"Also, Kai. Was hast du auf dem Herzen?" Fragte der ältere Alpha den Jüngeren, als sie sich im Wohnzimmer hinsetzten und nachdem Malakai das dritte nette Angebot abgelehnt hatte. Nun saßen sie sich gegenüber am Tisch und Kai überlegte weiterhin, was er denn sagen könnte, um diese schlimme Anschuldigung anzusprechen.
"Eh... also ehm..." Murmelte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Es war gar nicht so einfach, die richtigen Worte zu finden. Wie sagte man jemandem etwas so schwerwiegendes? Es war kaum möglich, es direkt zu sagen. Er würde sofort rausgeworfen werden oder einfach ausgelacht, doch er wollte es einfach jetzt wissen, wie Ace zu diesem Thema stand und was er dazu zu sagen hatte. Ob er es überhaupt zugeben würde oder ihm eine ganz andere Geschichte auftischte?
"Ich will- ich meine ich wollte... ehmm..."
"Du wolltest...? Möchtest du dich erstmal ein wenig sammeln und mir dann sagen, was los ist?" Fragte Ace ruhig und verständnisvoll und brachte den jungen Alpha völlig aus der Fassung. Kai schaute nach unten in seine Hände. Das Notizheft brachte auch nichts mehr, denn es war ganz anders gelaufen, als er es gedacht hatte. Ace war so... vernünftig. Ganz anders, als Kai es sich ausgemalt hatte. Vielleicht war er wirklich nur ungerecht gewesen? Was, wenn er jetzt wirklich einfach übertrieben hatte mit den ganzen Vermutungen darüber, was geschehen könnte und was geschehen war? Ace war für nichts davon, was er sich ausgedacht hatte, der Typ. Weder von Gewalt, von Aggressionen oder gar Mord. Nichts davon traf wirklich auf ihn zu und würde es wahrscheinlich auch nicht, wenn Kai es weiterhin nicht rausbekam.
"Ich wollte dir etwas geben... ja." Entschieden griff Kai in seine Tasche und holte daraus die Taschentücher, die ihm sein Vater mitgegeben hatte. So müsste er vielleicht gar nicht sprechen und konnte alles den Dingern überlassen, die auf irgendeine Art Ace und Tucker miteinander verbanden.
"Die sollte ich dir schon vor 5 Tagen geben... die sind von meinem Vater. Er meinte, dass er sie dir noch schuldet..." Rückte er nun endlich mit der Sprache raus und hielt die kleine grüne Packung vor sich, sodass Ace sie sehen konnte. Zwar konnte Kai noch immer nicht nachvollziehen, warum es ausgerechnet Taschentücher waren, die er ihm geben sollte. Aber wenn sie so wichtig für Tucker waren, mussten sie ja etwas bewirken. Folglich schaute Kai auf die Taschentücher und dann zu Ace, wobei er beobachtete, dass er seine Fassung langsam und sanft abstriff und er ein wenig traurig wurde. Seine Augenbrauen fielen tiefer und sein Gesicht entspannte sich immer mehr. Schließlich schaute er nachdenklich zu Boden und schien sich an etwas zu erinnern.
Kai drehte den Kopf ein Stück zur Seite und beugte sich vor, um dieses Gesicht besser deuten zu können.
"Ace?" Fragte er, um sicherzustellen, dass er noch mit den Gedanken anwesend war und sah in seine Augen so gut es möglich war. Allerdings reagierte der Ältere nicht und sah weiterhin auf den Boden. Nachdenklich und in sich gekehrt starrte er auf den Boden und schwieg.
"Kai... ich..." Murmelte er, doch stoppte sich selbst und rieb sich zurückziehend das Kinn. Er erinnerte sich weiter an etwas. Und was immer es war, es stoppte ihn davon, Kai die Wahrheit zu sagen.
"... ich kann nicht..." Flüsterte er innehaltend und rieb sich wie nach einer Niederlage das Gesicht. Seine Augen schlossen sich dabei für ein paar Momente und sein Blick fiel auf den jungen Mann vor sich, in dessen Augen er sehen konnte, dass er Angst vor ihm hatte.
Indes schluckte Kai. Langsam sorgte er sich, dass der Alpha sagen würde, er hätte wirklich etwas mit diesem Todesfall zu tun.
"Was kannst du nicht?" Fragte der Jüngere beunruhigt und zog die Lippen ein. Länger konnte er seine Sorge und heimliche, innerliche Angst nicht verstecken. Sie war zu präsent, als dass er sie noch länger geheim halten konnte. Je mehr Ace dann schwieg, desto unruhiger wurde er. Dabei versuchte Ace einfach nur, seine Gedanken zu sammeln, um vernünftig mit Kai reden zu können. Doch dies schlug mit jedem erneuten Versuch fehl, sodass er schlussendlich verzweifelte und sich in die Lehne lehnte, sich die Augen rieb und einfach nur seufzte.
"Alles... alles was ich will, ist, dass du die Wahrheit kennst, Kai... dass du sie mir glaubst. Und dass dein Vater endlich die Wahrheit kennt..." Fing er an und sah Kai aus halb heulenden Augen an. Seine Augenbrauen waren nach oben gekrümmt. Er schien einfach fertig zu sein.
"Es ist nur so schwer, darüber zu reden..." Der Alpha strich sich einige Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen, nach hinten und schaute erneut auf den Boden.
Kai war derweil etwas entspannter. Die Seite in ihm, die ihm sagte, dass Ace unschuldig war, übernahm wieder und er sah mitleidig zurück. Dieser Mann... er schien gebrochener, als Kai es je erlebt hatte.
"Ich möchte auch sehr gern die Wahrheit hören, Ace... aber du scheinst sie selbst nicht ganz zu verkraften..."
"Das tue ich auch nicht. Wirklich nicht. Aber... ich will dir trotzdem sagen, dass ich niemanden willkürlich getötet habe, Kai. Das musst du mir bitte glauben! Und ich plane auch nicht, dich zu töten."
Jetzt kam es in Kai auf. Alles in ihm schrie ihn an, dass er seine Angst vergessen sollte. Dieser Mann schien absolut unfähig dazu, jemanden umzubringen. Dennoch aber schien Kais Mund schneller zu sein als sein Verstand.
"Das... das glaube ich auch nicht. Ich glaube nicht, dass du jemanden umbringen könntest... du als Familienvater und als so gütiger Mann, als welchen ich dich kennengelernt habe... es scheint mir unmöglich, dass du soetwas getan haben sollst... aber mein Vater ist auch kein Lügner. Ver... verstehst du denn, wieso ich meine Zweifel habe, dass du vielleicht doch unschuldig bist...?"
Als Antwort nickte der Ältere.
"Ja natürlich... und glaub mir, er lügt auch nicht. Er hat einfach eine andere Wahrheit mitbekommen, als sie eigentlich da war... er denkt wirklich, dass ich unseren alten Boss umgebracht hätte, aber so war es nicht. Ich-" Bevor Ace allerdings weiterreden konnte, stoppte er sich selbst und schien schon wieder nicht weiterreden zu können. Erneut rieb er sich über das Gesicht und schien langsam zu verzweifeln.
"Warst du... zu schockiert über den Anblick?" Fragte Kai nun. Es war eigebtlich nicht Ace's Art, über etwas so schockiert zu sein, dass er darauf nicht reagieren konnte, doch Kai musste davon ausgehen. Als Pfleger war er schließlich bestens informiert über dieses Thema, doch in diesem Moment kam auch schon Blade durch die Tür und warf ihre Jacke brutal an den Haken.
"Ich bin wieder da. Ah, gut. Du bist auch da." Sie blitzte Kai mit einem giftigen Blick an und sorgte dafür, dass dieser in seinem Stuhl kleiner wurde. Er hatte keine Ahnung, wieso Blade so wütend war, doch er wollte jeden Moment einer Attacke ausweichen, die sie auf ihn ausüben könnte. Allerdings geschah dies nicht. Sie schaute nur besorgt zu ihrem Vater und kam auf diesen zu. Ein wenig bemutternd hockte sie sich neben ihn auf den Boden und striff über seinen Rücken.
"Dad? Alles in Ordnung?" Fragte sie und legte ihre Hand auf seine, um seine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Ace gab ihr diese auch und begann nun doch wieder ein wenig zu lächeln.
"Es geht schon, Blade. Ich... haah." Erneut seufzte der Alpha und sorgte dafür, dass Blade sofort aufstand, um ihm ein Glas Wasser zu holen. Kai schaute ihr kleinlaut nach und sah Ace als sie kurz weg war ins Gesicht. Seine Augenbrauen zogen sich mitleidig zusammen. Er wollte zwar alles wissen, doch wollte er auf keinen Fall, dass der Ältere sich so wegen dieser Sache fühlte.
"Du musst es mir nicht sofort erzählen, Ace... wirklich. Es ist OK, wenn du erst deine Gedanken sammelst und es mir dann ganz in Ruhe erklärst." Meinte er, um den alleinigen Familienvater zu beruhigen, der daraufhin tatsächlich erleichtert wirkte.
"Wirklich, Kai? Wäre es in Ordnung, wenn wir noch ein wenig damit warten...?"
"Natürlich! Ich sehe doch, wie sehr dich das belastet... nimm dir all die Zeit, die du brauchst." Versicherte er ihm und sah beruhigend schmunzelnd in seine Richtung, was zum Glück dafür sorgte, dass Ace ebenfalls anfing sein Gesicht zu einem Lächeln zu bringen.
"Danke, Kai... wirklich. Ich verspreche dir, dass ich es dir ganz in Ruhe erklären werde. Bitte glaub weiter daran, dass ich kein Mörder bin, egal was dein Vater dir über mich erzählt." Bat Ace ihn und wand seinen Blick dann zu seiner erneut in den Raum kommenden Tochter, die ihm ein Glas Wasser brachte, welches er dankend annahm.
"Dad... soll ich es ihm vielleicht erklären? Dann musst du dich nicht damit quälen." Fragte Blade besorgt und rieb die Schulter ihres Vaters beruhigend.
Ace lächelte sie leicht an, nachdem er einen Schluck aus dem Glas genommen hatte und schüttelte den Kopf.
"Danke, Blade. Ich würde ihm das gern selbst sagen. Du könntest in der Zwischenzeit dafür sorgen, dass du wegen mir nicht sauer auf ihn bist, OK?"
Blade sah für einen Moment zu Kai, der ebenfalls zu ihr schaute und einen entschuldigenden Blick zu Tage brachte. Die aufgestaute Wut in ihr löste sich damit langsam und der Ausdruck in ihren Augen wurde weicher. Ihre zuckenden Wangenknochen deuteten darauf hin, dass sie kurz die Zähne zusammenbiss, doch sobald sie lockerer wurden, zog sie die Lippen ein.
"Na schön. Du kannst ja auch nichts für die Dummheit deines Vaters, nicht wahr, Kai?" Fragte sie und fing nun langsam wieder an zu grinsen, was den Alpha einigermaßen beruhigte. Jedoch wusste er nicht, was er darauf antworten sollte, was Blade aber auch wieder berücksichtigte und wieder zu Ace sah.
"Du machst dir dann aber nicht allzu viele Gedanken, ja? Ich weiß, dass das ganz schön viel verlangt ist, aber du weißt ja, wie das manchmal endet." Hakte sie nach und streichelte Ace nun den Rücken, der dies mit einem weiteren Lächeln zuließ.
"Ok. Danke, Hase. Wollt ihr zwei vielleicht noch was unternehmen? Jetzt, wo Kai schon da ist, könnt ihr die Zeit doch auch nutzen." Schlug Ace vor und sah zwischen den beiden hin- und her. Um ehrlich zu sein, fand Malakai diese Idee gar nicht schlecht. Wo der Alpha gerade um seinen Kopf gefürchtet hatte, wäre er froh darüber, wenn Blade das Kriegsbeil doch völlig vegraben würde und er mal wieder Zeit mit ihr verbringen konnte. Er fing also an, sie vielsagend anzulächeln und sie viel in Überlegung.
"Hmmm... warum eigentlich nicht. Weston und Baj kommen auch bald, wir könnten also alle drei zusammen was unternehmen." Überlegte sie und wackelte mit den Augenbrauen. Den Grübchen nach zu urteilen, die sich auf Malakais Gesicht bildeten, als er anfing zu lächeln, war er damit einverstanden.
"Sehr gerne!"
Auch Blade fing an zu lächeln und sah danach erneut zu ihrem Vater.
"Möchtest du mitkommen, Papa?" Lächelte sie ihn an und streichelte seine Schulter. Sie wollte ihn natürlich ablenken von den Gedanken, die er jetzt haben musste und ihn ein wenig davon trösten.
"Ja, genau! Komm doch mit." Schlug Kai nun ebenfalls vor und lächelte mindestens genauso breit wie davor. Es war einfach niedlich mitanzusehen für Blade. Wäre Kai nicht schwul gewesen und mehr ihr Typ, hätte sie ihn längst verschlungen. Er war das perfekte Mittel zwischen Dingen, die sie an Männern liebte und Dingen, die sie an Frauen liebte. Und obendrein auch noch empathisch und ruhig. Ein perfektes Gespann.
Nun begann auch Ace wieder zu lächeln. Auch er bemerkte, wie ansteckend diese gute Laune war, die von Malakai ausging.
"Nein, nein. Ich werde euch nur eine Spaßbremse sein. Und ich möchte heute lieber etwas Zeit für mich, wenn ich ehrlich bin. Geht ihr nur." Sagte er, um gleich zwei Gründe zu nennen, wieso er nicht mit ihnen mitkommen sollte. Natürlich hätte er gern gewollt, doch was sich nicht gezeigt hatte, war, dass ihn diese Situation mehr mitgenommen hatte, als er nach Außen hin zeigen wollte.
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He fucks my brain- Alpha x Alpha bl story by Rockostic
Viễn tưởngMalakai Knox lebt mit seiner Familie, bestehend aus seinem Bruder, seinem Vater, seiner Mutter und ihm, als zweiter Alpha der Familie, in einem Haus. Von seinem Vater hatte er sein Geschlecht vererbt bekommen und zog somit manchen neidischen Blick s...