12. Kapitel

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Landons POV

Die Woche war schnell vergangen, Emily hatte fast jeden Tag gebacken. Wenn ich kein Wolf wäre, würde es sich sicherlich auf meine Figur auswirken, aber diese Frau wusste einfach wie man backte und kochte. Es war Montagabend und gerade öffnete ich die Zimmertür. Eine strahlende Emily begrüßte mich. Automatisch schlich sich auch auf meine Lippen ein Lächeln. In meinem Bauch kribbelte es angenehm, das tat er immer, wenn Emily glücklich war. "Ich muss dir unbedingt von meinem ersten Arbeitstag erzählen" Das gefällt mir, dass du so gerne darüber mit mir reden willst. Nickend stellte ich meinen Aktenkoffer ab und setzte mich auf die Couch. Emily sprang aufgeregt neben mich. Wie automatisch zog ich sie deswegen an mich und inhalierte ihren Duft. "Margret, meine Chefin, hat mir als aller erstes alles gezeigt. Die Küche, den Gastraum, die Büchergenre. Und dann durfte ich in der Bücherabteilung helfen. Ich habe Kunden beraten und ihnen Bücher empfohlen. Nachmittags habe ich dann hinter der Theke geholfen und mein Kuchen war nach zwei Stunden vollkommen ausverkauft. Kannst du das glauben? Margret war ebenfalls begeistert und will ihn nun vielleicht wegen dem Erfolg in der Karte aufnehmen" brabbelte sie los. Es war schwer ihr beim Reden zu zuhören. Denn sie strahlte so sehr, dass ich vollkommen fasziniert davon war. Als ich nicht auf ihre kleine Ansprache antwortete, entfernte sie sich etwas von mir und sah mich unsicher an. "Entschuldigung habe ich zu viel geredet? Du bist gerade eben selbst erst nach Hause gekommen und hast jetzt garantiert keinen Kopf für meinen Tag" ich verdrehte die Augen. Wieso entschuldigte sie sich. Seufzend nahm ich ihre kleinen Hände in meine großen. "Mir geht es wunderbar, Emily. Du kannst so viel erzählen wie du willst. Ich werde dir zuhören" versicherte ihr. Sie biss sich auf die Lippe und nickte. "O-okay. Das ist nur eigenartig, jemanden zu haben der mir zuhört und mit den ich mein Leben...bereden kann" Du kannst dein Leben auch mit mir teilen, kleine Mate.

"Du kannst immer zu mir kommen, Emily. Ich weiß das du für lange Zeit niemanden hattest, aber jetzt hast du mich. Und ich will das du mit mir über alles redest. Und wenn es nur um banale Dinge geht. So funktionieren doch Wohngemeinschaften oder? Aufjedenfall soll unsere so funktionieren" ermutigte ich sie. Emily lächelte und strich sich dabei schüchtern eine Haarsträhne hinters Ohr. "Okay, dann bist du jetzt aber auch dran. Wie war dein Tag?" mein Lächeln wurde etwas schmaler. Heute waren wir wieder dem Hacker auf der Spur. Und so langsam wurde ich wütend, dass wir ihm einfach nicht auf die Schliche kamen. Denn er konnte immer weiter in unsere Datenbanken eindringen. Und mir ging es um Emily. Nicht dass ich in meiner Datenbank etwas von ihr gespeichert hatte, aber wer weiß wie dieser Typ arbeitete. Ich ließ Emily schon kaum aus den Augen, aber wenn diese Sache bald nicht besser wurde, dann würde ich die Sicherheit um Emily noch mehr verstärken. Ich würde auf keinen Fall Emilys Sicherheit riskieren. "Wir haben den Hacker immer noch nicht gefunden, dass mach mir ganz schön zu schaffen. Ich bin mit meinem besten IT Team ständig in Verbindung, aber er ist ein echter Fuchs. Aber keine Sorge, wir werden ihn schon schnappen" kurz wurden die Augen meiner Mate groß. "Oh, aber ist dann dein Unternehmen nicht in Gefahr? Ich kenne mich darin gar nicht aus. Ist der Schaden groß?" ihre Besorgnis in der Stimme war aus irgendeinem Grund niedlich. "Keine Angst, nichts was ich nicht verkraften könnte. So einfach lasse ich mir mein Geschäft nicht verderben" beruhigte ich sie. Nur zögerlich nickte sie. "Und...wenn das...wenn du den Hacker erwischt hast, wirst du sicherlich nach Pittsburgh zurückkehren" Emily flüsterte es so leise, dass ich es fast nicht verstand. Ich nahm ihre Hand fest in meine. Dann hob ich ihr Kinn an. Ihre Moosgrünen Augen waren glasig. Ein Schmerz durchfuhr mein Herz und mein innerer Wolf winselte gequält. Emily machte sich Sorgen was aus ihr werden würde. "Keine Angst, kleine Mate. Das wird noch dauern und naja, wenn du Lust hast kannst du mitkommen" die Augen meiner Gefährtin wurden groß. Sofort schüttelte sie den Kopf, als hätte ich ihr gerade ein unanständiges Angebot gemacht. "In Pittsburgh? Was soll ich da? Ich meine warum sollte ich mit dir mitkommen? Möchtest du mich bemitleiden? Ich habe jahrelang niemand gehabt, da schaffe ich es jetzt auch allein" ihre Stimme wurde immer lauter. "Beruhige dich. Du weißt das ich dich niemals bemitleiden würde. Dafür respektiere ich dich zu sehr. Aber was hält dich hier in New York? Wolltest du nicht schon lange ein neues Leben beginnen? Das kannst du dort" ein Leben mit mir, fügte ich in Gedanken hinzu. Vehement schüttelte sie noch immer den Kopf. "Aber ich will ein Leben allein neu beginnen. Ich will niemanden der meint mich bemuttern zu müssen. Ich will das alleine schaffen, es mir selbst beweisen. Nach all den Jahren will ich unabhängig sein. So habe ich immer das Gefühl dir etwas schuldig zu sein, das habe ich schon jetzt"

In einer dunklen Nacht wurdest du meinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt