16:30 Uhr. Zu dieser Zeit wurde Kai von Ace ins Titan- Anwesen eingeladen. Scheinbar wollte er endlich reinen Tisch machen und Kai erklären, was wirklich vorgefallen war, als Tucker sich dazu entschied, Ace als Mörder zu betrachten. Kai war sehr gespannt, was Ace ihm erzählen wird. Er glaubte wirklich nicht, dass der ältere Alpha irgendetwas mit einem Mord zu tun hatte, doch glaubte er auch nicht, dass er gar nichts damit zutun hatte. Wirklich wissen, würde er es, wenn er angekommen war. Im Moment war es 16:17 Uhr und Kai saß auf seinem Motorrad. Mal wieder auf dem Weg zu seinem üblichen Ziel: Zum Titan Anwesen. Und er war mal wieder aufgeregt, wie an dem Tag, als er zum ersten Mal zu Ace kam, um ihn deswegen zu befragen. Und jetzt würde er die Wahrheit erfahren. Ob er aber dafür bereit war? Vielleicht würde er die Wahrheit ja auch gar nicht verkraften... aber wenn es Ace entlasten würde? Dann musste er es doch erfahren. Kai nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen. Er sah zu, wie die Streifen auf der Straße mit jedem Meter unter seinem Motorrad verschwanden und sah ab und zu nach oben, um sicherzugehen, dass ihm nichts vor die Reifen lief und er den richtigen Weg fuhr, keine Ausfahrt verpasste und in die richtigen einbog. Die Umgebung, in der er fuhr, hatte etwas beruhigendes. Die Straße war rings um von Wald begeben, jedoch nicht von Bäumen und Sträuchern beschattet. Das grau des Asphalts passte kaum zum grün und braun der Bäume und Sträucher um sich herum, doch gab all dem hier den perfekten Hauch von Natur. Die Leitpfosten waren so ziemlich das einzige, was nicht zur Natur zu gehören schien. Das Motorengeräusch ratterte stätig und gaben der Natur den letzten Hauch des Menschengemachten. Dies machte ihm bewusst, dass er zu all dem hier nicht gehörte. Er gehörte zur Zivilisation. Zur Gesellschaft, die die Schönheit solcher Wälder zunichte machte. Daran zu denken hatte etwas schmerzhaftes, doch gleichzeitig bereitete es ihn darauf vor, zu hören, was er nun bald hören wird. Es machte ihm bewusst, dass fast seine ganze Rasse kaum besser war, als die Anschuldigungen, die auf dem Familienvater lagen. Mittlerweile glaubte er allerdings ebenfalls nicht daran, was sein eigener Vater ihm sagte. Auch wenn es selbstsicher klang, wie entschlossen Tucker über den Anderen gesprochen hatte, bevor Kai losgefahren war. Auf die Aussage, dass er sich nun von Ace die Wahrheit abholen würde, meinte er nämlich nur, dass er danach am besten sofort wieder zurückkommen sollte. Er schien wirklich überzeugt zu sein, dass seine Anschuldigungen stimmten. Und schien auch zu fürchten, dass sein Sohn ebenso wie sein Boss umgebracht würde. Dass Ace ein Mörder war, war für ihn scheinbar nicht ausschließbar. Was war damals nur passiert?
Eben dies würde Kai nun herausfinden, denn er stand nun vor dem Haus der Titans und hielt seinen behandschuhten Finger vor die Klingel. Ein Zögern durchfuhr ihn dabei. Wenn er jetzt klingelte, gab es kein Zurück. Und wenn er jetzt umkehrte, würde er es nicht erfahren. Die Optionen waren begrenzt, aber es war Kai klar, welche er nehmen wird.
Sein Finger gleitete zur Klingel und betätigte sie mit leichtem Druck. Er hörte das unverkennbare Klingeln durch das offen stehende Fenster und atmete noch einmal tief durch. Er hatte echt Angst. Was würde er machen, wenn sich Tuckers Worte als wahr herausstellten? Würde er die Polizei holen? Aber was würde das dann für Blade bedeuten? Für Weston und für Bajarka? Würden sie ihn hassen? Aber was, wenn Kais Gefühl stimmte, dass Ace kein Mörder war und eigentlich komplett unschuldig? Würde er seinen Vater dafür hassen, Ace verurteilt zu haben? Konnte er das überhaupt...?
Kai hörte nun das Klicken des sich öffnenden Schlosses der Tür. Jetzt gab es wirklich kein Zurück mehr. Die Tür öffnete sich langsam und leise. So kannte er es eigentlich gar nicht. Ace öffnete ihm die Tür normalerweise direkt, aber heute schaute er vorsichtig durch den geöffneten Spalt der Tür hervor und beobachtete Kai. Nun, da dieser das Gesicht des Mannes in der Tür sah, konnte er auch erkennen, warum plötzlich diese Verhaltensänderung in dem Familienvater aufkam: Er war es gar nicht. Es war Bajarka.
"Bajarka?" Fragte Kai verwirrt, denn er hatte eigentlich gehofft, mit Ace alleine sprechen zu können. Im Eingang hatte Kai das Auto von Weston jedenfalls nicht gesehen und von Blade wusste er, dass sie bereits auf der Arbeit war. Aber Bajarka hatte von Außen keinerlei Spuren hinterlassen, die auf seine Anwesenheit hindeuteten. Doch trotzdem stand er nun vor ihm und schnaufte ihn sympathielos an.
"Da bist du ja endlich. Komm rein. Ace ist in der Stube." Wie kalt konnte man jemanden nur begrüßen. Die Aura dieses Mannes war wie am ersten Tag, als sich die beiden kennengelernt hatten, dunkel. Grau, fast schwarz. Voll negativen Gefühlen und mit riesiger Abneigung. Aber auch weniger Abneigung, als damals. Heute kannten sich die beiden glücklicherweise und Bajarka konnte Kai, rein augenscheinlich, besser leiden, als damals. Doch trotzdem blieb die Frage: Was machte er eigentlich hier? Wieso war er anwesend? Nicht, dass es Kai irgendwie stören würde, aber er fragte sich dennoch, wieso er bei diesem Gespräch dabei sein würde. Doch bevor ihm wieder die verrücktesten Ideen dazu einfielen, schüttelte er leicht den Kopf und trat hinter Bajarka ein. Erst hoffte er, dass der Größere geradeaus weitergehen würde, um nicht mit ihm in das Wohnzimmer abzubiegen und stattdessen auf geradem Weg in die Schlafräume zu gehen, wo vielleicht auch sein eigenes Zimmer war, doch er kam mit ihm ins Wohnzimmer und war wohl doch beim Gespräch dabei. Verdammt, nun kamen Kai doch Ideen in den Sinn, wieso Bajarka dabei war. Vielleicht um Kai festzuhalten, während Ace ihm mit einem Messer... nein! Stopp. Er wollte solche Gedanken nicht an sich lassen. Das war absurd. Überholt. Falsch. Das würde Ace niemals tun. Bajarka vielleicht, aber nicht er.
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He fucks my brain- Alpha x Alpha bl story by Rockostic
FantasyMalakai Knox lebt mit seiner Familie, bestehend aus seinem Bruder, seinem Vater, seiner Mutter und ihm, als zweiter Alpha der Familie, in einem Haus. Von seinem Vater hatte er sein Geschlecht vererbt bekommen und zog somit manchen neidischen Blick s...