Kai hatte im weiteren Verlauf des Gesprächs einfach nur Mitleid mit Ace. Dieser Mann versuchte wirklich sein Bestes, sich die Tränen wegzuwischen und dann einfach aufzuhören zu weinen. Er fühlte sich elendig, vor einem viel jüngeren Kerl und vor seinem eigenen Sohn einfach zu heulen, wo er doch eigentlich Vorbild und Alpha sein sollte. Aber er fand einfach keine Möglichkeit, an diese Situation zu denken und dabei nicht in Tränen auszubrechen. Das einzige, was ihm noch irgendwie Linderung verschaffte, war die Gewissheit, dass Bajarka da war. Dessen Anwesenheit und Nähe war einfach beruhigend auf eine Art, die kein normaler Vater nachempfinden konnte. Was damals passiert war, betraf auch ihn. Ace hatte oft gesehen, was für Auswirkungen dieses Ereignis auf seinen Sohn gehabt hatte. Dieses süße, liebevolle Kind, welches offen für jede neue Person war, wurde kälter mit jedem weiteren Tag, bis schließlich das aus dem kleinen Kerl wurde, was heute vor ihm stand. Und er konnte es nicht erklären. Er konmte es dem Sohn seines ehemals besten Freundes nicht sagen und fühlte sich tief schuldig für alles, auch wenn seine Familie- Gott, was würde er nur ohne sie tun- ihm des öfteren beigebracht hatte, dass es nicht seine Schuld war. Aber es fühlte sich einfach nicht danach an. Er war schuld. Das sagte er sich immer wieder. Er war schuld am Tod seines Bosses, er war schuld daran, dass sein Sohn durch Depressionen und Trauma so geworden war, wie er heute ist. Er war schuld...
"Papa." Sagte eine ihm sehr stark bekannte Stimme in sein Gewissen hinein und sorgte dafür, dass er den Besitzer dieser tiefen Töne anschaute. Er sah ihn halb verschwommen. Seine Tränen machten es ihm unmöglich, noch scharf zu sehen und er sah in das in seinen Augen schwarz-weiße Gesicht seines Sohnes. Dieser schüttelte vielsagend den Kopf. Ace wusste, was dies zu bedeuten hatte. Bajarka sagte es ihm erneut: "Es ist nicht deine Schuld." Undzwar ohne Worte. Einfach mit einem Blick in den Augen, mit dem er es ihm schon so oft gesagt hatte. Und um ehrlich mit sich zu sein: Es half ihm. Bajarka machte ihn für nichts verantwortlich und das traf ihn mitten ins Herz. Dabei hatte der Schwarhaarige ja wohl am meisten zu kämpfen gehabt. Zu wissen, dass er ihn dafür nicht schuldig machte, half ihm, sich ein wenig zusammenzureißen. Bedankend grinste er seinem Sohn entgegen und striff ihm väterlich über die Wange und Schulter, eh er seufzte und nach einem kurzen schniefen seine Tränen wegwischte, um sich wieder Malakai zuzuwenden. Ihm gab er einen entschuldigenden Blick und faltete seine Hände vor dem Gesicht zusammen.
"Tut mir leid..." Sagte er in seinem weinen und striff sich über die Handrücken. Doch dann sah er einen Anblick vor sich, wie ihn vor einigen Jahren Tucker gesehen haben musste: Malakai hielt ihm ein Taschentuch entgegen, mit dem er sich die Tränen wegwischen konnte und sah dabei hilflos in seine Richtung. Dies ließ ihn leise auflachen und er nahm das Taschentuch an.
"Danke, mein Junge. Hehe... diesen Anblick musste dein Vater auch gehabt haben, als ich ihm damals die Packung hingereicht habe, die er mir durch dich wiedergegeben hat. Ich glaube, das war eine Art Abschiedsgeschenk von Tucker... eine Art letzte Rechnung, die er mit mir zu begleichen hatte." Erklärte er seinen Verdacht und wischte sich die Tränen von Wangen und Augen ab.
Malakai beobachtete derweil, wie sanft und einfühlsam Bajarka mit seiner Familie umging. Es war ihm schon vorher aufgefallen, aber jetzt war es etwas stärker präsent: Er hatte wirklich einen weichen Punkt für die Menschen, die er liebte.
Schließlich redete Ace weiter. Natürlich! Es ging ja auch gar nicht darum, wie Bajarka reagierte. Wieso nur fiel Malakais Aufmerksamkeit ständig auf ihn?!
Ace sprach aber von etwas, das ihn hellhörig machte. Er redete von Kais Vater. Etwas, das er in den letzten Minuten länger getan hatte, als jemals zuvor in der Zeit, in der er und Kai sich kannten. Eine letzte Rechnung...? Was meinte Ace damit?
"Was heißt das?" Fragte Malakai offenkundig und konzentrierte sich nun umso mehr auf Ace.
Dieser allerdings brauchte wieder eine kurze Pause, um seine Gedanken richtig zu sortieren und starrte dabei den Tisch vor sich an. Erneut füllten sich seine Lungen mit Luft, die er zum Sprechen einsetzte und sagte:
"Dass dein Vater sich mit diesem letzten Kontakt für immer von mir verabschiedet. Er will wahrscheinlich nie wieder ein einziges Wort mit mir wechseln." Der Vater hob den Kopf nicht, doch sah Malakai dennoch entgegen. Ein stumpfer Blick, der nichts auszusagen schien. Doch Kai erkannte, was dieser Blick bedeutete: Schuld. Tiefliegend, weswegen man sie nicht sofort erkannte, doch es wurde beinahe offensichtlich in seinen Augen.
"Aber ich kann es ihm auch nicht verübeln. Er hat gesehen, was er gesehen hat. Das, was wirklich war, kann er nicht wissen. Vielleicht denkt er sogar immer noch, dass mein Mann noch da ist und weiß es vielleicht nicht... ich möchte aber, dass du es weißt. Deswegen... ich versuche mein Bestes, um mich zusammenzureißen..." Sagte er, striff sich über die Wangen und bereitete sich innerlich darauf vor, die Geschichte, die er abbrechen musste, fortzuführen.
"Was auch immer es ist, ich höre dir zu." Hörte er dann von Malakai, was ihn erneut schmunzeln ließ und etwas erleichterte. Er würde ihm zuhören... danach hatte er sich wirklich schon lange gesehnt: Eine Chance darauf, die Dinge mit Tucker endlich wieder in den Griff zu bekommen, ohne dass er dessen Entscheidung, ihm die kalte Schulter zuzuweisen, nicht respektierte.
"Also... nachdem Bajarka den Termin bekommen hatte für die Operation, fuhr Arrow mit ihm ins Krankenhaus. Es war... so ein normaler Tag. Wirklich. Die Sonne schien, die Vögel sangen... aber es wurde für uns an diesem Tag einfach still..." Ace's Augenbrauen zitterten, als er sie hinunterzog und er hielt sich die Brust für eine kurze Pause. Alles in ihm sträubte sich, sich daran zu erinnern. Aber tief in sich wusste er, dass er weiterreden musste. Sonst würde Kai genauso von ihm denken, wie auch sein Vater. Die warme Hand auf seiner Schulter beruhigte ihn etwas und er redete schweren Herzens weiter:
"Ich glaube... sie waren schon auf dem halben Weg. Arrow und er waren nicht weit vom Krankenhaus entfernt... nur noch einen Wald und ein- bis zwei Orte. Sie fuhren an... an einem Waldrand vorbei und..." An seiner Stimme erkannte man bereits die aufkommenden Tränen. Ace drückte seine Hände zusammen und versuchte es so gut er konnte.
"... und dann..." Doch ihm stiegen erneut die Tränen in die Augen. Stärker, als davor. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sein Gesicht in seinen Händen zu begraben und seine Tränen aufzufangen und mit den Handrücken wegzuwischen. Sein Rücken knickte ab und er ging in eine mehr gekrümmte Haltung über. Auch Bajarka sah zur Seite und schien sich nicht erinnern zu wollen.
Den Reaktionen der Beiden nach zu urteilen, passierte daraufhin etwas schlimmes. Etwas sehr schlimmes, wenn es sogar Bajarka schwer fiel, sich zu erinnern. Ace benutzte das ihm gegebene Taschentuch, um sich Tränen und Nasenflüssigkeiten aus dem Gesicht zu wischen, doch so viel, wie er weinte, musste Malakai ihm noch eins geben.
"Ace... es ist Ok, wenn du jetzt nicht weiter sprichst... ich kann es mir schon denken..." Sagte Kai, als er sich über den kleinen Tisch beugte, um das nächste Taschentuch anzureichen. Es musste ein Unfall gewesen sein. Ein schrecklicher Unfall, bei dem wahrscheinlich auch dieser Arrow ums Leben kam.
"Es war ein Autounfall... hab ich recht?" Fragte er mitleidig und fühlte sich schrecklich bei dem Gedanken, dass er bis eben noch Angst vor diesem einfach nur gebrochenem Mann hatte.
Ace konnte jetzt aber nicht aufhören. Er nahm das Taschentuch und nickte schwerfällig. Sein Hals war wie zusammengeschnürt, aber er brachte sich trotzdem noch zum reden.
"Es war... es war ein Baum, der auf... die Straße gefallen ist..." Krächzte seine verheulte Stimme hervor und ließ ihn selbst noch mehr weinen. Diese schreckliche Erinnerung an diesen Tag nagte an ihm wie eine Ratte in einem brennenden Käfig nach einem Ausweg. Es war so verdammt schwer, sich jetzt noch zum Sprechen zu bringen. All diese schrecklichen Details wollte er diesem recht jungen Alpha eigentlich ersparen, aber sie gehörten nunmal dazu.
"Arrow war... er war sofort... t-tot. ... ein Ast hatte ihn... einfach... durchbohrt... von Kopf bis in die Magengrube." Man verstand diese Worte wirklich nur dann, wenn man genau hinhörte. Ace versuchte verzweifelt sein Bestes, sie wiederzugeben, aber es war einfach zu brutal.
"Ace..." Hörte er Malakai bemitleidigend und spürte dessen Hand jetzt ebenfalls auf seiner Schulter. Es war ganz klar: Auch er war schockiert über die Einzelheiten. Vor allem, als er dann noch realisierte, dass...
"Aber dann..." Mit einem erschrockenen Blick wandt sich Malakais Blick an Bajarka. Sein Mund stand offen und er fiel immer weiter in seinen Sessel zurück.
"Dann warst du ja... mit in dem Auto?!" Fragte er völlig geschockt. Allein die Vorstellung, dass der damalige Teenager in dem komplett zerstörten Auto mit seinem auf brutalste Weise hingerichtetem Vater saß, ließ den jungen Mann sprachlos dasitzen. Doch der betroffene Blick von Bajarka gab ihm den Rest. Kein Wunder, dass er ihn als kalt, unnahbar und abweisend kennengelernt hatte. So ein traumatisches Ereignis verarbeitete man nicht so leicht... wenn überhaupt!
Bajarka sah Kai in einem absolut eigenem Rahmen der Trauer und des Wutes an und striff sich überwunden das Oberteil ab. Flüchtig hatte Kai diesen Anblick schon gesehen: Damals in der Nacht, als sie gemeinsam in der Küche standen und er ihm einige Tipps zum Einschlafen gegeben hatte. Allerdings war die einzige Beleuchtung ein schwaches Licht an der Lüftung über dem Herd gewesen und hatte so gut wie nichts Preis gegeben. Jetzt aber sah man deutlich die Narben auf seinem Körper. Wie Peitschenhiebe und Schusswunden zierten sie seinen Körper vom Hals bis zum Bauch und wahrscheinlich noch weiter bis in die Waden hinein. Ein Anblick, wie ihn Kai nur aus dem Fernsehen kannte. Ein Mann, der einen Tigerangriff überlebte, hatte genau so ausgesehen. Man erkannte, wo die Äste sich in seinen Körper gebohrt hatten und wo die Scherben der Windschutzscheibe gesteckt hatten. Einige größere Narben waren mit weiteren kleineren Einstichstellen markiert und zeigten, wo seine Hautfetzen wieder zusammengenäht wurden.
Der Alpha selbst schaute nur herabblickend auf Kai und zeigte auf mehrere breite Stellen, die unterschiedlich lang und breit waren.
"In denen haben die Glasscherben gesteckt." Erklärte er dem jetzt schon vollkommen überfordertem Kai und wanderte dann einige Zentimeter weiter hinauf zu seiner Magengrube, wo eine breite, tiefe und rund geformte Narbe einen kleinen Teil seines oberen Bauchbereichs einnahm.
"Da drinnen steckte ein Ast. Er hat meinen Magen knapp verfehlt und sich stattdessen in meine Rippe gebohrt. Die anderen kleinen Einstichstellen darum waren die Zweige, die an einigen Stellen auf halbem Weg durch meinen Körper abgebrochen sind." Er zeigte weiter auf eine Operationsnarbe an seiner Seite.
"Hier hat man die übrig geblieben Holzstücke aus mir rausgeholt."
Seine Augen sprachen für ihn aus, was er nicht zu erwähnen brauchte. Sie zeigten pure Trauer und tiefes physisches und psychisches Trauma. Er sprach zwar so, als würde es ihn gar nicht beeinflussen, aber Kai wusste, dass das bloß Show war. Als er den Kopf dann zur Seite drehte, sah man an seinem Kopfwendebereich eine weitere lange Narbe, die sich bis zu seiner Schulter zog. Das war ein besonders gefährlicher Bereich. Ein Bereich, an dem die Halsschlagader lag.
"Und hier hat mich einer der Äste nur ganz knapp verfehlt. Die Ärzte meinten, dass es nur einige Zentimeter gebraucht hätte und ich wäre nicht mehr zu retten gewesen." Seine Augen drehten sich zu Kai, den er verurteilend und ein wenig wütend anschaute und dabei beobachtete, wie er auf die neuen Infos und die Geschichte einging, die er ungern preisgegeben hatte. Es war, wie bereits vermutet gewesen: Er war einfach geschockt und hielt sich die Hand vor die Lippen. So hatte auch später sein neuer Hausarzt reagiert, als er die Narben gesehen hatte. Kais Reaktion war berechtigt, aber nervte ihn. Bajarka hasste es, so angestarrt zu werden. Aber hätte er diese Narben nicht gezeigt, hätte Kai der Geschichte vielleicht nicht geglaubt. Sie waren der perfekte Beweis dafür, dass alles wahr war.
Dennoch war Bajarka recht wütend. Dass dieser Idiot wirklich geglaubt hatte, dass sein Vater ein Mörder war... aber diese Geschichte war natürlich noch unerzählt. Und da Ace momentan zu verheult zum Sprechen war, übernahm Bajarka ab hier das Reden und zog sich das Oberteil wieder an.
"Und nur ein paar Wochen später geht Papa dann wieder zur Arbeit, während ich noch im Krankenhaus liege und Dad mittlerweile auf dem Friedhof. Und er wird sofort wieder vom Tod konfrontiert, wo er sich eigentlich mit der Arbeit ablenken wollte. Dieser Chef damals. Herr Gulliger. Ist einfach vor ihm zusammengebrochen und hatte einen Herzinfarkt. Allein durch diese überraschende Wendung konnte Papa kaum reagieren und dann sieht er natürlich Dad vor sich, während es passierte." Ab hier senkte Bajarka die Augenbrauen und lehnte sich zu Malakai vor.
"... und wie hat er wohl deiner Meinung nach reagiert? Hat er sofort Hilfe holen können? War er bei klarem Verstand, während er zum dritten Mal in einem einzigen Monat Angst hatte, jemanden zu verlieren?! Natürlich nicht! Er geriet in Schockstarre! Dürfte normal sein, oder was meinst du, Herr Krankenpfleger?!" Seine Worte prasselten nur so auf Kai herab, doch er wusste gar nicht, wie er antworten sollte. All diese Vorwürfe... all die Angst. Die Sorge. Und alles davon war völlig unberechtigt...
Bajarka schnaufte jedoch genervt, als Kai nicht antwortete.
"Tch. Und genau in dem Moment platzt dein Vater rein. Er sieht natürlich das Geschehen und hat nichts anderes im Bild, als dass Papa gerade jemanden sterben lässt. Von Dad hatte er gar keine Ahnung. Auch nicht davon, dass Ace sich erstmal nicht um Blade und Weston kümmern konnte und die bei unseren Großeltern waren, während ich im Krankenhaus fast den Löffel abgegeben hab. Folglich reagiert Ace natürlich seinem Schock entsprechend ruhig. Gehirn runtergefahren. Emotionen abgestellt. Er wird aus seiner Trance geholt, weil Tucker ihn rüttelt und anschreit, er solle gefälligst den Krankenwagen rufen. Er tut es zwar, aber kann weiterhin nicht reagieren. Im Flur, nachdem die Nachricht kam, dass er verstorben war, machte sich dein Vater Vorwürfe und war selbst dabei, seinen Schock zu verarbeiten. Deswegen war er nun derjenige, der zu heulen begann. Und Ace sitzt daneben, bekommt nur die Hälfte mit und ist mit den Gedanken ganz woanders. Bei Dad wahrscheinlich oder bei uns, seinen Kindern. Und Tucker macht ihm die Taschentuchpackung leer, während er nichts mit sich und der Situation anzufangen weiß. Das ist, was passiert ist. Aber davon wusste Tucker nichts! Er hat nur gesehen, was er gesehen hat. Und hat seinen besten Freund, meinen Vater als Mörder beschimpft und ihn angeklagt. Er konnte von Glück reden, dass alles nachweisbar war und es somit nicht zu einem Gerichtstermin kam. Aber das war in Tuckers Augen ungerecht. Also beschimpfte er ihn weiter. Redete schlecht hinter seinem Rücken, sodass sich jeder, auch absolut jeder von ihm abwand." Dies nun erzählt musste Bajarka erst einmal durchschnaufen. Es regte ihn unnötig auf, an die Dummheit Tuckers zu denken und wie er alles nur schlimmer für seinen Vater gemacht hatte. Ace vergeudete all sein Geld bis heute mit Therapie und Medikamenten, die er zum Schlafen für sich und Bajarka selbst kaufen musste.
Malakai konnte es derweil nicht fassen. Er hatte Geschichten gehört, die er so nie geglaubt hätte. Er hatte Beweise gesehen und einen erwachsenen Alpha dabei beobachtet, wie er weinte. Er hatte alles gehört, was er nie zu hören geträumt hatte. Diese Familie war bis auf das letzte Mitglied traumatisiert und seine Familie hatte dazu beigetragen.
"Und wir haben dich als Mörder bezeichnet..." Murmelte der Alpha geekelt von sich selbst und von den ganzen Worten seines Vaters über Ace. Dieser arme Kerl war wirklich fertig. Er saß da, weinend und gequält, aber auch offensichtlich erleichtert, dass es endlich raus war.
"Fuck... Ace! Es tut mir so leid!" Rief Kai hervor und sprang aus dem Sessel auf, ging um den Tisch herum und setzte sich neben den Älteren, den er in den Arm nahm und tröstete.
Es war alles nur ein Missverständnis gewesen. Ein riesengroßes Missverständnis und Kai fühlte die verschiedensten Emotionen über diese Realisierung. Von Erleichterung bis Wut auf diese Lügengeschichten über diesen harmlosen Mann, der einfach zu viel verloren hatte. Er drückte ihn so fest er konnte, natürlich ohne ihm dabei großartig wehzutun. Schließlich wollte er lediglich zeigen, dass er für ihn da war und es ihm leidtat. Aber eine Umarmung genügte da nicht. Zuerst wollte er aber dafür sorgen, dass sich Ace beruhigte und gemerkte, dass diese Last jetzt von seinen Schultern war.
Als Kai dann wieder hoch sah und bemerkte, dass Bajarka sich jetzt wieder bewegte, erkannte er, dass der Alpha sich aus dem Wohnzimmer entfernte und in Richtung des Badezimmers ging. Zwar wusste Kai selbst nicht so richtig, wiese sich der Alpha der Situation entzog, aber er konnte es sich denken: Um selbst ebenfalls zu weinen oder sich von den Erinnerungen an diesen Tag zu erholen. Malakai verstand dieses Verhalten. Der Alpha selbst weinte zwar nicht, aber es hatte ihn selbst am stärksten getroffen. Das Trauma war wohl so fortgeschritten, dass seine Tränen dafür schon aufgebraucht waren. Vielleicht fraß er die Emotionen bezüglich dieses Themas ja in sich rein und zerstörte sich von Innen damit? So schrecklich es klingen mag, es konnte alles möglich sein. Denn nach so einem schweren Unfall kann niemand weiterhin normal sein. Es kann sogar sein, dass Betroffene zur Kompensation oder um ihr Trauma vor Anderen zu verstecken, übertrieben glücklich reagieren. Das Verhalten Bajarkas war also auf keinen Fall anormal. Nicht jeder muss weinen, um seine Emotionen auszudrücken, das wusste Kai als Krankenpfleger. Aber Tucker als Automechaniker vermutlich nicht...
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He fucks my brain- Alpha x Alpha bl story by Rockostic
FantasyMalakai Knox lebt mit seiner Familie, bestehend aus seinem Bruder, seinem Vater, seiner Mutter und ihm, als zweiter Alpha der Familie, in einem Haus. Von seinem Vater hatte er sein Geschlecht vererbt bekommen und zog somit manchen neidischen Blick s...