Kapitel 31

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KAEYA

Er hatte nicht damit gerechnet das Xiao es wirklich trinken würde. Er hatte eigentlich nur Albedo ein bisschen ärgern wollen, aber war nicht davon ausgegangen das Albedo sofort nachgab.

Xiao war nur kurz nachdem er die Flasche geleerte hatte, geschwankt und zu Boden gesunken, allerdings nicht bewusstlos geworden. Er hatte den Kopf in den Händen vergraben und gab leine undeutliche Geräusche von sich, als würde er grade die letzten Jahre im schnelldurchlauf verarbeiten müssen.

Albedo hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sich an den Schreibtisch gelehnt. Childe stand wie bestellt und nicht abgeholt in einer Ecke und die beiden Fatui in der anderen.

Kaeya hatte sich auf das kleine Bett, auf dem zuvor Xiao geschlafen hatte gesetzt. Es war still. Keiner sagte etwas oder rührte sich. Nur Xiao der auf dem Boden kniete murmelte weiter unverständliches Zeug vor sich hin.

Als er plötzlich leise wurde, richteten sich alle Blicke auf den am Boden. Langsam wie in Zeitlupe richtete er sich auf. Sein Gesichtsausdruck war völlig emotionslos. Auch seine Körperhaltung war anders. Er war nicht mehr der unsichere, der sich hinter Albedo versteckte. Es war als würde Kaeya Xiao vor sich haben, wie er ihn am Anfang kennengelernt hatte.

Der Yaksha sah sich kurz in der Höhle um als würde er seine Optionen durchgehen.

Keaya wusste nicht, woher er die Eingebung hatte, aber er nahm Dainsleif Schwert, welches er noch in der Hand hatte und warf es auf den Höhlen Boden.

Dann passierte alles innerhalb von Sekunden. Zuerst bleiben alle stehen, dann sprangen Xiao und Childe zeitgleich auf das am Boden liegende Schwert.

Der Harbinger erwischte es zuerst und hielt es nur einen Augenblick später dem Yaksha an den Hals.

Kaeya war kurz erstaunt das wirklich beide auf das Schwert gingen, bevor ihm wieder einfiel das es ja Xiao gewesen war, der die Fatui das erste Mal alle verraten hatte. Zwar hatte er sich an Albedo gehängt, aber sein eigentliches Ziel was Childe gewesen.

Der Blauhaarige konnte in den Augen des Harbingers sehen, dass er keine Spielchen mehr machte. Irgendwas schien ihn zu beschäftigen und zu stören und jetzt musste er diese Unzufriedenheit irgendwo auslassen.

Xiao zögerte nicht lange, sondern packte das Schwert, drückte es zur Zeit und versuchte so zum Childe zu kommen. Allerdings war dieser wieder schneller. Er zog das Schwert zurück, schnitt dem Yasksha dabei die Handfläche auf, trat einen Schirtt auf ihn zu, holte aus und schlug ihm die Füße weg, so dass Xiao unsanft auf dem Boden landete. Der Harbinger stellte sich über ihn und holte aus. Doch bevor er auch nur überlegen konnte was er als nächstes tun würde, ließ er das Schwert fallen. Seine Augen weiteten sich und er starrte voller entsetzten auf das dünne stück Metall, das aus seinem Brustkorb ragte.

Kaeya sprang auf.

Albedo zog sein Schwert aus dem Oberkörper des Harbinger, der nur kurz darauf in die Knie ging, während Xiaodie Füße anzog und so schnell wie möglich aufstand.

„Ich hab dir gesagt ich würde dich für ihn töten.", war Albedos tonloser Kommentar.

Entsetzt starrte Kaeya mit einer Mischung aus Wut, Angst und Panik auf den Harbinger, der die Hände auf die Wunde geprennt hatte und dessen Oberteil sich langsam rot verfärbte.

Das hatte er nicht gewollt. Er hatte sich an Ajax rächen wollen. Er hatte auch überlegt ihn zu töten aber jetzt, wo er so vor ihm Kniete war ihm sofort klar, das wollte er nicht.

Kaeya Griff in die Haare des Yaksha, der seitlich vor ihm stand und zog ihn zu sich her, so dass Xiao mit dem Rücken an ihn gepresst dastand. Mit der anderen Hand hob er Childes Schwert, welches er noch in der Hand hielt hoch und setzte es Xiao an den Hals. Dann sah er Albedo direkt in die Augen.

„Wenn er stirbt.", sagte er und nickte mit dem Kopf in Childes Richtung.

„Stirbt er auch."


TARTAGLIA

Als Childe aufwachte fühlte er sich so schrecklich wie noch nie. Jeder Muskel, Knochen und Gelenk in seinem Körper tat ihm weh. Langsam öffnete er die Augen und brauchte eine Weile bis er sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatte. Er war noch in der Höhle auf dem Drachengart, aber es war bereits Dunkel draußen.

Ein Feuer brannte in der Mitte der Höhle und auf dem Schreibtisch am anderen Ende es raumes saß Kaeya. Er hatte die Beine übereinander geschlagen und schien Childes Schwert in den Händen zu halten.

Wie Blitzlichter flackerten die ganzen Erlebnisse von vor ein paar Stunden vor Childes Augen. Nach und nach erinnert er sich wieder an alles. Wie sie in den Schneesturm geraten waren. Wie sie Bennett und dann die Höhle gefunden hatten. Und dann was in dieser Höhle passiert war. Dainsleif, Lisa, Bennett und schließlich die Sache mit Xiao.

Langsam versuchte der Harbinger sich aufzurichten, aber ein stechender Schmerz durchfuhr ihn im Bereich seines Oberkörpers. Er stöhnte auf und ließ sich wieder auf die Matratze sinken. Er lag auf dem kleinen Bett, auf dem zuvor noch der Yaksha geschlafen hatte. Er sah drehte den Kopf und sah sich erneut um. Kaeya hatte den Kopf gehoben und sah zu ihm herüber.

Aus einer Ecke stand eine Gestalt auf und kam auf ihn zu. Es war Albedo.

Der Alchemist hatte die Lippen zusammengepresst und schien mehr als unzufrieden und angespannt zu sein.

Childe wusste das Albedo ihn von hinten erstochen hatte und er hatte noch in Erinnerung wie Keaya sich Xiao geschnappt hatte und gesagt hatte 'Wenn er stirbt, stirbt er auch'. Aber Childe war sich nicht sicher ob das auch wirklich so passiert war, oder ob er sich das nur eingebildet hatte.

Albedo schien ihn kurz zu untersuchen und wechselte seinen Verband. Er tat etwas von einer übel riechenden Flüssigkeit auf die Wunde, von der Childe fast gebrochen hätte. Er kannte es. Albedo hatte öfter Fatui damit verarztet. Es beschleunigte die Wundheilung enorm.

Der Alchemist stand auf und drehte ihm den Rücken zu.

„Er wird's überleben. Können wir jetzt gehen?", frgate er in Kaeya Richtung.

Der Blauhaarige legte Kopf leicht seitlich und schien zu Überlegen. Dann stand er von dem Tisch auf, ging um dne Schreibtisch herum und zog den Yaksha an seinen Fesseln nach vorne. Er ließ ihn mitten im Raum liegen.

„Wenn ich merke das du mich angelogen hast.", fing Kaeya an und stellte sich direkt vor den Alchemisten.

„Werde ich dich finden und du wirst dabei zu sehen wie dein kleiner Freund langsam und qualvoll stirbt."

Albedo antwortete ihm nicht. Er nickte nur knapp.

Kaeya ging wieder zu dem Regal, holte diesmal ein Schwert, welches Childe als das von Albedo erkannte, und warf es dem Alchemisten vor die Füße.

Dieser nahm das Schwert hoch, zerschnitt die Seile, die die Hände und Füße des Yaksha zusammenhielten und half diesem auf.

Nur kurz darauf waren die beiden verschwunden.

Jetzt waren nur noch Kaeya und er in der Höhle. Alle anderen weg. Auch die beiden Fatui die ihn eigentlich auf den Drachengrat begleitet hatten. Er wusste nicht, wo sie waren, und konnte sich auch nicht daran erinnern sie weggeschickt zu haben. Wahrscheinlich war irgendwas vorgefallen als er Bewusstlos gewesen war.

Der Blauhaarige war aufgestanden und zu ihm gekommen.

„Wie geht es dir?", fragte er, auch wenn er nicht allzu besorgt zeigte.

„Geht.", war seine knappe Antwort. Er war zu müde und zu fertig um längere gespräche zu führen.

„Was passiert jetzt?", brachte er dennoch hervor.

Kaeya atmete tief ein bevor sich ein kleines Lächeln um seinen Mund legte.

„Ich such dir einen netten Keller."

I'll be Waiting- Chaeya Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt