26. Kapitel

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26. Kapitel

Emilys POV

Völlig ausgeschlafen öffnete ich langsam die Augen. Die Sonne die durch die Fensterfront hineinschien stand schon sehr weit oben. Hatten wir etwa schon Mittag? Wie lange hatte ich geschlafen? Die angenehme Wärmequelle, die mich noch immer fest in ihren Armen umschlungen hielt, schlief also auch noch. Lächelnd drehte ich meinen Kopf in Landons Richtung. Dieser hatte seine Augen fest verschlossen und umklammerte mich wie eine Rettungsboje. Seine Brust hob sich regelmäßig auf und ab. Immer wieder gab er kleine Murmellaute von sich. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Seit ich gestern Abend angekommen war und endlich in einem Bett lag, ging es mir sichtlich besser. Nach einem wochenlangen Schlafdefizit fühlte ich mich heute wie neugeboren. Eine Nacht neben Landon wirkte wie Wunder. Hätte ich das vorher gewusst, dann wäre ich meinem Verlangen ihn wieder zu sehen, schon eher gefolgt. Aber ich hatte gedacht, er wäre so beschäftigt, dass er mich nicht so vermissen würde. Doch als ich gestern vor seiner Tür stand und er mich umarmt hatte, als hätte er nur darauf gewartet, war ich mir da nicht mehr so sicher. Es wirkte fast so als würde er mich nicht mehr los lassen wollen. Und dann war da diese Vertrautheit zwischen uns gewesen. Vollkommen ohne nachzudenken hatte ich ihn geküsst und mit ihm Zärtlichkeiten ausgetauscht. Wenn ich jetzt daran dachte, dann wurden meine Wangen wieder Feuerrot. Aber jede Berührung von ihm hatte meine Sehnsucht gestillt und dennoch mich fühlen lassen als würde mein Körper in Brand stecken. Ich war befriedigt und gleichzeitig wollte ich mehr von ihm. Seine Berührungen fühlten sich natürlich an, wie atmen. Als wären sie ein Teil von mir. Ich schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich lag es daran, dass wir uns so lange nicht mehr gesehen hatten. Und wie auf Knopfdruck bewegte sich die muskulöse Gestalt neben mir. Grummelnd drückte Landon sein Gesicht in das Kissen und stöhnte. Blinzelnd öffnete auch er die Augen. Seine verschlafenen blauen Augen trafen meinen Blick und ein Lächeln schlich sich auf seine Züge. Ich schluckte. Verdammt sah er heiß aus. Den verschlafenen Landon Look hatte ich komplett vergessen. Die Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab, die Augen noch klein und ein träges Lächeln, dazu der leichte Bartschatten...Kurzum er war ein realer Sextraum. "Guten Morgen" flüsterte er in seiner Morgenstimme. Rau und kratzig. Verdammt heiß! Ich knabberte an meiner Unterlippe. "Morgen" nuschelte ich. Er lachte, wobei seine Brust bebte. "Ich hatte vergessen, dass du am Morgen nicht gerade die Gesprächigste bist" bevor ich etwas antworten konnte, drückte er seine Lippen auf meine. Wie automatisch schlossen sich meine Augen und meine Arme schlangen sich um seinen Nacken. Mit Freuden erwiderte ich den Druck seiner Lippen und küsste ihn innig. Als er sich von mir löste, glühten seine Augen voller Verlangen. Mein Bauch fuhr Achterbahn und ich hielt für einen kurzen Augenblick die Luft an. "Hast du genauso gut geschlafen wie ich?" hakte er fröhlich nach. Das er ebenfalls ausgeschlafen war, hatte ich bemerkt. Er sah jetzt nicht mehr ganz so abgeschlagen aus auch die Ringe unter seinen Augen wurden etwas heller.

"Ja, sehr. Wir haben bis Mittag geschlafen" stellte ich dann erneut fest. Wieder lächelte er und sah dann aus dem Panoramafenster. Landon gab ein zufriedenes Geräusch von sich. Dann wendete er sich wieder zu mir. Seine Augen strahlten jetzt. "So habe ich mir immer den perfekten Tag vorgestellt. Mit dir schlafen bis Mittag, dann mit dir aufwachen und...irgendetwas machen" ich kicherte von seinem Geständnis. Mit runzelnder Stirn schmiegte ich mich näher an ihn. "Du hast dir das also wirklich mit mir vorgestellt? Nicht mit irgendeiner anderen Frau?" fragte ich amüsiert. Schließlich kannten wir uns erst ein paar Monate. Brummend küsste er meinen Hinterkopf. "Ich hatte vorher nie wirklich Zeit mir über so etwas Gedanken zu machen. Aber seit ich dich kenne...es war einer meiner Favoriten an Tagträumen" nun war ich neugierig. Er hatte mehrere Tagträume? Und das von...uns?
"Moment mal, du hast eine Favoritenliste von Tagträumen? Und sie betreffen alle mich?" unschuldig zuckte er mit den Schultern, verschmitzt blitzte das blau in seinen Augen. "Es ist nur eine kleine Liste" versuchte er sich gerade zu verteidigen? Schmunzelnd setzte ich mich im Schneidersitz auf, um ihn besser betrachten zu können. Seine Hand folgte mir und schlang sich um mein eines Bein. "Erzähl mir von ihr" er seufzte. "Es ist wirklich nichts..." mit meinem Zeigefinger brachte ich ihm zum Schweigen. Vorsichtig beugte ich mich zu ihm, um ihm einen hauchzarten Kuss auf die Lippen zu hauchen. Blinzelnd blickte ich zu ihm auf. "Bitte erzähl es mir" flüsterte ich mit Butterweicher Stimme. Landon schluckte merklich und wendete den Blick ab. Ich biss mir auf die Lippe um ein Grinsen zu unterdrücken. Obwohl ich Landon noch nicht kannte, wusste ich, wie ich ihn für mich gewinnen könnte. Es war als würde mir eine kleine innere Stimme zuflüstern, was ich tun müsste. Schließlich seufzte er auf. "Na gut, aber nur wenn du danach mit mir etwas frühstückst" stellte er die Bedingung. "Du und deine Forderungen" grummelte ich. Er lachte. "Baby, du willst etwas von mir, nicht ich von dir. Regelnummer Eins in der Geschäftswelt: Jeder der von dir etwas will, muss die einen Gefallen tun" Landon hatte sich bei jedem Wort mehr zu mir gebeugt. Er war schließlich nur noch Millimeter von meinen Lippen entfernt. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Würde ich mich nur ein kleines Stückchen vorbeugen...dann würde ich seine wundervollen Lippen schmecken können. Der Gedanke daran ließ mich keuchen. Seine Körperwärme, sein Geruch und der warme Atem auf meiner Haut vernebelte meine Sinne. Nur schwer konnte ich mich daran erinnern, was er von mir wollte. Schließlich nickte ich tonlos. Zufrieden grinste er und wendete sich abrupt von mir ab. Halb keuchend, halb brummend fiel ich ein Stück nach vorne. Verdammt wieso hatte er mich nicht geküsst? Lachend lehnte er sich wieder gegen das Bettgestell. Als würde er meine Gedanken lesen können, meinte er selbstgefällig "Auch ich kann gemein sein, Baby"

In einer dunklen Nacht wurdest du meinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt