My secret

12.

POV: Maximilia

Eine halbe Stunde später bin ich in der Burg und hab mich ins Bad meines Zimmers geschlichen. Finny und Yemaya schlafen in ihren Betten. Nic liegt noch bei Finny mit drin und Anton schläft in meinem Bett. Anscheinend wollte diese Nacht keiner allein sein. Ich kann sie ja verstehen.

Ich gehe leise duschen und wische mir das Blut ab. Ich lasse meine Maske fallen und schaue mir meine Narben nach langer Zeit wieder ganz genau an. Eine Kerbe im linken Winkel meiner Lippe, eine lange, einzelne Krallenspur quer über mein rechtes Auge -ich hatte Glück, dass es gerade mein Auge nicht erwischet hat- und an der rechten Kinnhälfte entlang, eine lange, tiefe Narbe.

Nachdem ich meine Narben lange gemustert habe, ziehe ich mich an und hänge mich kopfüber an die Dachbalken im Zimmer und schlafe noch die drei Stunden die ich habe.

Ich werde von einem schrei wach. Mein Reflex ist schneller als mein Gehirn, somit öffne ich die Augen wirbele vom Dachbalken hinunter und gehe sofort in Verteidigungshaltung. Nach wenigen Augenblicken merke ich, dass es nur Yemaya war, die sich vor mir erschreckt hat. Sie hat auch alle anderen damit geweckt und sie springen auf und versammeln sich um ihre Freundin. Alle außer Nic, er bleibt im Bett sitzen und sieht mich nachdenklich an.

Anton tritt vor, mit gehobenen Kinn und angespannten Muskeln steht er vor mir. Er versucht mich einzuschüchtern, aber es klappt nicht so wie er es sich wünscht. Er macht den Anfang:" Was machst du hier?"

"Ich will keine Aufmerksamkeit erregen, ich will nicht noch mehr Menschen in den Mist mit reinziehen. Deshalb wäre es vorteilhaft, wenn wir zusammen zum Frühstück gehen." antworte ich sachlich. 

"Du glaubst doch echt nicht, dass wir noch irgendetwas mit dir zu tun haben wollen, oder?" fragt er mit Wut in der Stimme. 

Dieser Satz verletzt mich:" Seht ihr? Genau deswegen hab ich euch nie etwas davon gesagt." 

Nun meldet sich Nic zu Wort:" Also ich hätte nichts dagegen mit Max zum Frühstück zu gehen. Da hätten wir schließlich auch die Gelegenheit Fragen zu stellen, oder?"

Er sieht mich fragend an, ich antworte:" Natürlich, und ich werde versuchen alle eure Fragen zu beantworten."

Die Mädels scheinen davon auszugehen, dass ich in der Öffentlichkeit nichts gefährliches tun würde. Der einzige Toni ist noch nicht ganz überzeugt. Er sieht noch skeptisch aus, willigt aber trotzdem ein.   

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