I'll be Waiting- Chaeya Teil 2

Kapitel 10

KAEYA

Kaeya war mehr als überrascht, als er festgestellt hatte, dass dort schon jemand in der Ecke saß. Allerdings entpuppte sich sein Zellengenosse, wie er ihn Spaßhalber bei sich nannte, als deutlich angenehmer, wie zuerst angenommen.  Sie unterhielten sich so lange, bis einer der Fatui ihnen etwas zu Essen brachte. Daher ging Kaeya davon aus, dass sie die ganze Nacht gesprochen hatten.
Der Blauhaarige wusste jetzt, dass der Blonde Kaveh hieß, aus Sumeru kam und Architekt war. Der ‚Zwerg mit dem komischen Hut', wie er Scaramouch bezeichnete, hatte ihn gebeten eine Art riesige Puppe zu entwerfen, was Kaveh aber verweigert hatte und deswegen, anstatt jetzt in Sumeru seiner Arbeit nachzugehen, hier in Liyue in irgendeinem Keller saß.
Ihre Gesprächstehmen, die sie die ganze Nacht über hatten waren zu Kaeyas erstaunen sehr vielfältig. Neben Sumeru, Alhaitham, den Orden Fravonius, Alhaitham, Mondstadt, Alhaitham und den Grund wieso Kaeya jetzt hier bei ihm saß, waren nur ein paar der Themen.
Gegen Mittag kam der Grünhaarige Arzt, der auch schon im Gasthaus bei ihm gewesen war, um sich seine Wunden nochmals anzusehen. Er schien recht zufrieden damit zu sein, dass sie schon fast alle verheilt waren. Nur kurz nachdem Baizhu verschwunden war, wurde die Tür erneut geöffnet und Kazuha kam mitsamt einem Stapel Blätter unter dem Arm in den kleinen Raum.  Kaveh schien im Gegensatz zu Kaeya nicht sonderlich erstaunt darüber zu sein, im Gegenteil, er begrüßte den Weißhaarigen wie einen alten Freund. Der Neuankömmling setzte sich zu Kaya und Kaveh auf den Boden und hielt Kaveh die Papiere und ein paar Stifte hin. Der Blonde nahm alles entgegen und fing an auf einem der Blätter etwas zu zeichnen.
„Kazuha kommt schon eine Weile her.", fing er an den Blauhaarigen zu erklären, bevor dieser fragen konnte.
„Der Zwerg mit dem komischen Hut hat zuerst versucht es zu verhindern, aber irgendwie hat er trotzdem immer einen Weg gefunden hier rein zu kommen. Jetzt dudelt er es.", sprach er weiter ohne von seiner Zeichnung aufzusehen.
Kazuha saß da, im Schneidesitz und beobachtete den Architekten dabei, wie er auf den Papier skizzierte. Er wirkte genauso wie Kaeya ihn das letzte mal gesehen hatte.
„Und wunder dich nicht über seinen Zustand. Er hat irgendeine Pflanze geraucht und seitdem ist das Dauerzustand. Selbst Baizhu weiß nicht was es ist. Tighnari wüsste es wahrscheinlich oder würde zumindest wissen, was die Symptome lindert, aber den können wir ja schlecht fragen. So. Fertig.", er reichte dem Weißhaarigen das Blatt, woraufhin dieser sich ein paar der TSifte schnappte, die auf dem Boden vor ihm lagen und anfing das Bild auszumalen.
Kaeya, der eigentlich fragend wollte wer Tighnari war, lachte kurz laut auf.
Kazuha, immer noch im Schneidersitz, saß da und malte eine Zeichnung aus, die ganz klar Scaramouche zeigte, der gerade von einem Echensartigen Tier gefressen wurde.
„Was ist das?", fragte Kaeya der sich nicht ganz sicher war, ob er mit seiner Vermutung richtig lag.
„Ein Krokodil. Die gibt's bei uns in Sumeru.", er schnappte sich ein neues Papier und überlegte kurz.
„ Du könntest ihn auf einem Scheiterhaufen verbennen.", schlug Kaeya vor und lag mit seiner vermutung, dass Kaveh nach einer neuen Zeichnidee suchte, genau richtig.
„Oh ja!", freute der Blonde sich und machte sich gleich daran die Idee aufs Papier zu bringen.

Der Blauhaarige lehnt sich mit dem Rücken an die kühle Steinwand und schloß die Augen. Die letzten Stunden waren einfach so surreal gewesen. Er saß hier, in einem kleinen Kellerraum in der Bank des Nordens in Liyue. Zusammen mit irgendeinem Architekt aus Sumeru, der versuchte das Beste aus seiner Situation zu machen. Die Tür ging nur auf, wenn ihnen einer der Fatui Essen brachte oder sie auf die Toilette mussten. Immerhin durften sie dann in das Band, welches vorne bei der Treppe war gehen, sonst wäre der sowieso schon modrige Geruch in der Zeller wahrscheinlich unerträglich. Und dann war da auch noch Kazuha, der anscheinend dauerstoned durch Liyue lief und Kaveh besuchen kam, um Bilder auszumalen in denen Scaramouche auf den verschiedensten Arten starb. Es war so absurd.

Tartaglia
„Brauchst du das noch?",fragend hob Childe das Blatt Papier hoch, welche Scaramouche ihm erst vor ein paar Minuten auf den Tisch geworfen hatte.
„Nein.", knurrte dieser nur und verschränkte die Arme vor der Brust.
Sie saßen in Childes Büro in der Bank des Nordens und der kleinere von Beiden, hatte gerade seinen gesamten Frust der letzten Tage abgeladen. Darüber dass diese dumme Architekt anstatt ihm seine Marionette zu entwerfen, lieber Bilder zeichnete auf denen er in verschiedensten Arten umkam, darüber das Kazuha immer noch bekifft durch sie Gegend lief und nicht einmal Baizhu ein Gegenmittel hatte und darüber dass der Weißhaarige in seinem Bekifften Zustand auch noch gerne diese Bilder ausmalte.
Childe hatte gerade eines dieser besagten Bilder in der Hand und musste zugeben, dass die gar nicht so schlecht waren. Dieses zeigte wie Scaramouche gerade von einem Packtier, wie sie in Sumeru zu hauf herumliefen, zertreten wurde. Wobei das Beste die grünliche Hautfarbe und die rosanen Haare des Harbingers waren. Childe würde sich das Bild einrahmen und an die Wand hängen. Irgendwie verschaffte ihm das wenigstens ein bisschen Befriedigung.
Er hatte Kaeya nicht mehr gesehen seit er ihn in den Keller gebracht hatte, aber er hatte schon gehört dass der Blauhaarige gut mit Kaveh verstand. Sehr zu Scaramouche leidwesen.
Childe war gerade dabei das Bild wieder ordentlich auf den Tisch zu legen, als die Tür aufgestoßen wurde.
Herein kam niemand anderes als 2. Harbinger persönlich.
„Eigentlich klopft man erst an wenn eine Tür zu ist.", sagte Childe obwohl ihm klar war das er auf taube Ohren stieß.
„Was willst du hier?", war dagegen die deutlich unfreundliche Frage des kleinsten im Raum.
Scaramouche und der Dottore hatten ihre Differenzen, auch wenn nie einer von beiden wirklich darüber sprach was vorgefallen war, so wussten doch eigentlich alle dass sie sich nicht leiden konnten.
„Keine Sorge.", grinste der Mann mit den Hellblauen Haaren.
„Ich bin nicht wegen dir hier. Eigentlich wäre ich gar nicht hier aber Pierro hat mir ja keine Wahl gelassen."
Er sah kurz zu Childe, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
„Ich Nehme an er ist im Keller?", es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
Scaramouche klappe der Mund auf.
„Ich dachte du wolltest dein kleines Spielzeug nicht töten. Das hättest du echt leichter haben können. So grausam habe ich dich nicht eingeschätzt.", sprach er zu Childe.
„Ich wollte ihn auch nicht hier haben.", gab der Harbinger ehrlich zurück.
Dottore lachte nur auf.
„Er wir schon nicht sterben. Ich habe Anweisungen bekommen."
„Das hat dich doch noch nie aufgehalten.", gab Scaramouche zurück und stand auf.
„Ich verschwinde solange er da ist.",sagte er zu Childe der ihm nur zunickte. Er konnte es gut verstehen.

Childe hatte daraufhin sich vom 2.Harbinger erklären lassen was genau er jetzt geplant hatte und er musste zugeben, es behagte ihm gar nicht. Er würde Kaeya damit nicht töten. Aber trotzdem beruhigte es ihn kein bisschen.
Als sie in den Keller hinabgingen kam ihnen Scaramouche entgegen, der Kazhu im Schlepptau hatte, welcher ihm gerade freudig seine neusten Kunstwerke präsentierte.
Der Harbinger wies die unten stehenden Fatui an Kaeya in eine der vorderen Zellen zu bringen, in der er dann mit dem Dottore wartete. Sie besprachen nochmals kurz den heutigen Ablauf und nur kurz darauf wurde die Tür geöffnet und die Wachen kamen mitsamt dem Blauhaarigen in den kleinen Raum.

Er warf Childe und dem 2. Haebinger nur einen abschätzigen Blick zu, während die Fatui die ihn reingeführt hatten, mit den Handgelenken an die Kette, die von der Decke hing fesselten. Sie zogen sie etwas an, sodass der Blauhaarige aufrecht, mit den Armen zumindest angewinkelt, dastehen musste.
Childe nickte den Fatui zu.
„Bringt sie rein.", sagte er, wobei er Kaeya nicht aus den Augen lies.
Jetzt kam seine Trumpfkarte. Er war sich ziemlich sicher das der Blauhaarige damit am wenigsten rechnete. Er wusste wahrscheinlich nicht einmal dass er seine Leute losgeschickte hatte, sie abzufangen und her zu bringen, während Kaeya sich gerade in dem Gasthaus ausgeruht hatte.
Der Blauhaarigw verzog kurz das Gesicht. Nur ein kleines bisschen und nur ganz kurz, aber Childe hatte es gesehen.
Nur wenigen Augenblicke später wurde die Tür erneut aufgestoßen und die Wachen kamen zurück. Zwischen ihnen Rosaria.

Childe hasste die Frau. Er hasste alles an ihr. Ihr Aussehen, die Art wie lief und vor allem wem sie es mit Kaeya in der Gasse getrieben hatte. Immer wieder waren ihm diese Bilder in den Sinn. Jetzt würde er das endlich beenden und Kaeya würde ganz allein ihm gehören.
Der Blauhaarige schien ziemlich schnell zu Begreifen was vor sich ging. Er starrte Childe mit Entsetzen an.
„Du hattest versprochen mich nicht mehr zu erpressen,in dem du drohst jemand umzubringen."
Childe konnte regelrecht die Panik in der Stimme des Blauhaarigen hören und auch Rosaria starrte ihn jetzt mit aufgerissenen Augen an, während sie zwischen den Fatui kniete und mit dem Oberkörper nach vorne gebeut dasaß.
„Das habe ich.", sagte Childe leise und ging ein paar Schritte auf den Blauhaarigen zu, bis er vor ihm stand.
„Aber das war bevor du mich verraten hast.", fügte er hinzu und strich sanft, fast liebevoll über die Wange des Blauhaarigen.
„Aber ich werde mein Wort auch weiterhin halten, im Gegensatz zu dir.", er nahm die Hand wieder runter, ging ein paar Schritte zurück und stand nun hinter Rosaria, die verzweifelt versuchte sich loszureißen. Aber die Fatui hatten sie fest im Griff.
„Ich werde dich nicht erpressen.",sagte Childe in ruhigen Ton.
„Ich mach es einfach so."
Kaum hatte er zu Ende  Gesprochen,  nahm er das Messer entgegen, was ihm ein anderer Fatui hingehalten hatte und Schnitt der Frau mit den dunkelroten Haaren die Kehle durch.