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Langsam öffnen sich meine Augen. Komplett verschlafen rolle ich mich auf die andere Seite und taste nach meinem Handy, bis ich es endlich in die Finger bekomme. Ich schaue rauf. Oh fuck. Eine Stunde noch.

Ich fahre hoch und werfe Jumper den Wecker an den Kopf. Dieses Scheißteil klingelt entweder zu früh, oder gar nicht.

Ein Kreischen entfährt ihm. Ich muss lachen.
„Gut geht's dir aber auch noch oder?" pöbelt er mich an, also alles in Ordnung. Wenn man diesen Kerl zu früh weckt hat er schlimmere Laune als Frauen während ihrer Periode. Lustig anzusehen ist es aber allemal.

„Aufstehen Krieger." rufe ich motiviert und schwinge mich überraschend gelenkig aus dem Bett, „Komm schon Jungspund, hoch mit dir."

Jumper grummelt nur vor sich hin und presst sein Gesicht wieder ins Kopfkissen. Grinsend schüttele ich den Kopf. Dieser Frechdachs.

„Du...willst doch sicherlich noch was essen...oder?"

Jumpers Kopf erhebt sich. Er schaut mich an und ein Grinsen schleicht über sein Gesicht.

Innerhalb von knapp 20 Minuten stehen wir in Fliegermontur auf dem Gang und marschieren schnellen Schrittes in Richtung Essen.

In der Cafeteria sitzen außer uns noch ein paar Leute von den Hornets und in der Ecke schleicht auch Midnight herum. Wir genießen das ausnahmsweise sehr exquisite Mahl und reden über alles Mögliche, also über die Aliens. Logisch.

„Hey Jungs!" ungefragt schwingt sich Raven an unseren Tisch. Ihre Haare triefen noch von Wasser. Immerhin hat sie nicht so brutale Augenringe wie mein Zimmergenosse und ich.

„Was ist so passiert, während wir gepennt haben?" fragt Jumper mampfend.

„Insgesamt sind es über 50 Raumschiffe. Sie nehmen gerade auf der ganzen Welt Positionen ein. Aber wenn sie dort ankommen, geschieht nichts mehr:"

„Nichts?" frage ich entgeistert.

„Nichts! Die schweben einfach nur über den Städten. Keine Bewegung, kein Zeichen von Aktivität."

Das gefällt mir nicht. Die schweben einfach nur da rum, ohne was zu machen. Seltsam.

„Der Countdown? Wie geht's dem?" erkundigte sich Jumper, der sich müde einige Karotten reinwirft.

Ich schaue auf die Uhr und rechne, nicht so meine Stärke. „Müsste noch ca. eine Stunde sein."

Raven kratzt sich am Kinn. „Der Boss möchte alle Piloten der Geist- und Assstaffeln in Alarmbereitschaft in der Luft, wenn er auf null ist, also sollten wir uns beeilen."

Jumper und ich nicken beide zustimmend. „Okay, dann gehen Sie in den Tower und sorgen dafür, dass unsere Maschinen fit sind, wir kümmern uns um den Rest." bestimmt Jumper überraschend autoritär.

Raven nickt bedächtig. „Viel Glück Jungs." Ruckartig steht die junge Frau vor uns auf und macht sich mit großen Schritten davon. In ähnlicher Hast stürmen Jumper und ich zu unseren Fliegeranzügen, die fein säuberlich in einer Art Garderobe hängen.

Ich grüße den Kerl, der die Anzüge in Ordnung hält, ein sympathischer Typ namens Willi, und greife mir dann meinen Anti-G Anzug.

Eilig streifen wir ihn uns über. Fertig in der Ausrüstung stehend stehen wir am Ausgang zum Rollfeld und halten inne. Jumper sieht mich an.

„Und jetzt?"

„Was und jetzt?"

„Was machen wir jetzt?"

Six StrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt