Kapitel 20

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Arrow Titan16

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Arrow Titan
16. Februar
Sterbensalter: 41 Jahre
1,98 Meter
Männlicher Alpha
Ace's verstorbener Ehemann und Bajarkas Vater

Als es an der Tür klingelte, wurden sowohl Ace, als auch seine Kinder hellhörig. Mittlerweile waren Blade und Weston von der Arbeit wiedergekommen und leisteten nun ihrem Vater und Bruder Gesellschaft. Gesellschaft, die beide, insbesondere Ace, gut gebrauchen konnten. Beide waren nach diesem Gespräch mit Kai gespannt auf die Reaktion von Tucker, wenn er diese Geschichte hörte, waren aber beide gleichzeitig völlig am Ende und brauchten eine Pause davon, jetzt wieder so intensiv an Arrow gedacht zu haben.
Ace wurde ein wenig unruhig, als er sah, dass es Tucker war, der an der Tür stand. Erneut kam alles wieder hoch. Die ganze Verzweiflung der letzten Jahre, als er sich nicht mehr an Tucker wenden konnte, kam ihm die Kehle hinauf und schnürte sie zu. Er atmete schwer und krallte sich förmlich in den Sessel, in dem er wieder saß. Aufregung kam in ihm auf. Sein Kopf blieb pessimistisch. Dass Tucker ihm nicht glaubte, dass er ihm erneute Vorwürfe machte, dass er mit Malakai dort draußen stand und ihn umgestimmt bekommen hatte...
Das einzige, was ihm Mut gab, die Tür nicht geschlossen zu halten, waren seine 3 furchtlosen Kinder, die bereit dazu aussahen, ihren Vater mit allen Mitteln zu verteidigen. Und bei Gott, das würden sie. Alle drei. Egal ob nur gegen Malakais Vater oder auch gegen Malakai. Vor allem natürlich Bajarka war bereit dazu.
Blade allerdings würde zögern, wenn es dazu kommen sollte, dass Malakai ebenfalls dabei war und gegen ihren Vater stand. Doch, um zu unterstreichen, wie bereit sie war, ging sie als Erste an die Tür. Weston folgte ihr dicht auf und somit gingen sie beide an die Tür, während Bajarka neben seinem Vater saß und stumm eben diese Tür beobachtete, zusammen mit dem Mann, der davor stand, welchen er vor dem Fenster stehend sah. Jedoch machte er sich, anders als seine Geschwister, nicht die Mühe, aufzustehen. Er wusste genau, dass Tucker nicht gekommen war, um Ace zu beschuldigen oder zu beschimpfen. Und dies vermittelte er auch seinem aufgeregten Vater, indem er ihn ruhig ansah und ihm die Hand streichelte.
"Er hat's verstanden." Sagte er nun auch einmal verbal zu Ace, welcher nervös auf den Tisch vor sich starrte, bevor er die Reaktion seines Sohnes wahrnahm und nun diesen ansah.
"Meinst du...?" Fragte er skeptisch. Noch einmal in diese ekelerregten Augen sehen wollte der alleinerziehende Familienvater sicher nicht. Es hatte ihm schon bei den letzten Malen den Rest gegeben, dass er sich nicht an seinen damals noch besten Freund wenden konnte. Dass er mit dem Wissen leben musste, dass er eine ganze Firma pleite gehen lassen hatte und über 30 Mitarbeitern den Job genommen hatte... dabei konnte er doch gar nichts dafür. Aber trotzdem hatten seine ehemaligen Mitarbeiter, vorallem natürlich Tucker, bitterlich gehasst und er musste es hinnehmen. Musste trotzdem den Haushalt führen, das Essen kochen, die Launen seiner Kinder ertragen, diese trösten, wenn es ihnen schlecht wegen ihres verlorenen Vaters waren und musste seine eigenen Gefühle davei komplett herunterschlucken, bis sich die drei dann schließlich zu solchen großartigen Menschen entwickelt hatten, die mit vollster Dankbarkeit ihrem Vater unter die Arme griffen.
Bajarka nickte, und sofort ging ihm das Herz auf. Von dieser ganzen Familie war Bajarka eigentlich derjenige gewesen, der am meisten hätte bedauert werden müssen. Um den man sich hätte kümmern sollen- das hatte Ace natürlich auch- aber stattdessen wurde Bajarka zu dem, der in diesem Haus am meisten den fehlenden Platz von Arrow einnahm. Ace lächelte voller Dankbarkeit und nahm die Hand seines Sohnes fest in die eigene und küsste sie sanft.
"Ich bin so froh, solche Kinder, wie euch zu haben..." Murmelte er und erneut wären ihm fast die Tränen gekommen, hätte Bajarka daraufhin nicht den Arm um seine Schulter gelegt und ihn hochgezogen.
"Jetz komm. Hol' dir deinen besten Freund zurück." Bewegte der Alpha seinen Vater, sowohl seelisch als auch körperlich. Er half ihm vom Sofa runter und drängte ihn regelrecht zur Tür, als könnte er es gar nicht abwarten. Gegenteilig zu seinem Vater, der die Augen weitete und eigentlich jetzt rückstoßen wollte, aber es war zu spät. Er war in Tuckers Sichtfeld und von ihm angesehen. Allerdings wurde Bajarka dabei von Ace' recht breiten Schultern und der Tatsache, dass er sich hinter diesem etwas duckte, recht gut versteckt, sodass Tucker gar nicht bemerkte, dass er hinter ihm war.
Sofort wurde der Mund des Grauhaarigen trocken. Nach all der Zeit sah er endlich wieder in das Gesicht des Mannes, der ihm einmal die beste Freundschaft gegeben hatte, die ein Mensch sich nur wünschen könnte, und es machte ihn krank, dass er dabei an nichts positives denken konnte. Worte hallten in seinem Kopf. Wütende, böse Worte und er erinnerte sich an eine Vase, die haarscharf an ihm vorbeiflog, während sein Inneres weinte, er äußerlich allerdings nichts als Schock im Gesicht stehen hatte. Dieser Schock, den er damals im Gesicht hatte, zeigte sich jetzt wohl genauso, denn Tucker wurde plötzlich mitleidig, als er seinen ehemals besten Freund sah.
"... hallo, Ace..." Begann er nach einer langen Pause und in einem peinlich berührten Tonfall zu reden. Nachdem er gerade von Weston und Blade mit fast schon missbilligenden Blicken und Worten konfrontiert wurde, war er nur noch nervöser, mit Ace zu sprechen. Der Blick von ganz besonders der Alphadame hing ihm im Nacken, wie die Hitze von Sonnenstrahlen in der Sahara.
"... hallo." War alles, was Ace dann hervorbrachte, eh er zum schlucken ansetzte, aber vorher seinen Sohn und seine Tochter beiseite schickte, um Tucker anzubieten, hineinzukommen. Dies tat Tucker nach einem kurzen Zögern.
"Danke..." Bedankte er sich kurz bei Ace dafür. Eigentlich dafür, dass er ihn nicht schon lange vom Grundstück verwiesen hatte, aber offiziell dafür, dass er ihn hereinließ.
Obwohl Blade jetzt nicht mehr den Blick auf den fremden Familienvater gerichtet hielt, fühlte sich Tucker dennoch beobachtet und ein wenig eingeengt in diesem Raum. Sein Blick hielt Ausschau nach dem Grund dafür und fanden ihn schnell. Er stand direkt neben ihm an der Wand gelehnt.
"Hallo, Bajarka..." Murmelte er dem Mann zu, den er eigentlich zurechtstutzen wollte dafür, dass er seinen Sohn bedrohte. Jetzt, wo er diesen Alpha sah und seine Geschichte kannte, war er sich allerdings nicht mehr allzu sicher, ob dies möglich für ihn war.
Bajarka nickte. Gleichgültig, aber es sah aus, als wäre es die höchste Form von Freundlichkeit, die Tucker von ihm bekommen konnte. Alle in diesem Haus schienen ihn zu verurteilen und ihm mit Blicken klarzumachen, dass er wirklich Scheiße gebaut hat. Und dem war leider auch so. Er konnte es ihnen nicht übel nehmen. Eigentlich dachte Tucker es ja bereits selbst über sich.
"Ace..." Begann er nun wieder zu reden und zog somit die Aufmerksamkeit des Anderen auf sich, der sich gerade von ihm weggedreht hatte, nun allerdings wieder in seine Richtung schaute.
"Ja?"
"... es... es ist so armseelig", Ace' Herz rutschte ihm sofort in die Hose, als er diesen Satz hörte, der nicht einmal beendet war. Er hatte ihn bereits schon gehört. Damals. Es sei armseelig, irgendwelche Ausreden zu finden und einfach krankzumachen, während man im Betrieb gebraucht wird. Ace spannte sich an und drehte den Kopf weg, welcher aber überrascht wieder zu Tucker schnellte, als er den folgenden Abschluss des Satzes hörte: "einfach nur zu sagen, dass es mir leid tut." Sofort wurde der Blick des Grauhaarigen heller und er drehte sich zu dem Anderen um, der beschämt den Kopf zu Boden gerichtet hielt.
"Das mit Arrow... ich hatte ja keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie die Information, dass er tot ist, so an mir vorbeigehen konnte. Vermutlich habe ich nach dem Vorfall einfach Zeit mit der Familie gebraucht und Zeitungen, TV, Social Media und die Nachbarn wochenlang nicht beachtet. Ich dachte bis heute, dass er dich mit deinen Kindern allein gelassen hat. Ich dachte... ich dachte, er würde genauso darüber denken, wie ich und sei deswegen einfach abgehauen." Scham machte sich in Tucker breit. Er presste bedrückt die Augen aufeinander und seufzte tief auf.
"Und diese Vorstellung hat... mir extreme Genugtuung gegeben... ich dachte, du hättest es verdient, zu leiden, nachdem du mein Arbeitsleben komplett ruiniert hast... ich... scheiße, ich schäme mich dafür. Hätte ich das gewusst... verdammt, Ace, es tut mir so unendlich leid!" Machte Tucker wehleidig klar und sah Ace mit einem leidigen Blick entgegen.
"Es ist so grausam, was ich dir alles angehängt habe... wofür ich dich gehalten habe! Für einen Mörder." Bedrückt schüttelte Tucker den Kopf. Beinahe hätten die Kinder des Alphas, mit dem Tucker sprach, Mitleid mit ihm gehabt. Er sah so heruntergemacht aus, dass sie sich ein wenig schlecht fühlten, ihn so angefahren zu haben.

Als er nämlich zur Tür reingekommen war, fingen Blades Augen sofort Feuer, während Weston den Kiefer anspannte und am liebsten Feuer auf Tucker gespuckt hätte.
"Tucker! Was willst du hier?!" Hatte sie gefragt und ihn fast wie einen Fisch aufgeschnitten, sich aber zurückgehalten und sich erinnert, wie nah sich er und ihr Vater einmal standen. Weston stand hinter ihr und sah Tucker nur mit einem finsteren Blick entgegen, der den Alpha jetzt schon einschüchterte und ihn am liebsten gehen lassen wollte. Was ihn allerdings davon abhielt, war sein übermäßiger Stolz und das Verlangen, sich bei seinem ehemaligen Arbeitskollegen zu entschuldigen. Er hatte Stand gehalten, achtete jedoch darauf, die beiden nicht irgendwie arrogant oder wütend anzusehen.
"Hallo, Blade... hallo, Weston. Entschuldigt, wenn ich euch störe... ich möchte mit eurem Vater sprechen."
Sobald er diese Worte gesagt hatte, blitzten auch Westons Augen auf und er streckte den Rücken durch. Zwar kam er damit nicht allzu bedrohlich weit hoch, wie sein großer Bruder oder sein Vater, aber seine Körpergröße ließ sich dennoch sehen. Zumal seine Pheromone unterstrichen, dass er nicht begeistert war.
"Wieso? Willst du ihn beschimpfen und ihm sagen, er sei ein mieser Lügner?! Glaubst du uns immer noch nicht, trotz dessen, dass dein Sohn bei dir war??" Weston sprach so aufbrausend und temperamentvoll, dass es Tucker einen Schritt nach hinten trieb, als der schwarzhaarige Alpha selbst zwei Schritte nach vorn ging und Blade ihn mahnend drei Schritte zurück drückte. Tucker hielt derweil den Mund verschlossen. Er verdiente es, so angefahren zu werden. Deswegen wehrte er sich nicht. Was sollte er auch schon ausrichten gegen eine ganze Alpha- Familie, die bereit war, ihn zu verjagen? Gegen diese jungen Dinger konnte Tucker nichts ausrichten. Und das wollte er auch nicht. Er wollte nur eines: Sich bei Ace entschuldigen und hoffentlich alles wieder gerade biegen.

Ace sah sein Gegenüber mit einem gequält/erleichterten Gesicht an. Seine Augen verrieten so viel Emotion. Als würde er gleich zu weinen beginnen. Und er war kurz davor, genau dies zu tun. Nach all der Zeit, in der er sich diese Worte aus Tuckers Mund gewünscht hatte, waren sie endlich Realität geworden. Tucker war tatsächlich da. Entschuldigte sich. Wollte wieder etwas mit ihm zutun haben. Hatte endlich keine Vorurteile mehr. Und dachte vorallem nicht mehr, dass Ace ein Mörder war. Er hörte endlich zu. Hatte endlich verstanden. Der Grund, wieso Tucker nie herausgefunden hatte, was wirklich passiert war, war der, dass er niemandem, der Ace verteidigen wollte, auch nur ein einziges Mal zuhörte. Ace hatte er vollkommen von sich gestoßen, kam nie wieder vorbei oder erkundigte sich nach ihm. Er blockierte ihn auf sämtlichen ihm zugängigen Kanälen und fiel nach dem Tod seines Bosses in eine Depression, die ihn davon abhielt, TV zu sehen, Zeitung zu lesen oder irgendetwas mit seinen Nachbarn oder Kollegen zu besprechen.
Aber jetzt kannte er endlich die Wahrheit und dies freute Ace. Undzwar so sehr, dass er ihn gar nicht mehr reden ließ, sondern den Sturkopf einfach in die Arme schloss. Ein leichtes Schmunzeln lag auf seinen Lippen. Er neigte den Kopf seitlich auf die Schulter des Alphas vor sich und hielt diesen verbündend im Arm.
"Ich verstehe, wieso du so reagiert hast, Tucker. Ich hätte es wirklich nicht anders gemacht. Und ich glaube, ein bisschen von allem hatte ich auch verdient. Du hattest recht... ich habe Herr Gulliger einfach sterben lassen. Das ist nicht zu verzeihen." Ace schnaufte einen Moment. "Aber ich bin trotzdem froh, dass du es jetzt endlich weißt... ich danke dir, Tucker. Ich danke dir so sehr..."

He fucks my brain- Alpha x Alpha bl story by Rockostic Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt