Kapitel 2

789 22 3
                                    

Die Tür krachte, nachdem Malakai sie zuschlug und zu seinem Motorrad eilte. Er kannte die Adresse bereits, da er Ace ein paar Mal Zuhaus besucht hatte, um ihm den Verband zu wechseln oder um ihm Medikamente gegen die Schmerzen zu bringen. Aber auch um einiges von Weston vorbeizubringen, wenn dieser mal wieder etwas liegen gelassen hatte, wenn Kai und er unterwegs waren. Manchmal waren sie auch mit Blade zu dritt draußen und wenn Weston mal wieder zu viel getrunken hatte, nahm Kai die beiden auf seinem Motorrad mit und setzte sie vor ihrem Haus ab. Er hatte sich die Strecke gut gemerkt und die Namen der Straße und Hausnummer notfalls ebenfalls im Kopf.
"Kai!!!" Hörte er noch einmal hinter sich, als er gerade aufs Motorrad stieg. Er schaute noch einmal in die Augen seines Vaters, der ihm bis nach draußen gefolgt war. Nun hätte er eigentlich fahren können und den Drohungen und kommenden Bestrafungen seines Vaters aus dem Weg gehen, aber er wollte hören, welche Dinge er nun von Tucker gegen den Kopf geworfen bekam.
Der Alpha, der vor der Tür des Hauses stand, schien zu seufzen. Er schloss eine Augen kurz und schüttelte den Kopf.
"Du bist so verdammt stur und dickköpfig!" Knurrte er ihn an und ging auf Malakai zu, der überrascht war, dass er nicht schon etwas wie Hausarrest angedroht bekommen hatte.
"Tja. Das habe ich von meinem Vater geerbt." Gab er von sich, während er nach unten sah, um zu schauen, was der andere Alpha dort in der Hand hielt. Es war eine Packung Taschentücher, die er in Malakais Jackentasche steckte.
"Hier. Sag Ace, dass ich ihm das noch schulde." Gab er von sich, eh er den dunkelbraun- haarigen Alpha doch tatsächlich losließ, um ihn fahren zu lassen. Kais Augenbrauen krümmten sich nach unten. War das grade wirklich passiert? Hatte sein Vater nachgegeben? Er?? Die Erstauntheit war Kais Gesicht eindeutig nachzuweisen. Er schaute seinen Vater aus fragenden und überraschten Augen an, während dieser gerade dabei war, sich von ihm zu entfernen. Wunder konnten also doch noch passieren und Tucker war sich ganz bewusst, dass Kai genau soetwas nun denken könnte.
"Nun fahr' schon! Blade braucht dich jetzt." Sagte er noch, eh er sich umdrehte und Kai in Ruhe ließ. Bevor dieser aber nun losfuhr, schaute er auf seine Jackentasche. Und nun wunderte er sich doch noch: Warum schuldete sein Vater Ace eine Packung Taschentücher und nicht soetwas, wie Geld oder andere Dinge? Eine Packung Taschentücher schuldete doch niemand jemandem. War das eine Art Andeutung für den anderen Familienvater aus ihrer Vergangenheit?
Kai begann den Kopf zu schütteln. Dass sein Vater wirklich aufgegeben hatte, war bereits Wunder genug für einen Tag. Mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht ließ er den Motor schnurren und stieg mit den Füßen auf. Er fuhr los, mit einem leicht mulmigen Gefühl im Magen. Im Moment hatte er noch keine Ahnung, wie es im Moment mit Blade aussah. Ob sie sich auf ihrem Bett krümmte vor Kummer oder ob sie es ganz gut wegsteckte... im Moment wusste er nur eins: er wollte sich bei ihr und der ganzen Familie für Clyde entschuldigen. Und das war ja auch bitter nötig. Was zur Hölle sich der Beta dabei gedacht hatte, konnte sich Malakai noch immer nicht erklären. Diese Alpha- Dame war so liebenswürdig und süß zu ihm gewesen. Hätte Kai nur einen einzigen Partner, der halb so süß zu ihm gewesen wäre, wie Blade es zu seinem Bruder war, dann hätte er diesem sehr wahrscheinlich einen Heiratsantrag gemacht. Und das nach den ersten 2 Wochen. Aber Clyde...? Wie konnte er sie nur so eiskalt sitzen lassen? Empfand er denn gar keinen Scham? Keine Reue? Was für eine Art Mensch war dieser Kerl eigentlich?! Und wie konnten er und Kai bitte aus derselben Mutter kommen?? So grundverschieden konnten doch keine Geschwister sein... aber irgendwie waren sie es. Auch wenn sich Kai schon oft gefragt hat, ob Clyde nicht adoptiert war. Aber das konnte leider nicht sein. Es gab Bilder von ihm als Baby, wo er auf Blairs Arm lag und sein Vater den kleinen Kai auf seinen Armen hielt, während dieser sich damals neugierig das Baby angesehen hatte. Was damals das erste Wort war, das er zu seinem ersten Geschwisterchen gesagt hatte, erklärte vielleicht, dass sie beide sich gegenseitig hassten. Denn sein erstes Wort an sein kleines Brüderchen war "hässlich... es sieht komisch aus." Gut. Als er das zu ihm gesagt hatte, war der Neugeborene gerade einmal eine Stunde alt. Zu diesem Zeitpunkt sind eigentlich alle Babys ein wenig knitterig. Aber ihm ist das eben erst damals klar geworden. Später, als sich die Augen des Kleinen geöffnet hatten und er ein wenig mehr wie ein Mensch aussah, fand sein älterer Bruder ihn zwar nicht mehr SO hässlich, aber dafür nervig. Ständig war er am schreien und Kai wollte einfach nur noch, dass es endlich wieder leise wurde. Um ehrlich zu sein, wünschte er sich dies noch heute. Vor allem, wenn wieder etwas passierte, wie mit Blade. Denn ja. Es war nicht der einzige Fall. Auch hatte er mit ein paar Mädchen eine Freundschaft+ angefangen und sie abblitzen lassen, sobald sie ihm ihre eigentliche Liebe gestanden hatten. Eine echte Beziehung mit echten Gefühlen hatte er bislang nur einmal gehabt. Mit Alicia. Alicia war eine bezaubernde kleine Omega- Dame, die ungefähr 8 Monate mit Clyde zusammen war. Er hatte sie wirklich geliebt. Das hatte man ihm angesehen. Und das war auch das erste Mal, dass er gar nicht mal SO unverträglich mit seinem Bruder war. Ein Grund dafür war vielleicht, dass er ständig bei ihr war. Aber sie hatte auch einen verdammt guten Einfluss auf ihn. Nur leider hat diese Beziehung nicht länger gehalten. Sie hatte Schluss gemacht. Clyde hatte sich einfach zu viel geleistet. Auf der einen Seite behandelte er seine Freundin wie einen Engel, auf der anderen war er dabei, anderen Mädchen hinterherzugaffen oder ihre Nummern zu bekommen. Er meinte dabei zu Alicia ständig, dass er mit diesen Nummern nichts anstellen würde und sie vertraute ihm. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem es einfach zu viele Nummern wurden. Sie brach mit ihm komplett den Kontakt ab und entfernte sich sowohl von ihm, als auch von der gesamten Familie. Es war zwar so, dass Clyde wirklich nichts mit den Nummern anstellte, aber dennoch war es ihr irgendwann einfach zu viel.

He fucks my brain- Alpha x Alpha bl story by Rockostic Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt