40

3 1 0
                                    

Mein Herz rast, es ist unerträglich. Das Adrenalin schießt mir durch die Adern, während ich meinen Jet in immer neue und wildere Manöver werfe, um im Radarschatten zu bleiben. Ob die Aliens überhaupt auf so etwas wie Radar angewiesen sind? Wer weiß das schon. Es hilft mir jedenfalls mich im Rahmen des Ganzen hier sicherer zu fühlen.

„Zeit bis zum Rendevouz Punkt?"

„Elf Minuten und 20 Sekunden." Hera hört man sogar durch den Funk ächzen. Wir sind auf westlichem Kurs, düsen gerade über Nordfrankreich in Richtung Ärmelkanal. Die Franzosen stört es nicht oder sie können nicht, kein Flugzeug meldet sich, kein Flugzeug ist zu sehen. Sogar hier sind wir allein am Himmel. Ich habe ein paar französische Jets im Shatterdome gesehen, aber bei weitem nicht so viele, wie sie eigentlich haben sollten.

Aber im Moment muss ich mir um wichtigere Dinge Sorgen machen. Ich kalibriere nochmal das Radar neu, immer noch nichts. Diese Leere in einem Raum, wo eigentlich Hochbetrieb sein müsste, ist wahrlich angsteinflößend. Die Angst durchfrisst dich, deinen Geist und deinen Willen. Nichts ist vor ihr sicher. Sie kriecht in jeden Winkel, in jedes Herz.
Diese Ungewissheit nagt an einem.

Trotzdem weiß ich, dass sie dort draußen lauern, uns suchen und wenn sie uns sehen, angreifen.

Als ich nach unten sehe überkommt mich die selbe Traurigkeit wie zuhause. Auch hier steigen überall dunkle Rauchwolken auf, Dörfer brennen, Ruinen zeichnen die Landschaft. Die Aliens haben auch hier alle Arbeit geleistet. Da unten lebt wahrscheinlich nicht mehr viel. Von hier oben sieht es aus wie eine Mondlandschaft. Ich schüttele bloß leicht den Kopf, und wende mich dann wieder von der Szenerie ab. Der Sonnenuntergang ist sowieso schöner als das, was da unten auf meinen Blick wartet. Wenigstens er ist noch schön.

Lange sagt keiner was. Das einzige Geräusch sind die Triebwerke hinter mir. Ich überprüfe die Waffen, die Sensoren und den Funk. Die Frequenz der Aliens ist still. Es ist niemand hier.

„Langsam müssten sie in Sichtweite sein, Augen offen halten, Geister." meldet Blackhole, als wir kurze Zeit später das Festland verlassen und auf den Atlantik hinausfliegen.

Langsam schweift mein Blick über den Himmel. Viele Wolken, wenig blauer Himmel, keine Flugzeuge.

„Nichts zu sehen." melde ich und scanne nochmal den Bereich mit meinem Radar.

„Da! Auf 1 Uhr, hoch!" brüllt Crimson plötzlich. Und tatsächlich, da sind sie. Drei B-2 Spirit Stealthbomber von den Amerikanern, die hoch über uns in Dreiecks-Formation auf uns zukommen.

„Hab noch nie eins dieser Dinger Live gesehen. Krass." murmelt Hera fasziniert. Zurecht, diese Flugzeuge sind echte Brecher. Mit je einer  Milliarde Dollar pro Stück das teuerste militärische Flugzeug jemals. Aber das zeigt sich auch. Der Nurflügler ist mit RAM-Coating ausgestattet, also zu Deutsch, Radarabsorbierendes Material. Die Spirit sieht mehr aus wie ein Schiff der Aliens als eins von unseren, aber dafür sehe ich diese Dinger sehr viel lieber als die Hurensöhne aus dem All.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Six StrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt