Kapitel 15 - Training

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Nachmittag – Training

„Ein Glück, dass sie nicht nachgefragt haben.", meine ich erleichtert zu Satsuki. „Ja. Ich habe ihnen bereits gesagt, dass wir eine weitere Managerin bekommen. Sie haben mich zwar gefragt, warum und wieso? Aber ich habe natürlich nicht den wahren Grund gesagt. Ich meinte lediglich, dass du den Job beim Mädchen Team eigentlich machen wolltest, sie aber keine haben, an die du dich wenden kannst. Somit war nur diese Möglichkeit offen. Der Trainer weiß über diese Lüge Bescheid.", erklärt sie mir und ich nicke. „Verstehe. Weiß Dai schon darüber Bescheid?" „Nein noch nicht. Ich wollte es ihm nach dem Training sagen. Allerdings wundert es mich, dass sie so ruhig bleiben." „Wieso?" „Siehst du den Blondschopf?" „Ja. Was ist mit ihm?" „Ich habe mir in den Ferien bereits Spiele von diesem Team angesehen und analysiert. Das ist Kousuke Wakamatsu und hat normalerweise ein recht lautes Organ. Soviel ich mitbekommen habe, kann er es nicht leiden, wenn man zwar im Team ist, aber nicht mittrainiert. Soll heißen, dass er sich mit Daiki in der Hinsicht nicht verstehen würde.", erklärt sie mir und ich nicke erneut. „Verstehe. Das heißt, dass wir so gesehen Glück im Unglück haben. Ich kann es ebenfalls nicht leiden, wenn man nicht trainiert. Allerdings ist Dai eine Ausnahme. Er ist stark, das sieht man. Ich sehe es aber trotzdem irgendwo nicht ein, dass er wegen mir wieder trainiert. Aber wenn das Training somit ohne Zwischenfälle verläuft, kann es mir eigentlich egal sein.", meine ich. „Das sehe ich genauso. Du wirst es noch merken, aber unser Spielstil ist der Einzelkämpfer. Daher wir die verschiedensten Charaktere im Team haben, ist das der Beste Weg. Auch wenn wir wenig Wert auf das Teamplay legen, ist es trotzdem gut, wenn alle zusammen trainieren. So kann man dann auch leichter entscheiden zu wem man den Ball am besten passen kann.", meint nun der Trainer. Ich nicke erneut. „Verstehe. Daher Dai ein recht großes Ego haben sollte, ist das natürlich nicht so praktisch. Da bin ich umso mehr froh, dass wir aufeinander gestoßen sind." „Du nennst ihn also Dai? Ich dachte, der Name nervt ihn so?", fragt mich nun Satsuki. „Tut er auch. Aber er meinte, dass er sich süß anhört, wenn ich ihn sage.", antworte ich ihr und werde leicht rot. *Dai passt wirklich auf, dass der Ball nicht mal ansatzweise in meine Richtung kommt. Ich weiß nicht, ob das instinktiv oder beabsichtigt ist, aber das zeigt, dass es ihm wirklich ernst mit uns ist. Es wird zwar noch dauern bis man etwas sieht und wir dann aufpassen müssen, aber es ist besser, wenn wir gleich von Anfang an aufpassen.*

Wir beobachten sie weitere 10 Minuten. „Pause!" Die Jungs kommen zu uns und holen sich ihre Flaschen. Ich strecke Dai seine entgegen. „Danke." „Bitte. So anstrengend?" Dai trinkt und holt nach Luft. „Nein, ich bin es nur nicht mehr gewohnt zu trainieren. Das kommt wieder.", gibt er leicht keuchend von sich und ich nicke. „Aber selbst dafür hängst du dich rein. Das habe ich lange nicht mehr gesehen.", gibt nun Satsuki von sich. „Muss ich ja. Ihr wisst wieso." „Wissen wir. Was anderes, vergiss nicht, dass wir dann noch etwas für zuhause besorgen müssen." „Hab ich nicht. Wenn du willst, kannst du dann gleich heimgehen. Ich kann es besorgen." „Rede keinen Unsinn. Das passt sonst nicht mit der Aussage zusammen.", meine ich abwinkend. „Stimmt. Wie konnte ich das vergessen?", gibt er verlegen von sich. „Seid ihr Geschwister? Ich wusste gar nicht, dass du eine Schwester hast, Aomine. Zumal ihr euch nicht mal ähnlich seht.", fragt uns nun ein schwarzhaariger Brillenträger. „Noch nicht. Unsere Eltern werden nächsten Monat heiraten. Aber wir sehen uns eher als Freunde als Geschwister.", erklärt ihm Dai. Ich nicke zustimmend. *Nur Freunde, wie? Aber stimmt schon, wenn wir die Gefühle weglassen, sind wir wirklich eher Freunde als Stiefgeschwister.* „Aber in gewissen Situationen kommt es zumindest mir so vor, als wären wir wirklich Geschwister.", gibt Dai nun verlegen von sich. „Ach echt? Wann denn zum Beispiel?", frage ich ihn verwirrt. „Zum Beispiel, wenn wir irgendwas einkaufen, gehen sollen. Oder andere Sachen, wie lernen oder so. Das fühlt sich für mich halt mehr nach Geschwisteraktivitäten an als nach Freundes Dingen.", erklärt er. „Achso, so gesehen stimmts schon. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es bei mir nicht anders.", meine ich nun. Ich spüre plötzlich einen Arm auf meiner Schulter liegen. Ich schaue zu jenem Besitzer, welcher mich angrinst. „Na siehst du. Aber wir werden uns trotzdem nie wie Geschwister fühlen.", meint Dai mit einem kurzen Zwinkern und ich verstehe was er meint. „Natürlich nicht. Ich frage mich sowieso, ob es Stiefgeschwister gibt, die sich wirklich als Stief- beziehungsweise als Geschwister fühlen.", meine ich. „Sicher wird es die auch geben. Schließlich gibt es ja alle möglichen Variationen.", meint Dai und ich nicke. „Hast bestimmt recht." „Natürlich hab ich recht." Dai nimmt seinen Arm von meiner Schulter und gibt mir die Flasche wieder. Sie trainieren nun weiter. „Du hast es auch gesehen oder Satsuki?" „Das Zwinkern? Ja habe ich. Ich weiß was er damit sagen wollte. Für uns ist es schließlich nicht so schwer zu erraten.", antwortet sie und ich nicke.

Nach dem Training – Heimweg

„Es war richtig anstrengend.", meine ich. „Was denn?" „Das Zuschauen. Du weißt ja, dass ich Basketball liebe. So wie du es am Anfang beschrieben hast, sogar mehr als du. Somit ist es verflucht anstrengend, dass ich nicht mehr spielen kann." „Was soll das heißen? Natürlich kannst du noch spielen. Nur nicht jetzt. Es dauert jetzt vermutlich seine Zeit, aber das heißt nicht, dass du nicht mehr spielen kannst.", gibt Dai aufmunternd von sich. Ich lächel kurz. „Hast bestimmt recht." Ich lehne mich nun an ihn und er legt seinen Arm über meine Schulter. Wir gehen schnell die Sache besorgen und gehen dann den Rest nach Hause.

Zuhause

„Wir sind wieder da.", kündige ich uns an. „Der Stille nach, sind sie wieder nicht da.", stelle ich fest. „Anscheinend. Es liegt auch wieder ein Zettel auf dem Tisch.", meint nun Dai und ich schaue hin. „Wir brauchen echt eine Gruppe. Um ehrlich zu sein, nervt die ganze Zettelsache.", meine ich und gehe hin. „Mich auch." Ich lese mir den Zettel durch. Ich spüre plötzlich Dai an meiner Taille und seinen warmen Atem neben mir. „Was schreiben sie dieses Mal?", fragt er mich und küsst meinen Hals. „Dasselbe wie jedes Mal. Das sie zu einem Meeting müssen und nicht wissen wann sie kommen. Heißt wir sind wieder unter uns. Was willst du machen?", erzähl ich ihm mit einem unterdrückten Stöhnen. „Keine Ahnung. Die Zeit einfach genießen? Wir sind schließlich unter uns.", flüstert er mir ins Ohr. „Klingt verführerisch, aber sollten wir nicht zuerst die Sache mit Tetsu erledigen?", frage ich ihn leicht außer Atem. „Das kann warten.", flüstert er erneut. Ich werde rot nachdem er seine Hände nach unten hat gleiten lassen. „Dai bitte. Ich will nicht.", bitte ich ihn. Dai seufzt und lässt mich wieder los. „Ich will dir nicht schaden. Vor allem die nächsten 9 Monate nicht." „Danke. Ich habe aber nicht gesagt, dass ich den restlichen Tag nicht mit dir verbringen will. Aber ich will ihn nicht so verbringen.", meine ich nun und drehe mich zu ihm um. „Ich sagte ja gerade, dass ich dir nicht schaden will. Da zählt das auch dazu. Wenn du nicht willst, muss ich es akzeptieren.", meint er sanft und umarmt mich.

Verliebt in meinen Stiefbruder (Aominexoc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt