meinen Blick gefangen. Seine Augen bohrten sich in meine und hielten für einen Moment die Welt an. Sie strahlten nämlich so viel Ruhe und Sicherheit aus und es veranlasste, dass ich mich ein wenig entspannte.
"Ich habe seinen Namen gesagt und das nicht gerade erfreut, in der Hoffnung seine Aufmerksamkeit zu bekommen", antwortete ich ihm ehrlich.
Mir fiel ein wie der erste Teil meines Satzes klang, woraufhin mir nur noch mehr die Röte in die Wangen schoss, bevor ich den Blick senkte.Wieso dachte ich jetzt daran?
"Das bedeutet aber, dass du gezeigt hast, dass du nicht mehr willst und somit ist es leider eine Vergewaltigung...", flüsterte er, als hätte er Angst das mich seine Worte nur noch mehr aus der Bahn brachten.
Ich selbst fühlte mich auch so, aber ich konnte es mir aus einem Grund nicht eingestehen. Es war anders als in all diesen Filmen gewesen. Es hatte sich nicht in irgendeiner Seitenstraße abgespielt. Es war nicht mitten in der Nacht, im dunklen, in einem viertel in dem kein Mädchen allein hingehen sollte.Nein, stattdessen war es bei ihm zuhause gewesen. Er hatte meine Situation, dass mich seine Nähe gut fühlen ließ, ausgenutzt.
Er hatte meine Angst vor meinem Chef und vor den Zimmern ausgenutzt nur um dann hinterlistig mich zu vergewaltigen.
Erneut merkte ich die Tränen in meinen Augen, doch ich verbot es mir jetzt zu weinen."Bitte erzähl niemanden davon", meinte ich uns sah jetzt zu Cole, welcher mich überrascht ansah.
"Natürlich nicht! Das ist ein Thema über das macht man keine Scherze!", meinte er fast schon enttäuscht. Ich nickte und legte ihm kurz die Hand auf den Oberschenkel als Entschuldigung. Ich wollte ihn nicht kränken, aber so gut kannten wir uns jetzt auch wieder nicht.
In dem Moment in dem er aufsah, zog ich meine Hand wieder weg.Sein Blick ruhte auf mir, während ich wieder wegsah. Ich konnte einfach nicht.
"Was hältst du davon, wenn wir uns auf die Couch chillen und einen Film sehen. Ich würde einen Horrorfilm empfehlen, denn da kann man sich sicher sein, dass es nicht um geschnulze geht", grinste er mich an.
Ich würde dem gern zustimmen, aber leider fürchtete ich mich zu schnell um den zu zustimmen, weswegen ich nur den Kopf schüttelte.
"Warum? Selbst in den meisten Aktionfilmen kommt irgendwas mit Liebe vor. Das passiert uns bei Horrorfilmen nicht", meinte er.
"Nein... lass uns was anderes sehen", meinte ich nicht gerade überzeugt, während meine Wangen erröteten.
"Ich würde dich auch beschützen", gab Cole selbstsicher von sich und spannte vor mir seine Arme an und baute sich im Sitzen auf. Seine Schultern wurden breiter und spannten sich an, genauso wie seine Brust- und Oberarmmuskeln.
Ich konnte nichts dagegen tun das mein Blick automatisch darauf fiel, bevor ich schnell mit erhitzten Wangen wegsah und trotzdem begann ich über sein albernes Verhalten zu lachen."Also doch ein Horrorfilm, danke für deine Zustimmung. Gut das wir das jetzt geklärt hätten", meinte er belustigt, griff nach der Fernbedienung und da die Vikingsfolge eh beendet war, war er gerade dabei einen Horrorfilm auszuwählen.
"Cole nicht", meinte ich, konnte über sein Verhalten aber nur Schmunzeln, weswegen er mich nicht ernst nahm.
"Cole, ich will keinen sehen!", meinte ich jetzt mit Nachdruck, rutschte näher, stützte mein Arm auf seinen Oberschenkel und versuchte an die Fernbedienung zu kommen, welche er jetzt hinter sich hielt.
Er drehte sein Gesicht zu mir und ich sah ebenfalls zu ihm. Unsere Nasen waren nur noch ein paar Millimeter davon entfernt sich zu berühren. Meine Augen sahen unsicher in seine, welche so selbstbewusst und trotzdem entspannt wirkte und ich drohte darin zu verlieren.
Als mir bewusst wurde wie nah wir uns doch waren, hatte ich schnell den Blick gesenkt, doch es machte nichts besser, denn meine Hand die auf seinem Oberschenkel stützte, lag wirklich schon sehr weit oben am Oberschenkel.
Ich glaub so schnell habe ich noch nie Abstand zwischen mir und einen Menschen gebracht.
"Tut... tut mir leid..", brachte ich unsicher heraus.
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Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)
Noch einen schönen Sonntagabend :)
Lg LeV.
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„Money Girl"
Teen FictionKali lebt ein Leben hinter einer Maske. Tagsüber ist sie die typische, süße Unistudentin, doch Nachts geht sie ihrer Arbeit nach. Sie arbeitet als „Tänzerin" in einer Stripbar, doch gewollt ist hier gar nichts mehr. Sie wollte schon lange damit au...